Wasserzisterne

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franzm
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Wasserzisterne

Beitrag von franzm »

Hallo,

ich hätte mal de doofe Frage. Wir haben in unserem Haus (also darunter) eine Wasserzisterne (wie es, wenn ich richtig informiert bin, vorgeschrieben ist). Das Ding läuft voll und wird immer dann, wenn es einen Versorgungsengpass gibt, zugeschaltet. Sobald der Engpass beseitigt ist, läuft sie wieder voll.
Jetzt meine Frage: Das bedeutet ja, dass das Wasser ggf. ewig da drin steht. Muss man da was machen? Muss da irgendwie Chemie rein? Ich hab da nämlich noch nie was gemacht, allerdings auch noch nie irgendwas komisches (z.B. Geruch) bemerkt... Wie macht ihr das?

Danke!
Franz
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sonja
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Re: Wasserzisterne

Beitrag von sonja »

Hallo Franz,

bist du sicher, dass deine Zisterne so arbeitet, wie du beschreibst? Ich hab ja auch eine, allerdings nur mit 2000 Litern. Aber alles Wasser, was bei mir ins Haus läuft, läuft über die Zisterne - also nicht nur bei Wasserknappheit. Jedesmal wenn ich im Haus Wasser laufen hab lassen, höre ich wie die Zistnere wieder vollläuft. Deshalb soll man ja das Wasser aus dem Hahn auch nicht trinken.
Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es aber für die anderen. Genau so ist es übrigens, wenn man doof ist...
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Su Corvu
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Re: Wasserzisterne

Beitrag von Su Corvu »

franzm hat geschrieben: 21.04.2020, 09:01 Hallo, ich hätte mal de doofe Frage. Wir haben in unserem Haus (also darunter) eine Wasserzisterne (wie es, wenn ich richtig informiert bin, vorgeschrieben ist). Das Ding läuft voll und wird immer dann, wenn es einen Versorgungsengpass gibt, zugeschaltet. Sobald der Engpass beseitigt ist, läuft sie wieder voll. Jetzt meine Frage: Das bedeutet ja, dass das Wasser ggf. ewig da drin steht. Muss man da was machen? Muss da irgendwie Chemie rein? Ich hab da nämlich noch nie was gemacht, allerdings auch noch nie irgendwas komisches (z.B. Geruch) bemerkt... Wie macht ihr das? Danke! Franz
Das kommt darauf an, woher das Wasser kommt. Wenn über die öffentliche Wasserversorgung von Abbanoa, also aus dem Stausee Maccheronis bei Torpè, kommt es durch den allgemeinen Leitungsdruck über die Wasserleitung ins Haus, funktioniert also ohne zwischengeschalteten "Regler". Da Dein Haus aber eine Zisterne hat, muss da auch eine Pumpe zwischengeschaltet sein. Die schaltet sich bei Wasserentnahme im Haus automatisch ein und aus. Wenn der Wasserstand in der Zisterne unter ein bestimmtes Niveau fällt, schaltet die Pumpe automatisch ab um Trockenlauf zu vermeiden. Wenn ihr über einen Brunnen/Tiefbrunnen versorgt werdet ebenso.
In unsere Trinkwasserzisterne kommt einige Male im Jahr Amuchina, um evt. Keime u. Bakterien abzutöten. Das kann man auch mit speziellen UV-Geräten machen. Bei Abbanoa-Wasser ist das unbedingt erforderlich, siehe die Berichte unter "Wasserversorgung im Raum Posada".

Das Brauchwasser in der großen Regenwasserzistern (10 Tsd. L.) fault und riecht nicht u. ist nicht belastet laut Trinkwasseranalyse.
Zuletzt geändert von Su Corvu am 21.04.2020, 10:13, insgesamt 1-mal geändert.
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franzm
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Re: Wasserzisterne

Beitrag von franzm »

sonja hat geschrieben: 21.04.2020, 09:20 bist du sicher, dass deine Zisterne so arbeitet, wie du beschreibst? Ich hab ja auch eine, allerdings nur mit 2000 Litern. Aber alles Wasser, was bei mir ins Haus läuft, läuft über die Zisterne - also nicht nur bei Wasserknappheit. Jedesmal wenn ich im Haus Wasser laufen hab lassen, höre ich wie die Zistnere wieder vollläuft. Deshalb soll man ja das Wasser aus dem Hahn auch nicht trinken.
ich meine ja. Wenn der Druck von den Wasserwerken schwach wird, merke ich, dass die Pumpe anspringt und der Druck steigt dann sprunghaft an. Im Normalfall läuft die Pumpe nicht, das Wasser kommt dann aus dem Netz.
Wie ist das bei anderen? Wie bei mir, oder wie bei Sonja?
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Re: Wasserzisterne

Beitrag von George M »

Hallo Franz,

bei uns ist auch es so wie bei Dir. Nur bei geringem oder nicht vorhandenem Wasserdruck springt die Pumpe an. Ansonsten steht das Wasser.
Ich führe meist bei An- oder Abreise mal ein "Extremgießen" unter Inanspruchnahme der Pumpe durch, so dass das Wasser zumindest teilweise erneuert wird.

Besser wäre als Wasserreserve grundsätzlich ein nicht unter der Erde befindlicher Tank, den man dann im Freigefälle entleeren kann (aber das hilft uns beiden nun auch nicht weiter :) )

Viele Grüße
Michael
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Su Corvu
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Re: Wasserzisterne

Beitrag von Su Corvu »

Wie ist "Der Weg des Wassers"?

Aus dem Stausee (in unserer Gegend die "Diga di Posada", heißt aber richtig "Maccheronis" u. liegt westlich von Torpè) kommt das Wasser in die Aufbereitungsanlage, von da wird es über ein Leitungssystem von der Betreibergesellschaft Abbanoa in die angeschlossenen Orte gepumpt.

Theoretisch könnte es dann, wie in D., direkt zu den Häusern gelangen und im Haushalt aus dem Wasserhahn fließen. Da die öffentliche Wasserversorgung hier aber periodisch immer wieder ausfällt, haben alle Häuser eine Zisterne, um den Wassermangel zu überbrücken.

Wenn die bei der Zisterne installierte Pumpe anspringt, hat das nichts mit zu geringem Druck im Leitungssystem von Abbanoa zu tun. Die Pumpe hat einen automatischen Druckregler, der das Ein- und Ausschalten des Motors reguliert: Fällt bei Wasserentnahme der Druck ab (z.B. unter voreingestellte 2,5 bar), schaltet sich die Pumpe ein und wieder aus, wenn der Druck wieder erreicht ist. Daher kommt bei einer Wasserentnahme das Wasser anfangs durch den vorhandenen Druck aus dem Wasserhahn, erst wenn dieser unter die Marke abfällt, schaltet sich die Pumpe ein.
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franzm
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Re: Wasserzisterne

Beitrag von franzm »

genau, und dann scheint es 2 Verfahren zu geben:

- das "Sonja-Verfahren": Das Wasser läuft in die Zisterne, und jedesmal, wenn jemand den Hahn aufdreht, wird das Wasser aus dieser Zisterne gepumpt. Vorteil: das Wasser aus der Zisterne wird permanent benutzt, und damit z.T. ausgetauscht. Nachteil: die Pumpe wird jedesmal angemacht
- das "Michael-Franz-Verfahren": Das Wasser läuft in die Zisterne. Jedesmal, wenn jemand den Hahn aufmacht, kommt das Wasser aus dem Leitungsnetz. Sobald aber ein Sensor merkt, dass der Druck zu gering ist, wird die Pumpe angeworfen. Vorteil: Die Pumpe wird nur selten benötigt. Nachteil: das Wasser in der Zisterne gammelt ggf ewig rum.

Aber, um zu meiner Ausgansfrage zurückzukehren: kippt jemand von euch irgendwas in die Zisterne, um das Wasser zu desinfizieren?
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Re: Wasserzisterne

Beitrag von Su Corvu »

Ja, wie schon gesagt, Amuchina, das ist eine desinfizierende, antibakterielle Lösung auf Chlorbasis. Gibt es in Italien in jedem Laden (jetzt vielleicht nicht wg. Corona nicht).

Eine exakte Dosierung kann ich nicht nennen, die auf der Verpackung angegebenen Dosen sind für andere Zwecke.
Wir geben 1 Flasche auf 5 Tsd. Liter, reicht nach unserem Eindruck, das Wasser im Haus riecht dann leicht nach Chlor.

Präzise Infos hatte Carlo hier eingestellt:
viewtopic.php?f=26&t=832&p=9096&hilit=amuchina#p9096
Zuletzt geändert von Su Corvu am 21.04.2020, 14:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wasserzisterne

Beitrag von Nembug »

Letztes Jahr, 2019, hab ich Bekannte in San Giovanni besucht und auch die Zisterne begutachten können.. also.. das ist für mich schon sehr grenzwertig was da alles aus dem Wasser gefiltert werden muss. Nach wenigen Tagen sind die Filter für den Hausverbrauch wirklich total verschmutz. Es ist schon
erstaunlich wie es der Wasser Monopolist schafft, bestes Bergwasser vom Montalbo, in eine ungenießbare Brühe zu verwandeln.

Mal eine Frage an euch Residenti mit Zisterne... lasst ihr euer Wasser auf Bakterien untersuchen?
Just do it...later
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Re: Wasserzisterne

Beitrag von Su Corvu »

Wir haben ja das Privileg, bei der Wasserversorgung autark zu sein: In San NIcola bestes Quellwasser, in Su Corvu Trinkwasser aus dem Tiefbrunnen (130 m) mit Lowara-Tauchpumpe, Brauchwasser aus der Regenwasserzisterne. Filter benutzen wir nicht, die sind nämlich echte Bakterien-Schleudern.
Analysieren lassen haben wir die Wasserqualität bei unserem Wasserwerk in D., das schafft so gut kein Apotheken-Labor. Ergebnisse: Keinerlei Belastungen, das Quellwasser sogar besser als jedes käufliche Edel-Mineralwasser, wo man immer Spuren von Nitrit und Nitrat findet.

Im Dorf benutzt niemand das Abbanoa-Wasser wie Trinkwasser, das holt man sich an der Zapfstelle, wo das Wasser von der Quelle San Martino im Monte Coloredda kommt.
Zuletzt geändert von Su Corvu am 21.04.2020, 15:05, insgesamt 1-mal geändert.
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