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piano paesaggistico

Verfasst: 20.10.2019, 14:24
von Luna sarda
Die Regierung Sardiniens will wieder einmal den Ppr überarbeiten. Daran haben sich seit Soru (salva coste) schon mehrere die Zähne ausgebissen, auch Cappellacci und Pigliaru. Immer standen die Opposition und die 'Ambientalisten' den Änderungen im Wege.
Jetzt will man also wieder einmal daran gehen: 1 Hektar soll ausreichend sein, um auf dem Land / in landwirtschaftlichen Zonen etwas bauen zu können und die Pflicht, dazu eingetragener Landwirt zu sein, soll entfallen. Diese Reform des Ppr würde also der vor Jahren angewandten Version entsprechen und ökonomischen Nutzen, auch im Bereich der Bauindustrie, bringen.
Die 300m Zone entlang den Küsten soll dabei nicht 'angerührt' werden, außer für ausgesuchte Tourismus-Projekte.

Re: piano paesaggistico

Verfasst: 10.11.2019, 08:40
von Luna sarda
Die Stimmen werden immer lauter, endlich den Piano paesaggistico zu überarbeiten, da das Bauhandwerk auf Sardinien komplett darniederliegt. Viele kleinen Firmen haben schon aufgeben müssen mangels Beschäftigung. Etwas Abhilfe soll nun auch eine große Steuererleichterung für diejenigen schaffen, die ihr Haus renovieren und vor allem die Außenfassade richten lassen.

Re: piano paesaggistico

Verfasst: 12.11.2019, 18:36
von Carlo
Es würde schon viel helfen, wenn die zahlreichen Rohbauten, deren Weiterbau wegen oft geringfügiger und meist „heilbarer“ Verstöße gegen Bau- und Genehmigungsrecht z.T. seit 15 und mehr Jahren untersagt wurden, endlich geordnet freigegeben würden. Einige hässliche Wunden auf Sardinien wären so schliessbar.

Gruß Carlo

Re: "Piano Casa", Grundstückskauf u. Hausbau

Verfasst: 09.06.2020, 12:01
von Su Corvu
Wer sich mit dem Gedanken trägt, auf Sardinien ein Grundstück zu kaufen um darauf ein Haus bauen zu können, sollte sich mit der Rechtslage beschäftigen, um keinen Reinfall zu erleben (wenn ein Grundstück einmal gekauft ist, kommt man aus dem Vertrag entweder gar nicht oder nur mit einer hohen Strafzahlung wieder heraus).

Das Baugesetz aus dem Jahr 2015 gilt unverändert, die von der Regierung Solinas angekündigten Lockerungen der Vorschriften sind bislang nicht realisiert worden. Wichtigster Punkt im "Piano Casa" genannten Gesetz ist die erforderliche Mindestgrundstücksgröße: Diese muss 3 ha betragen, wenn man ein Haus in der "Zona Agricola" bauen will. Bei 3 ha darf die Grundfläche des Hauses höchstens 100 m² betragen. Im übrigen gelten die Bestimmungen des Landschaftsschutzgesetzes (PPR), die weitere Einschränkungen enthalten können. Weiter gilt, dass der Bauherr später im Haus wohnen muss u. auf dem Grundstück Landwirtschaft betrieben wird, das muss nicht Tierhaltung sein, sondern z.B. Pflanzen von Oliven- oder Obstbäumen, Anbau von Gemüse oder Bienenzucht.

Man sollte sich vor dem Kauf bei der Gemeinde ("Ufficio Tecnico", Bauamt) versichern, ob eine Baugenehmigung erteilt werden kann.

Re: piano paesaggistico

Verfasst: 24.08.2020, 12:06
von Su Corvu
Änderung der für einen Hausbau erforderlichen Grundstücksgröße

Wir haben heute auf dem Bauamt in Torpè erfahren, dass künftig die Mindestgröße des Baugrundstücks wieder 1 ha beträgt (statt bisher 3 ha). Der Gesetzesentwurf sei im Regionalparlament gebilligt worden und soll im September in Kraft treten. Anders als die geplante Verwässerung des Landschaftsschutzgesetzes (PPR), die Bauten in Küstennähe ermöglichen soll, halte ich den neuen "Piano Casa" für sinnvoll.

Viele Familien junger Leute, die ein eigenes Haus errichten möchten, besitzen keine 3 ha, aber schon kleinere Grundstücke. Eine Verschandelung der Landschaft ist nicht zu erwarten, denn nach wie vor gilt die Regelung des PPR, wonach in der "Zona Agricola" nur unter ganz bestimmten Lagen unter strikter Berücksichtigung des Umwelt- und Naturschutzes gebaut werden darf, z.B, dürfen für den Bau keine Bäume gefällt werden, der Bauherr muss das Haus selber bewohnen und einen Beitrag zur landwirtschaftlichen Entwicklung leisten, etwa durch Pflanzen von Oliven- oder Obstbäumen oder Weinstöcken. Oder Haltung von Schafen oder Bienen.

Re: piano paesaggistico

Verfasst: 30.11.2020, 19:36
von Carlo
Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur ANSA soll die Neufassung des Piano Casa Sardegna zum Ende diesen Jahres eine Reihe von Änderungen enthalten. Darunter ist auch eine Aufweichung des Bauverbotes in der 300m Schutzzone an der Küste geplant, zumindest für Häuser und Hotels, die vor 1989 gebaut wurden. Diese sollen um bis zu 20% respektive 25% Volumen erweitert werden dürfen, ausserhalb dieser Zone bis zu 30% respektive 50%.

Eine weitere geplante Änderung betrifft das Bauen in einer Zona Agricola: 1 ha soll reichen bei gleichzeitiger Aufhebung der Pflicht, sich bäuerlich zu betätigen. Etwas skurril die Erlaubnis, bereits auf 1.000 m2 einen Pferdestall bauen zu dürfen, sofern die dortigen Pferde an der sartiglia in Oristano teilnehmen. Weitere Änderungen betreffen das Bauen in einem centro storico.

https://www.ansa.it/sardegna/notizie/20 ... f3229.html

https://www.pianocasa-sardegna.it/verso ... -2021.html

Gruss Carlo

Re: piano paesaggistico

Verfasst: 30.11.2020, 22:08
von Luna sarda
Wie ich das verstehe, heisst es nicht, dass man nicht landwirtschaftlich aktiv sein muss, um in der entsprechenden Zone auf 1 ha bauen zu dürfen, sondern dass die Verpflichtung,
dazu eingetragener Landwirt sein zu müssen, wieder wegfällt.

Re: piano paesaggistico

Verfasst: 30.11.2020, 22:27
von Carlo
So war es von mir gemeint, ich habe es nur etwas salopper ausgedrückt.

Gruß Carlo

Re: piano paesaggistico

Verfasst: 12.12.2020, 19:42
von Luna sarda
Wie sicher ist denn jetzt, dass noch im Dezember der Piano Casa 'steht' und ab 1. Jan .2021 tatsächlich in Kraft treten kann. Mich interessiert das vor allem im Zusammenhang mit den Erleichterungen beim Bauen in landwirtschaftlichen Zonen. Seit 29.11.habe ich dazu keine aktuelleren Nachrichten gefunden.

Re: piano paesaggistico

Verfasst: 18.12.2020, 10:38
von Carlo
Die letzte Anhörung dazu im zuständigen Parlamentsausschuss hat Anfang Dezember stattgefunden. Neben Zustimmung aus Wirtschaftskreisen gab es auch viel Kritik von Umwelt- und Naturschutzverbänden.

https://www.unionesarda.it/articolo/eco ... 90058.html

Eine informelle Diskussion mit Vertretern der Comune Arzachena zeigte, dass dort die Bereitschaft gering ist, ein Gesetz mit den erwähnten Änderungen auch auf das Gebiet der eigenen Gemeinde anzuwenden. Das ist möglich, da das Gesetz vorsieht, daß einzelne Gemeinden hinter den Erleichterungen des Piano Casa zurückbleiben können.

Es bleibt spannend, nach wie vor ist vorgesehen, das Gesetz bis zum 31.12.20 zu verabschieden. Allerdings haben verschiedene Parteien und Verbände bereits eine Klagewelle angekündigt.

update: hier der „Fahrplan“ zum weiteren Vorgehen:

https://www.lanuovasardegna.it/regione/ ... 1.39666906

Gruß Carlo