Fragen zur italienischen Sprache

[Tine]

ich würde gern noch mal sonjas tipp zum sprache lernen weitergeben. sie nutzt wohl die seite 5mls. und wir inzwischen auch. es sind kleine 5 min einheiten, die man beliebig oft wiederholen kann. die seite ist kostenlos. der sprachlehrer an meiner seite meint, das beste was es auf dem markt in didaktischer hinsicht gibt.

[Carlo]

Meine Frau beherrscht die italienische Sprache nahzu perfekt, so gut wie alle Verästelungen und Ausnahmen der italienischen Grammatik sind ihr bekannt und ihr Ehrgeiz und ihre Konsequenz, sich mit allen didaktischen Hilfsmitteln weiter zu entwickeln ist bewundernswert. Das alles muss ich neidlos (manchmal auch neidvoll) anerkennen.

Mein Italienisch ist gut, spontan und schnell, in Grammatik würde ich mir höchstens ein „Befriedigend“ zusprechen. Wenn es darum geht, auf einem der zahlreichen Ämter anzurufen oder einen Strauss mit einem Handwerker auszufechten, überlässt meine Frau das lieber mir. Ihre Begründung: ich verstehe besser, vor allem wenn jemand am Telefon spricht oder kein „Bildungsitalienisch“ benutzt. Die verschiedenen Bedeutungen von „ciabatta“ (Pantoffel, Brot, Steckdosenleiste, Schabracke) kenne ich genauso gut wie „mi prendi in giro?“ um nur zwei leichtere Fälle für Missverständnisse zu nennen. Mein Italienisch ist gestählt durch zahlreiche Gespräche mit Handwerkern, laute Familien- oder sonstige Feste und der Teilnahme an der einen oder anderen Jagd auf Wildschweine etc. Eine App, ein Lehrbuch oder andere technische Hilfsmittel habe ich bisher so gut wie nie genutzt (zum einen bin ich nicht so konsequent, zum anderen wahrscheinlich schon zu alt). Wenn ich etwas nicht verstehe, frage ich. Schon die Antwort ist meist eine kleine Lektion.

Ich will damit nicht die Nützlichkeit technischer Hilfsmittel in Frage stellen, aber ohne Sprechen und Hören z.B. in Gesprächen mit Italienern oder Sehen und Hören von TV- und Radionachrichten und anderen Interaktionen kann ich mir richtiges Lernen von Italienisch (oder anderen Fremdsprachen) nicht vorstellen. Anstelle von GoogleMaps auf der Strasse jemanden nach dem Weg fragen - für mich die Quelle für gute Restaurants oder nette Bars neben der reinen Informationsbeschaffung.

Bevor ich mich in Volksreden verliere - keine Angst vor Nichtverstehen oder Irrtümern, es geht immer (zumindest meist) gut aus.

Viel Freude beim Lernen des Italienischen.

Gruss Carlo