sardinien-forum.org

Vor 20 Jahren war der Strandabschnitt Salamaghe noch ein Geheimtipp. Es gab keine Parkplätze. Der Stagno war die meiste Zeit im Jahr trocken.
Der Stagno ist ein wahres Naturgebiet geworden, mit zahlreichen Vögel. Richtig schön, vor allem wenn das richtige Licht drauf fällt. Ein Paradies.
Ansonsten ist es nun schon lange kein Geheimtipp, da vor Jahren Parkplätze angelegt wurden.
Dann kam eine Bar hinzu, dann die nächste. Diese Zweite musste letztes Jahr schließen, weil wohl Auflagen nicht erfüllt wurden.
Mit Schrecken habe ich die Tage gesehen, das nun Schirme und Liegen hingestellt wurden und ein Salvataggio Turm. Ich denke das hat mit der Auszeichnung " Bandiera blu" zutun.
Was ich jetzt noch erschreckender finde, ist das jetzt auch noch Boote hinzu kommen.
Kurz hinter der abgesperrten Zone zum Hundestrand hin kann man sehr gut schnorchel. Dort ist ein kleines Unterwasserparadies mit sehr großen Fischschwärme.
Stören die Boote und der Trubel nicht dieses Paradies. Ich finde es schade, dass jeder Abschnit jetzt " vermarktet" wird.
Und mit der Auszeichnung Bandiera blu tue ich mich auch schwer. Auf der einem Seite soll der Strand, das Wasser geschützt werden, aber auf der anderen Seite sollen Dienstleister hin.
Ich genieße den Abschnitt immer morgens in der Früh.
Hoffe das es dann noch ruhig bleibt.

Wer bewirtschaftet denn den Strand? Ich würde mich mal erkundigen, ob eine Konzession erteilt worden ist.

Günther,
ich denke schon das eine Konzession erteilt wurde. Ich denke es ist der Betreiber von der Bar.

Ich finde es halt sehr Schade, da es dort mit dem Stagno sehr idyllisch ist.
Ich habe nichts gegen Liegen und Boote, aber es sollte doch auch noch eine ruhigere Zone geben.

Was mich an Sardinien gereizt und immer dort hin gezogen hat war u. a. der freie Strand. Vor gut 25 Jahren haben wir im Mai einen Tretbootbesitzer gebeten eins seiner Boote für uns, 2 Familien mit gesamt 5 Kindern, zu Wasser zu lassen. Er meinte damals, nein, was er in der Saison verdient reicht übers Jahr. Das hat mich ungemein beeindruckt und für Sardinien eingenommen. Die Entwicklung, die ich in den letzten Jahren wahrnehme, enttäuscht mich eher.

Für die Vergabe der Konzessionen für die wirtschaftliche Nutzung von Strandabschnitten durch private "stabilimenti balneari" (Verleih von Schirmen, Liegen, Bootsverleih, Kioske u. sonstiger Service) sind laut Artikel 42 des Gesetzes zur Funktion der Kommunen von 1999 die Kommunen zuständig. Eigentlich sind alle Strände Italiens Staatseigentum u. müssen daher für jedermann frei zugänglich sein. Durch die ausufernde Vergabe von Konzessionen (allein in Budoni 8 Strandabschnitte) wird die Nutzung der Strände faktisch eingeschränkt, davon profitieren die Kommune u. die Betreiber der Einrichtungen. Im August kosten 2 Liegen u. ein Schirm 40 € am Tag, dazu evtl. noch Parkgebühren, für Familien ein teures Vergnügen u. kein Beitrag zu nachhaltigem Tourismus.

so ein paar Liegen und Schirme stören mich kaum. Im Gegenteil, wenn es so viel Wind hat, dass einem der eigene klapprige Sonnenschirm trotz Abspannleinen um die Ohren fliegt, hab ich mir auch schon ein oder zweimal hier in San Giovanni so ein Ensemble gemietet, allerdings für 15 Euro pro Tag.
Die Strände hier sind so lang, dass so ein bestuhlter Abschnitt doch wirklich nicht schlimm ist. Ich kann allerdings die Verhältnisse in Budoni nicht beurteilen - und ob es da überhand nimmt.

Was mich erbost ist, wenn die Strandbar oder das strandnahe Restaurant Bumsmusik so laut spielen lässt, dass man es über den halben Strand hört. Meist hört man nur die Bässe wummern, das ist besonders ätzend. Oder ein Trüppchen junger Leute lässt am Strand die komplette Umgebung an ihrer persönlichen Smartphone-Playlist teilhaben. Mehr als ein Hunde- oder Rauchverbot an Stränden würde mir ein Musikgedudelverbot gefallen.

Mich stören die Liegen prinzipiell auch nicht, nur der Strandabschnitt von Stella Marina bis Sant'Anna ist voll damit, da es einige Strandbars gibt. Daher hätte ich es schön gefunden, wenn der Abschnitt mal "natürlich" bliebe. Übrigens sind bis jetzt keine Boote da, trotz irreführender Beschilderung. In dem Areal sind die Surfer.

Die subjektive Wahrnehmung der Zahl der Liegen u. Schirmchen ist eine Sache, die Realität eine andere. Heute berichtet die "Sardíniapost":
Laut Jahresbericht 2022 der Legambiente zur Situation der Strände Sardiniens sind 20,7% der Fläche verpachtet, 595 Konzessionen wurden an "stabilimenti balneari" erteilt u. 218 an Campingplatzbetreiber.

https://www.sardiniapost.it/ambiente/il ... a-miseria/