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Der Einsiedler von Budelli

Verfasst: 02.05.2021, 08:56
von Luna sarda
Eine unendliche Geschichte: Mauro Morandi, der über 80jährige Einsiedler, den die Parkverwaltung von La Maddalena von der Insel Budelli mit dem berühmten rosa Strand, endgültig vertreiben wollte, hatte sich schon damit abgefunden, sein 'Reich', das ihm 30 Jahre lang Heimat war, zu verlassen. Es hatte ja sogar eine Petition gegeben, um Mauro Morandi das Bleiben vielleicht doch noch zu ermòglichen. Trotzdem schien es aussichtslos.

Inzwischen gab es wohl erneut Gespräche zwischen den Beteiligten, und die Verantwortlichen der Parkverwaltung haben die wichtige Rolle von Mauro Morandi in der Vergangenheit anerkannt und eine zukünftige Zusammenzrbeit nicht ausgeschlossen. Die Geschichte des 'Wächters' von Budelli ist also noch nicht zu Ende!

Re: Der Einsiedler von Budelli

Verfasst: 02.05.2021, 09:58
von Su Corvu
Der Fall des "Einsiedlers Mauro" wird seit vielen Jahren immer wieder sozialromantisch verklärt aufgewärmt - jetzt hat er den internationalen Blätterwald erreicht. Die Wahrheit sieht aber offensichtlich etwas anders aus. Mauro Morandi war Sportehrer in Modena und bezieht daher eine staatliche Rente, er ist also keineswegs mittellos. Außerdem ist er Buchautor. Der Teil der Insel Budelli, der sich nicht in Staatsbesitz befand, gehörte bis vor einigen Jahren einem italienisch-schweizerischen Unternehmen. Dieses hatte Morandi 1989 als Hausmeister eingestellt, er war ausschließlich für diesen privaten Strandabschnitt zuständig u. keineswegs "Parkwächter" der Insel. Von einer "Vertreibung" kann daher wohl kaum gesprochen werden. Unabhängig davon scheint nun ja eine menschlich befriedigende Lösung gefunden zu sein.

Re: Der Einsiedler von Budelli

Verfasst: 02.05.2021, 11:00
von Luna sarda
Ich habe ebenfalls die ganze Geschichte gelesen und verfolgt, auch die 'sozial-romantisch verklärte Seite', die vielen Sardinien-Liebhabern sicher gut gefallen hat. Trotzdem, wenn jemand über so lange Zeit ein solches 'Einsiedler-Leben' im selbst gewählten 'Exil' führt, versteht man schon, dass der Mann dort bleiben wollte. Den meisten, die die Geschichte gehört haben, missfiel wohl die 'Vertreibung' vor allem, weil er dort doch niemand und nichts geschadet hat, schon gar nicht der Natur.