Italien und Sardinien in den deutschsprachigen Medien
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Re: Italien und Sardinien in den deutschsprachigen Medien
Die Italiener sehnen Unterstützung durch die EU herbei – und lehnen sie zugleich ab. Die politische Diskussion in Rom trägt surreale Züge.
https://www.zeit.de/2020/21/italien-cor ... etzung-esm
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Re: Italien und Sardinien in den deutschsprachigen Medien
Sardinien-Reise in Zeiten der Pandemie, oder: O wie schön ist Reisefreiheit …
Ein aktueller Reisebericht von "Pecora Nera"
Wir leben in einer dynamischen Zeit: Erlässe, Entscheidungen und Anforderungen ändern sich quasi täglich. Links und Informationen sind also per Stand meiner Reise (12. – 15. Mai 2020) – ab Juni könnte es tatsächlich anders aussehen.
https://pecora-nera.eu/sardinien-reise- ... efreiheit/
Ein aktueller Reisebericht von "Pecora Nera"
Wir leben in einer dynamischen Zeit: Erlässe, Entscheidungen und Anforderungen ändern sich quasi täglich. Links und Informationen sind also per Stand meiner Reise (12. – 15. Mai 2020) – ab Juni könnte es tatsächlich anders aussehen.
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Re: Italien und Sardinien in den deutschsprachigen Medien
Aus der NZZ am Sonntag vom 17.5.:
Neben Luca Zaia sieht Lega-Chef Matteo Salvini alt aus
Der Präsident der italienischen RegionVenetien, Luca Zaia, hat in der Corona-Krise alles
richtig gemacht.
Marc Zollinger, Rom
Er ist der Mann der Stunde. Wird sein Name erwähnt, geht es immer um Positives. Selbst die linke Zeitung «La Repubblica» lobt den rechten Politiker über den grünen Klee. Die «Financial Times» hat ihn als aufsteigenden Stern der italienischen Politik bezeichnet. Politologen aller Couleur halten Luca Zaia für den derzeit fähigsten Politiker Italiens.
Ganz Italien schätzt den Regionalpräsidenten Venetiens. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Winpoll, das die Arbeit der Politiker während der Corona-Krise bewerten liess, belegte Zaia mit einer Zustimmung von 46 Prozent den ersten Rang. Ganze 9 Prozentpunkte vor Regierungschef Giuseppe Conte. In seiner Heimat überschlagen sich die Werte: 86 Prozent der Venetier schätzen seine Arbeit.
Zaia selbst winkt ab. «Non me ne frega niente!» Die Begeisterung um ihn kümmert den 52-Jährigen glaubhaft keinen Deut – was ihn natürlich nur noch attraktiver macht. Zaia verweist darauf, dass derzeit alle Politiker, die in Umfragen obenaus schwingen, mit dem Virus zu kämpfen hätten. Dabei verschweigt er allerdings, dass es auch solche gibt, die schlecht abschneiden. Sein Kollege Attilio Fontana etwa, Regionalpräsident in der Lombardei, auch er ein Lega-Mann.
Der grösste Verlierer dieses dramatischen Frühlings ist aber Zaias Vorgesetzter: Lega-Chef Matteo Salvini. Er hat von Beginn weg eine unglückliche Figur gemacht. Immer wieder wechselte er seine Meinung bei der Frage, wie auf die Bedrohung zu reagieren sei – alles abriegeln, subito öffnen, dann doch wieder nicht und wieder zurück. Und wie es sich für einen Populisten gehört, setzte er seine Kreativität in die Suche von Sündenböcken ein.
Salvinis Umfragewerte waren infolge der verunglückten Regionalwahlen in der Emilia-Romagna schon stark zurückgegangen. In der Corona-Krise sind sie nun nahezu eingebrochen. In Kommentaren zeigen sich viele politische Beobachter erleichtert, dass Italien nicht von einem flatterhaften Kapitän, wie es Salvini ist, durch den Sturm geführt wurde. Ein Bild, wie es hätte sein können, gibt die Lage in der Lombardei ab – der Region mit den grössten Problemen. Dort wurde Regionalpräsident Attilio Fontana, wie es heisst, von seinem Freund Salvini manipuliert.
Ganz anders das Venetien Zaias: Anfänglich war die Region ein Seuchenherd, doch die Covid-19-Erkrankungen sind sehr schnell zurückgegangen. Das hat massgeblich mit Zaias forschen Massnahmen zu tun, die er zusammen mit einer Gruppe von Wissenschaftern ergriffen hat. In seinen täglichen Pressekonferenzen, die er auf Facebook übertrug, zeigte er sich als klar denkender Pragmatiker mit natürlicher Autorität. Also ganz das Gegenteil des flegelhaften Parteichefs.
Ein grosser Fan von Zaia ist Silvio Berlusconi. In seiner letzten Regierung machte er ihn 2008 zum Landwirtschaftsminister. Vor zwei Jahren wollte er Zaia unbedingt als Anführer der Mitte-rechts-Bewegung. Doch dieser sagte damals ebenso schroff ab wie heute: «Salvini ist der Chef», liess er verlauten. Parteikollegen bezeichnen den Regionalkommandanten als treuen Parteisoldaten, der die Hierarchie respektiert.
Auch sonst hält sich Zaia sehr bedeckt. Aus seinem Privatleben dringt nur wenig an die Öffentlichkeit. Der Sohn eines Automechanikers hat eine Weinbauschule besucht und Tiermedizin studiert. Er ist verheiratet, kinderlos, liebt Vollblutpferde. 2006 machte er Schlagzeilen, weil er einen Ausländer aus einem brennenden Auto rettete. Ein Held wollte er nicht sein. Er habe einfach nur gemacht, was es in so einer Situation zu tun gebe. Andere Lenker hielten an der Unfallstelle allerdings nicht an.
Wenn im Herbst in Venetien Regionalwahlen anstehen, will Luca Zaia wieder antreten. Niemand zweifelt, dass er zum dritten Mal in Folge gewählt wird. Auf nationaler Ebene gibt es für ihn derzeit nichts zu holen. Aber das kann sich ändern.
Aus dem NZZ-E-Paper vom 17.05.2020
Neben Luca Zaia sieht Lega-Chef Matteo Salvini alt aus
Der Präsident der italienischen RegionVenetien, Luca Zaia, hat in der Corona-Krise alles
richtig gemacht.
Marc Zollinger, Rom
Er ist der Mann der Stunde. Wird sein Name erwähnt, geht es immer um Positives. Selbst die linke Zeitung «La Repubblica» lobt den rechten Politiker über den grünen Klee. Die «Financial Times» hat ihn als aufsteigenden Stern der italienischen Politik bezeichnet. Politologen aller Couleur halten Luca Zaia für den derzeit fähigsten Politiker Italiens.
Ganz Italien schätzt den Regionalpräsidenten Venetiens. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Winpoll, das die Arbeit der Politiker während der Corona-Krise bewerten liess, belegte Zaia mit einer Zustimmung von 46 Prozent den ersten Rang. Ganze 9 Prozentpunkte vor Regierungschef Giuseppe Conte. In seiner Heimat überschlagen sich die Werte: 86 Prozent der Venetier schätzen seine Arbeit.
Zaia selbst winkt ab. «Non me ne frega niente!» Die Begeisterung um ihn kümmert den 52-Jährigen glaubhaft keinen Deut – was ihn natürlich nur noch attraktiver macht. Zaia verweist darauf, dass derzeit alle Politiker, die in Umfragen obenaus schwingen, mit dem Virus zu kämpfen hätten. Dabei verschweigt er allerdings, dass es auch solche gibt, die schlecht abschneiden. Sein Kollege Attilio Fontana etwa, Regionalpräsident in der Lombardei, auch er ein Lega-Mann.
Der grösste Verlierer dieses dramatischen Frühlings ist aber Zaias Vorgesetzter: Lega-Chef Matteo Salvini. Er hat von Beginn weg eine unglückliche Figur gemacht. Immer wieder wechselte er seine Meinung bei der Frage, wie auf die Bedrohung zu reagieren sei – alles abriegeln, subito öffnen, dann doch wieder nicht und wieder zurück. Und wie es sich für einen Populisten gehört, setzte er seine Kreativität in die Suche von Sündenböcken ein.
Salvinis Umfragewerte waren infolge der verunglückten Regionalwahlen in der Emilia-Romagna schon stark zurückgegangen. In der Corona-Krise sind sie nun nahezu eingebrochen. In Kommentaren zeigen sich viele politische Beobachter erleichtert, dass Italien nicht von einem flatterhaften Kapitän, wie es Salvini ist, durch den Sturm geführt wurde. Ein Bild, wie es hätte sein können, gibt die Lage in der Lombardei ab – der Region mit den grössten Problemen. Dort wurde Regionalpräsident Attilio Fontana, wie es heisst, von seinem Freund Salvini manipuliert.
Ganz anders das Venetien Zaias: Anfänglich war die Region ein Seuchenherd, doch die Covid-19-Erkrankungen sind sehr schnell zurückgegangen. Das hat massgeblich mit Zaias forschen Massnahmen zu tun, die er zusammen mit einer Gruppe von Wissenschaftern ergriffen hat. In seinen täglichen Pressekonferenzen, die er auf Facebook übertrug, zeigte er sich als klar denkender Pragmatiker mit natürlicher Autorität. Also ganz das Gegenteil des flegelhaften Parteichefs.
Ein grosser Fan von Zaia ist Silvio Berlusconi. In seiner letzten Regierung machte er ihn 2008 zum Landwirtschaftsminister. Vor zwei Jahren wollte er Zaia unbedingt als Anführer der Mitte-rechts-Bewegung. Doch dieser sagte damals ebenso schroff ab wie heute: «Salvini ist der Chef», liess er verlauten. Parteikollegen bezeichnen den Regionalkommandanten als treuen Parteisoldaten, der die Hierarchie respektiert.
Auch sonst hält sich Zaia sehr bedeckt. Aus seinem Privatleben dringt nur wenig an die Öffentlichkeit. Der Sohn eines Automechanikers hat eine Weinbauschule besucht und Tiermedizin studiert. Er ist verheiratet, kinderlos, liebt Vollblutpferde. 2006 machte er Schlagzeilen, weil er einen Ausländer aus einem brennenden Auto rettete. Ein Held wollte er nicht sein. Er habe einfach nur gemacht, was es in so einer Situation zu tun gebe. Andere Lenker hielten an der Unfallstelle allerdings nicht an.
Wenn im Herbst in Venetien Regionalwahlen anstehen, will Luca Zaia wieder antreten. Niemand zweifelt, dass er zum dritten Mal in Folge gewählt wird. Auf nationaler Ebene gibt es für ihn derzeit nichts zu holen. Aber das kann sich ändern.
Aus dem NZZ-E-Paper vom 17.05.2020
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Re: Italien und Sardinien in den deutschsprachigen Medien
Italien will deutsche Urlauber
"Italienische Oppositionsparteien fordern von Österreich die Öffnung der Grenze am Brenner. Für die Kurz-Regierung ist Italien immer noch ein Hotspot der Pandemie. In Rom mutmaßt die Regierung, Österreich wolle Italien deutsche Urlauber wegnehmen"
schreibt der FAZ-Korrespondent Matthias Rüb in Rom am 29. Mai.
https://www.faz.net/aktuell/politik/aus ... 92471.html
"Italienische Oppositionsparteien fordern von Österreich die Öffnung der Grenze am Brenner. Für die Kurz-Regierung ist Italien immer noch ein Hotspot der Pandemie. In Rom mutmaßt die Regierung, Österreich wolle Italien deutsche Urlauber wegnehmen"
schreibt der FAZ-Korrespondent Matthias Rüb in Rom am 29. Mai.
https://www.faz.net/aktuell/politik/aus ... 92471.html
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Re: Italien und Sardinien in den deutschsprachigen Medien
Finde ich als "Thema verfehlt",da ja deutsche Touristen jederzeit in Italien einreisen dürfen und die Hin- und Rückreise nach Deutschland gestattet ist.
Daher ist die Behauptung das Österreich den Italienern deutsche Touristen wegnehmen will eine Fehlbehauptung.
LG,Helmut
Daher ist die Behauptung das Österreich den Italienern deutsche Touristen wegnehmen will eine Fehlbehauptung.
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- Su Corvu
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Re: Italien und Sardinien in den deutschsprachigen Medien
Nicht das Thema - "Italien will deutsche Urlauber" - ist verfehlt, sondern der größte Teil des Inhalts ist unzutreffend. Aber das ist bei diesem FAZ-Korrespondenten ja leider üblich.
- Carlo
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Re: Italien und Sardinien in den deutschsprachigen Medien
Eine interessante Sicht in der F.A.S zum finanziellen Beitrag Italiens zur EU:
Gruß Carlo
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Re: Italien und Sardinien in den deutschsprachigen Medien
Sehr interessanter Artikel - habe ähnliches schon mal irgendwo gelesen, teils mit noch mehr Zahlen unterfüttert (weiß leider nicht mehr wo).
Das 'schiefe Bild' wird besonders auch in D sehr gerne aufrechterhalten, besonders von populistischen Strömungen.
Das 'schiefe Bild' wird besonders auch in D sehr gerne aufrechterhalten, besonders von populistischen Strömungen.
L'abitudine è la più brutta delle malattie. Ti fa accettare di tutto, anche di non essere felice!
- Karin
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Re: Italien und Sardinien in den deutschsprachigen Medien
Ich habe vor ein paar Tagen auch schon einen ähnlichen Artikel gelesen, aber nicht auf einem der gängigen, seriösen Nachrichtenportale (weshalb ich ihn hier auch nicht verlinkt hatte). Wo genau weiß ich leider auch nicht mehr, nur, dass mir die website bisher nicht untergekommen war und ich das Ganze deshalb für sehr zweifelhaft hielt. Jetzt also in der FAS. Hätte ich nicht für möglich gehalten...
- Su Corvu
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Re: Italien und Sardinien in den deutschsprachigen Medien
Darf`s etwas mehr sein?
Früher waren Geschäfte wie jene, die Gabriele Galimberti fotografiert hat, typisch für Italien. Seit der Ausbreitung der großen Supermärkte gelten die wenigen, die es noch gibt, als die letzten ihrer Art. Die Menschen haben ihren sozialen Wert wiederentdeckt, und das ist wahrscheinlich einer der wenigen positiven Effekte der Pandemie. Natürlich haben sie auch festgestellt, dass Obst und Gemüse besser schmecken, wenn es nicht in Plastik eingeschweißt ist und mit viel Sorgfalt ausgewählt wurde. Hoffentlich werden sie sich auch dann noch daran erinnern, wenn die Pandemie vorüber ist.
https://www.faz.net/aktuell/fotografie/ ... 96879.html
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