Sardisches Brot

[Su Corvu]

"Pane Carasau kennen viele Sardinien-Besucher, und man findet es inzwischen auch in einigen auf italienische Lebensmittel spezialisierten Läden in Deutschland. Pane Carasau ist ein typisches Produkt der "pastoralen Gesellschaft", also der Lebensweise in einer Hirtengesellschaft, und ist daher so alt wie die Viehzucht auf der Insel. Ein einführender Artikel findet sich hier:
https://www.trustandtravel.com/blog/de/ ... sardinien/

Vielfalt statt Einfalt: Das galt über Jahrhunderte für das Brot auf Sardinien, jedes Dorf hatte sein Backhaus für das tägliche Brot, und zu kirchlichen Feiertagen und anderen Festen, wie Geburten, Hochzeiten und oder an den Sant'Antonio-Feuern gab es kunstvoll gestaltete Teigwaren, die sich von Region zu Region unterschieden. Das ist heute Vergangenheit, aber die alten Frauen beherrschen noch dieses Handwerk. Bei meinem ersten Besuch im ethnographischen Museum in Nuoro konnte ich eine Ausstellung traditionellen sardischer Brots aus allen Gegenden der Insel bewundern.

Pane Carasau mit einfachen Beilagen ist immer noch ein typisches sardisches Antipasto, aber es gibt auch einige Rezepte mit dem Hirtenbrot als "Secondo", wie in der Pfanne mit Olivenöl und Spiegelei zubereitet.

[futurestyling]

Danke,vielleicht gibt es auch noch Rezepte von Dir.Einen kunstvoll gefertigten Brotkranz bekamen wir letztes Jahr anlässlich eines Kirchenbesuches in Orosei überreicht,so wie jeder der die Kirche verließ. Auf meine Frage wie wir zu diesem Geschenk kommen sagte man mir das heute die Kirchenheilige verehrt und gefeiert wird.Also gibt es das Brot anscheinend doch noch zu einigen Anlässen und in bestimmten Ortschaften.
LG,Helmut

[Su Corvu]

Ja, meine Frau hat am Sant'Antonio-Fest mit ihrer Schwester auch selbstgemachtes Backwerk verteilt, das vom Priester vorher gesegnet wurde.

[Sardinienhansi]

Hallo zusammen
Wer bei Gelegenheit in die Gegend von Bosa Alghero kommt und sich für die Brotgeschichte von Sardinien interessiert dem emfehle ich das Brotmuseum von Monteleone Rocca Doria zu besuchen.
Zu den Öffnungszeiten kann man den Frauen zuschauen wie filigran Kunstwerke aus Brotteig hergestellt werden.
Meine Frau wurde einfach an einen Tisch gesetzt und durfte mit Pinzette und Scalpell unter Anleitung eine Rose herstellen die dann in den Ofen kam und wir das Kunstwerk nach dem Besuch der Kirche mitnehmen durften.
Ein unvergessliches und prägendes Erlebnis