Nuoro: 1242 Bewerber auf 10 Stellen

Susanna
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Re: Nuoro: 1242 Bewerber auf 10 Stellen

Beitrag von Susanna »

Ich finde, ihr schreibt von einem sehr hohen Ross aus.

Es ist unumstritten, dass die Arbeitslosigkeit auf Sardinien sehr hoch ist und schon sehr lange Arbeitskräfte ins Ausland abwandern müssen. Siehe zB Ferrero in Deutschland, wo viele Sarden arbeiten. Und es macht einen großen Unterschied, ob unsere studierten, gut ausgebildeten Kinder nach Schweden oder sonstwohin gehen, weil es da die noch besser bezahlten Jobs gibt oder ein Sarde, der schon von der Ausbildung her im Nachteil ist, über Jahre oder Jahrzehnte alle paar Monate einen schlecht bezahlten Job suchen und in Mehrbettzimmern wohnen muss. .. und dann darf er noch den reichen Deutschen, Österreichern, Schweizern, Franzosen etc. beim Urlaubmachen zuschauen. Dass da eine Unzufriedenheit wächst grade in Zeiten der Globalisierung, ist doch klar. Was Sardinien braucht, sind Arbeitsplätze auf der Insel unabhängig vom Tourismus. Klar gibt es die Bauern und Schafhirten, aber mal ehrlich, welchem jungen Menschen wünscht man denn so ein Leben? Und welcher junge Mensch wünscht sich das für sich?
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Su Corvu
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Re: Nuoro: 1242 Bewerber auf 10 Stellen

Beitrag von Su Corvu »

Susanna,
bis auf den letzten Satz stimme ich Deiner Einschätzung völlig zu. Über die sardischen Migrantinnen in der Ferrerofabrik in Stadtallendorf in Hessen gibt es übrigens eine interessante Veröffentlichung:
Maren Gag, ‎Joachim Schroeder, ‎Claudia Zaccai (Herausgeber): Die Pralinenpendlerinnen: Auf den Spuren sardischer Arbeitsmigrantinnen in Hessen. Waxmann-Verlag 2014.
Zuletzt geändert von Su Corvu am 04.02.2020, 13:52, insgesamt 1-mal geändert.
Susanna
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Re: Nuoro: 1242 Bewerber auf 10 Stellen

Beitrag von Susanna »

Danke Su Corvu und es war nicht abwertend gemeint den Bauern und Hirten gegenüber. Ein Leben in der Natur hat schon was und zu sehen. was man herstellt, kann echte Befriedigung verschaffen. Nur halt bei den meisten jungen Menschen nicht.
Giro
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Re: Nuoro: 1242 Bewerber auf 10 Stellen

Beitrag von Giro »

Sardinien ist nun halt mal eine Insel.
Ob es die Kanaren, die Balearen oder die Griechischen Inseln sind.
Überall das gleiche Problem.
Alle sind auf denTourismus angewiesen.
Industrie anzusiedeln?
Vielleicht sollten die EU Gelder dafür genutzt werden um dort Technologie Standorte zu schaffen .
Die nötige Ausbildungsstellen sollte gleich mit geschaffene werden.
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Re: Nuoro: 1242 Bewerber auf 10 Stellen

Beitrag von Su Corvu »

Susanna,
der Anteil der Landwirtschaft am BIP (Bruttosozialprodukt) Sardiniens beträgt ein Viertel, der des Tourismus nur 7 %.* In den letzten Jahren kehren viele junge Menschen in Italien und Sardinien in Landwirtschaft "zuück", nicht nur, weil ihnen das naturnahe Leben gefällt, sondern auch, weil sie von weitgehend selbstbestimmter Arbeit leben können. Auch als Hirten (obwohl zur Zeit die Erlöse der Erzeuger im Keller sind). Die "modernen" Hirten arbeiten zunehmend in Kooperativen, und wenn sie auch noch die Vermarktung der Produkte in die Hand nehmen würden, wäre der Zwischenhandel marktbeherrschender Konzerne ausgeschaltet.

* Sardinien lebt nicht vom Tourismus, das ist schlicht falsch. Es profitieren wenige, oft Konzerne vom Festland u. aus dem Ausland. Die Arbeitskräfte arbeiten unter prekären Bedingungen, 2-3 Monate in der Saison, schlecht bezahlt u. oft schwarz.
Zuletzt geändert von Su Corvu am 04.02.2020, 14:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Nuoro: 1242 Bewerber auf 10 Stellen

Beitrag von futurestyling »

Ja,aber"sinnvoll" bitte!
Nicht so wie z.B. die einstige große Förderaktion der EU für Gewächshäuser!
Wurde alles toll gebaut, nur Wasser gab es unter anderem zu wenig.Diese"Reliquien" einer Fehlinvestition sieht man leider sehr oft auf der Insel!
LG,Helmut
Susanna
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Re: Nuoro: 1242 Bewerber auf 10 Stellen

Beitrag von Susanna »

Ja, das mit den Kooperativen ist eine gute Möglichkeit, kenne ich auch von den Fischern hier. Die betreiben zusammen ein Restaurant mit ihren Fängen und das läuft richtig gut, auch im Winter.
Was ich so mitbekomme,ist, dass so eine Art Ausverkauf der bestehenden Unternehmen läuft. Die Salinen kauft ein ein Franzose, der dann die Marktmehrheit hat und den unliebsamen Konkurrenten dann dichtmachen kann, große Grundstücke werden von Chinesischen Unternehmen aufgekauft für was auch immer, die meisten Minen hier im Südwesten sind ja eh schon stillgelegt..
Ja Giro, neue Technologien wären eine Möglichkeit. Die Uni in Cagliari ist gut und könnte sich sicher weiter verzweigen. Und es gibt ja auch Ansätze, aber nicht genug und es dauert.
Was mir Mut macht, ist, dass viele Sarden eine Mentalität haben, die wohl auch auf ihrer Geschichte beruht, sich nicht unterkriegen zu lassen, Werte wie Zusammenhalt, sich wehren und auch sich nicht unter Preis verkaufen lassen wollen, bestehen bleiben auch in schwierigen Zeiten.
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Re: Nuoro: 1242 Bewerber auf 10 Stellen

Beitrag von futurestyling »

Hallo Susanna,könntest Du bitte das Restaurant nennen,ich kenne bis auf eines nur einige ittiturismo,die eigentlich nur ein komplettes Fischmenü anbieten.Ich weiß, großteils sehr gut,auch schon öfters besucht,nur sind mir die Mengen einfach zu viel. Die Ausnahme ist auf San'Antioco, das La Sulcitana.
LG,Helmut
P.s.:
Mariturismo Olbia! Ebenfalls super.
Susanna
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Re: Nuoro: 1242 Bewerber auf 10 Stellen

Beitrag von Susanna »

Die Kooperative ist das Sulcitana ;)
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Re: Nuoro: 1242 Bewerber auf 10 Stellen

Beitrag von Giro »

Ich habe mal lecker Fisch direkt neben dem CP an dem kleinen Sandstrand gegessen.
Dort steht eine Bretterbude mit Holzbaenken.
Der Fisch kam direkt vom Boot auf einen Grill.
Mann konnte bei der Zubereitung zuschauen.
Leider gab es nur Plastik Geschirr.
Total uhrig der Laden.
Uns hat es dort aber gut gefallen.
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