Giro hat geschrieben: ↑15.08.2019, 11:04
Ein richtiger Auswanderer ist für mich jemand, der aus welchen Gründen auch immer sein Zelten in D.komplett abbaut und sich wo anders ein neues Leben aufbauen möchte.
Nun, da denke ich bei der hohen Arbeitslosigkeit ist für deine "Zielgruppe" Sardinien nicht so interessant.
Meine Muttersprache ist deutsch - Ich bin EUROPÄER!
La mia lingua madre è il tedesco - Sono EUROPEO!
UND
Con Piacere im Westen Sardiniens,
a casa der Eckart Schuster (https://mein-tagebuch.de/)
Giro,
nach den gängigen Migrationstheorien ist ein Auswanderer bzw, Einwanderer ein Mensch, der auf Dauer oder zeitweise seinen Lebensmittelpunkt in ein anderes Land verlegt. Die Motive mögen je unterschiedlich sein (Arbeitsuche, Heirat, Ruhestand, Flucht, politische oder religiöse Gründe usw.), aber in allen Fällen handelt es sich um Wanderungsbewegungen.
Auch für Rückwanderung (Remigration) gibt es vielfältige Gründe (Verlust des Arbeitsplatzes, Sehnsucht nach der Heimat, Alter, Krankheit usw.).
Von den in Deutschland lebenden Arbeitsmigranten plant die Mehrheit (insbesondere bei den Italienern) zurück zu kehren, aber tatsächlich realisiert nur eine Minderheit diese Absicht.
Giro, das sehe ich genau so. Die meisten genießen hier ihren Ruhestand und haben noch ein Standbein in Deutschland. Dann ist die Situation eine ganz andere.
Bei mir wird es ähnlich verlaufen. Mir fehlt auch der Mut jetzt schon ganz meinen Lebensmittelpunkt auf die Insel zu verlegen. Ich habe noch 11Jahre bis zur Rente.
Mein Haus werde ich dann an die Kinder übergeben.
Einen alten Bauernhof den ich selbst zu drei Wohnungen
umgebaut habe. Eine werde ich dann selbst behalten für den fall der Fälle.
Ich beneide aber alle die nicht den sicheren Weg wählen und das Risiko eingehen schon in jungen Jahren auf der Insel zu leben. Mann muss sich dann halt durchbeißen oder eine Zündende Idee haben.
Bei mir am Haus gegenüber ist ein Waldgrundstück.
Dort lebt ein Mann in einem Verschlag aus Brettern und Planen.
In Deutschland würden wir in als einen obdachlosen Penner bezeichnen.
Er holt sich sein Wasser an einer Aussenzapfstelle am Nachbarhaus.
Gekocht wird auf einem Camping Kocher.
Abends gibt es Licht von einer Kerze oder der Taschenlampe. Morgens verläst er seine Behausung
und fährt mit dem Bus richtung Cagliari .
Abends bringt ihn eine Frau mit dem Auto.
Dann hat er meist sein eingekaufteilen dabei.
Er ist sehr scheu und wenn mann ihn grüßt dreht er
sich in eine andere Richtung.
Die frage ist möchte er so leben oder muss er es.
Ich möchte jedenfalls so nicht enden.
Vielleicht ein vor Jahren nach Sardinien ausgewanderter und jetzt verarmter Deutscher, der mangels Rentenanspruch nicht mehr nach D zurück kann.
Wobei es dort wenigstens Harz 4 und eine Wohnung auf Staatskosten gäbe und keine Bretterhütte.
Ich wollte damit nur ein Beispiel geben was passieren kann wenn mann in Deutschland alles auf gibt und es nicht so läuft wie mann sich das vorgestellt hat.
naja,
wer unbedingt zurückwill muss sich halt notfalls das Geld für ein Flugticket zusammenschnorren oder mit jemand mitfahren der mit dem Auto auf der Insel ist
in DE bekommste eh alle Sozialleistungen für einen Neuanfang
und wer nicht gerade teure Süchte bedienen muss kann von Hartz locker leben mit etwas Eigeninitiative....
ist halt immer die Frage was mensch will
na ja. locker leben ist leicht gesagt. Man kann seine bescheidenen vitalen Bedürfnisse befriedigen, aber unter "leben" stell ich mir was anderes vor. Ich kenn einige Leute, die nicht aus Faulheit von Hartz4 leben müssen und das ist in D kein Zuckerschlecken - zumindest nicht als Einzelperson.
Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es aber für die anderen. Genau so ist es übrigens, wenn man doof ist...