Rassismus auch in Torpè

Monika
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Re: Rassismus auch in Torpè

Beitrag von Monika »

Also ehrlich.

sind jetzt die Deutschen auch daran schuld ?
Die Aussage von E. ist ja wohl das letzte
Nur wer sich der Sonne zuwendet lässt die Schatten hinter sich!
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sonja
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Re: Rassismus auch in Torpè

Beitrag von sonja »

Also lieber Eckart, ich muss dir hier auch widersprechen. Das Hakenkreuz als Indiz zu erkennen, dass es sich nur um Schmierereien von Deutschen handeln kann, ist nicht schlüssig.

Man sieht z.B. in Orgosolo auch etliche Hakenkreuze an den Wänden. Das rührt aber von der deutlichen Verbundenheit zwischen den beiden großen Geistern der Menschheit Hitler und Mussolini her und bezieht sich auf diese Zeit und auch die Zeit des Widerstandes

((Aber noch ein Wort, Monika, zu dir. Ich muss nun schon beinahe jedesmal schmunzeln. Egal was Helmut alias futurestyling auch immer meint, von sich geben zu müssen, er kann sich deines likes, deiner ritterlichen Verteidigung oder deiner zustimmenden Worte sicher sein.
Sogar bei Äußerungen, bei denen er hier ordentlich Gegenwind erhält, dein gereckter Daumen kommt wie das Amen in der Kirche. Liest du eigentlich immer alles, was er da so schreibt?))

Und die Brüllerei wollen wir doch lieber lassen!
Zuletzt geändert von sonja am 02.08.2019, 10:24, insgesamt 1-mal geändert.
Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es aber für die anderen. Genau so ist es übrigens, wenn man doof ist...
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franzm
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Re: Rassismus auch in Torpè

Beitrag von franzm »

Su Corvu hat geschrieben: 01.08.2019, 19:00 Ich habe auf der Insel, die ich 1982 kennengelernt habe, noch nie fremdenfeindliche Verhaltensweisen erlebt. Das hat auch einen historischen Grund. Fast alle sardischen Familien haben Migrationserfahrungen, die sard. EmigrantInnen waren selbst "Fremde" im Einwanderungsland.
obwohl ich schon (in Deutschland) die Erfahrung gemacht habe, dass gerade "alte" Immigirierte besonders rassistisch gegen die "neuen" sind...
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Re: Rassismus auch in Torpè

Beitrag von futurestyling »

Rassismus konnte ich in den letzten Jahren immer häufiger verspüren, sowohl in Italien wie auch auf Sardinien.
Teils wird er sogar öffentlich an"Stammtischen" praktiziert,aber speziell dann wenn man"privat" ist.
An der Bar sind es oft auch"die armen Marocchini",zuhause die "rumlungernden,faulen Neger"!
LG,Helmut
leerotor
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Re: Rassismus auch in Torpè

Beitrag von leerotor »

Hallo
ich dachte auch einmal dass Sardinien sowas wie ein kleines Paradies wäre.....
aber warum sollte es das auch sein?....es gibt hier wie überall menschen von....bis.
mit fortschreitendem alter bin ich immer mehr davon überzeugt: Darwin hatte unrecht: Der mensch stammt nicht vom affen ab!....WIR gehören immer noch dazu!......jegliche nachrichtensendung der letzten jahre bestätigt das immer wieder. die stichwortgeber dazu vermehren sich in rasander geschwindigkeit: putin, erdogan, trump, salvini, boris johnsen etc etc.
ein führender mitteleuropäischer politiker sprach einmal vom antifaschischtischen schutzwall......hätte er doch mal dazu gesagt in welcher richtung das gemeint war(erich honecker)
in einer hinsicht kann ich die sarden beruhigen: es liegt nicht an der mangelnden infrastruktur(kläranlagen) dass die braune s..... auf der strasse schwimmt.
nachdem es gelungen war in schlappen tausend jahren(12) unendlich viele historische Innenstädte in mitteleuropa platt zumachen, gibt es nun wieder immer mehr die neigung dass ganze zu vergessen und das ganze wiederholen zu wollen..... wer aus der geschichte nichts lernt, ist halt gezwungen alles zu wiederholen.

bildung wurde uns mal als gegenmittel versprochen......aber es zeigt sich immer mehr die schulbildung war nicht nur kostenlos sondern bei (erschreckend vielen) auch gänzlich umsonst.


mfg felix
wenn alle so perfekt wären wie ich, wäre dass eine ganz fade welt
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Re: Rassismus auch in Torpè

Beitrag von lanadi »

.. wie erschreckend recht du hast ... :cry: :cry:
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Re: Rassismus auch in Torpè

Beitrag von eckart »

Es war mir schon klar, dass nicht jeder meine Meinung teilt. Und das ist auch gut. Es lebe in einer Demokratie die Meinungsvielfalt! Faschisten werden diese nicht zulassen.

Neben den Symbolen stand und stehe ich noch unter dem Eindruck des Films über "Der Volksaufstand von Pratobello - vor 50 Jahren". Ich schaute und sehe auch jetzt noch die Gesichter. Da war und ist kein Hass und ähnliches zu sehen.
Diese Menschen haben Kinder erzogen. Sicherlich haben sie Ihre Werte weitergegeben und nicht Hass. Und auch die Landwirte haben ihre Wut nicht an Minderheiten, schwachen ausgelassen, sondern da wo er zur Sprache kommen musste.

Auch habe ich von Herrn Salvini keinen Bezug auf das Nazi Symbol gesehen. Und sicherlich gibt es auch auf Sardinien viele Anhänger des Herrn Salvini.
Aber ich muss nicht recht haben, mit meinem Gefühl.

Und natürlich wissen wir, dass sich die rechten zusammentun. Sie wollen überall Präsent sein. Es soll normal sein. Rechts zu sein. Soll nicht schlimm sein. Wohl wissend, dass die Faschisten als Erstes das wichtigste uns nehmen werden. Die Demokratie. Das Recht zur Wahl. Frau von Storch hat es ja im TV gesagt. Man will "ein Europa der Vaterländer". Jeder also für sich. Bis die Väter wieder sich (dann zum letzten Mal) die Köpfe einschlagen. Nicht den Vatertag feiern werden, sondern ein Himmelfahrtskommando....

Natürlich können es auch Sarden, oder Italiener die auf Sardinien leben gewesen sein. Und darüber braucht man sich gar nicht zu streiten.

Was mich allerdings erschreckt: ich schrieb von einzelnen Deutschen. Ich schrieb nicht, Deutschland war es. Deutsche, die Herrn Höcke als Vorbild haben. Und dass sich einige von Euch mit diesen dann so "verbrüdert" sehen, das zeigt mir wie sehr die "rechte Droge" bereits wirkt.

Ich rufe Euch zu: die Probleme werden größer, nicht kleiner. Aus der Geschichte der Deutschen lernen heißt: weder die Faschisten, noch die Kommunisten garantieren für alle unsere christlichen Werte. Niemand muss daran glauben, aber "Du sollst nicht töten", "liebe Deinen nächsten wie Dich selbst" - das ist schon absolut für jeden machbar. Es kostet nichts.
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Re: Rassismus auch in Torpè

Beitrag von sonja »

Eckart, im Prinzip stimme ich dir zu und verstehe deine Ansicht.

Aber die Schlussfolgerung, dass es eigentlich nur Deutsche gewesen sein können, ist wirklich zu kurz gegriffen.

Es gibt auch hier vereinzelte, versprengte Ultrarechte, denen ich solche Schmierereien zutraue.
Als ich im März hier mit meinem Sohn war, um den Umzug zu machen, sind wir mit unseren deutlich als deutsches Leihauto (großer Sprinter mit Aufschrift der deutschen Leihwagenfirma) in La Caletta an einem Zebrastreifen stehengeblieben um einen Passanten rüber zu lassen. Was macht der? Den Hitlergruß zu uns rüber beim Straße überqueren, als er unser Auto angeschaut hat.
Das war kein Deutscher! Der hat sehr sardisch ausgesehen.

Du kannst nicht aus einer vorbildlichen Verhaltensweise von vor 50 Jahren oder aus sonstigen Beobachtungen schließen, dass es unmöglich Einheimische gewesen sein können.
Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es aber für die anderen. Genau so ist es übrigens, wenn man doof ist...
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Re: Rassismus auch in Torpè

Beitrag von eckart »

@sonja, ich schrieb: Aber ich muss nicht recht haben, mit meinem Gefühl.

Ich schrieb also nicht was Du jetzt schreibst: Aber die Schlussfolgerung, dass es eigentlich nur Deutsche gewesen sein können, ist wirklich zu kurz gegriffen.

Es ging mir jetzt gar nicht mehr um wer es gewesen ist.

Sondern darum, dass wir nicht so werden wie der, der es getan hat.
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