Tourismus auf Sardinien 2018

hier bitte alle Infos und Ankündigungen posten, die eine zeitlich begrenzte Gültigkeit haben (z.B. einmalige Veranstaltungen)
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eckart
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Re: Tourismus auf Sardinien 2018

Beitrag von eckart »

Auch das schwarze Schaf hat sich darüber Gedanken gemacht: (auf facebook gefunden)
>>>>>>>>Ein neuer Beitrag in der Rubrik "Fragen zu Sardinien". Welche Regionen auf Sardinien sind eigentlich am beliebtesten? Welches sind die typischen Touristen- und Ferienorte auf Sardinien? Wo sind die meisten Urlauber? Und: Finde ich da das echte Sardinien?

Das schwarze Schaf hat eine Liste mit den 20 statistisch meist besuchten sardischen Gemeinden gefunden und ist neugierig geworden. Es hat jeden Ort einzeln unter die Lupe genommen - und direkt geguckt, wo sie auf der Sardinien-Echtheitsskala stehen. Das Landesinnere und ein gesamter Küstenabschnitt Sardiniens kommen in dieser Liste übrigens nicht vor - was ganz viel darüber sagt, wie aufgeschlossen das Gros der Reisenden gegenüber der Landeskultur ist. Nimmt man dann noch die Reisezeit (Sommer vs. Nebensaison) dazu, ist noch sehr viel Luft nach oben :)

Artikel » https://pecora-nera.eu/welches-sind-die ... sten-touri…/
Statistische Quelle » SSEO, Sardinian Socio Economic Observery, Stand 2016, http://www.sardinianobservatory.org
<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<< der ganze Artikel: https://pecora-nera.eu/welches-sind-die ... YeXWAqyprM
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UND
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Salamaghe
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Re: Tourismus auf Sardinien 2018

Beitrag von Salamaghe »

Ich lese immer Budoni war ein Fischerdorf. Das stimmt nicht. Mein Mann und von seiner Familie wird erzählt,dass Budoni aus paar alten Häuser und einer alten Kirche bestand. Die Leute sind aus den hinteren Dörfer runter zum Meer gekommen. So auch die Familie meines Mannes. Daher entstand wohl auch das Dorf an der Hauptstraße. Das ganze Gebiet gehörte zu Posada.
Auch die Vororte von Budoni sind erst nach und nach gewachsen, der Hafen von Ottilu wurde vor ca. 30 Jahren gebaut.
Nach den Erzählungen lebten die Menschen aus Budoni von der Landwirtschaft und Viehzucht.
Wollte es mal los werden, da ich es schon öfter gelesen habe, wie jetzt auch in dem oben erwähnten Link.
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Su Corvu
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Re: Tourismus auf Sardinien 2018

Beitrag von Su Corvu »

Budoni ist als Straßendorf entlang der S.S. 125 entstanden, auf dem Messtischblatt des Militärgeografischen Instituts von Mitte der 1950er Jahre sieht man außer der Straßenmeisterei nur kaum mehr als eine Handvoll Häuser, und die jetzige Kirche wurde erst Ende der 1960er Jahre errichtet. Das heutige Budoni war ursprünglich nicht ganzjährig besiedelt und bestand lediglich aus Hütten, später auch wenigen Stazzi der Viehhirten aus dem Hinterland (Auszug aus meiner Kritik am Höh-Reiseführer unter "Kultur"). Auch aus unserem Bergdörfchen Brunella sind einige Familien in den 1960er Jahren in Budoni seßhaft geworden. Der Ort wurde erst 1958 eine eigenständige Gemeinde.

Porto Ottiolu war 1982, als ich zum ersten Mal nach Sardinien kam, unberührte Natur, nur ein Feldweg führte zur Küste mit den Resten eines alten Kais. Agrustos war ein kleines Örtchen. Die ausgedehnten Ferienhaussiedlungen sind erst nach dem Bau des Yachthafens Anfang der 1990er Jahre entstanden. Auch die Siedlung zwischen dem östlichen Ortsrand von Budoni und dem Strand Salamaghe gab es Anfang der 1980er Jahre noch nicht, nur die Bar "Stella Marina" am Strand und im Pinienwäldchen eine kleine Pizzeria.

Heute sieht man, wie der Tourismus in kaum 30 Jahren den Ort verändert hat. "Tote Hose" herrscht außerhalb der Saison Gott sei Dank nur in dem Ferienhausgebiet, also kein Vergleich mit San Teodoro.

Von der guten Infrastruktur Budonis und natürlich der Küstennähe profitiert übrigens auch unser Dorf: Von Landflucht kann keine Rede sein (die Einwohnerzahl ist in den letzten zwei Jahrzehnten von 200 auf gut 300 gestiegen), es gibt wieder einen gut laufenden Dorfladen, reine Ferienhäuser gibt es nicht, aber natürlich vermieten die Einheimischen gerne an Touristen und bessern so ihr Einkommen auf.
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eumel
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Re: Tourismus auf Sardinien 2018

Beitrag von eumel »

Als wir 1994 das erste mal in der Gegend von Budoni waren, damals in S. Giovanni di Posada, gefiel mir Budoni auch nicht sonderlich, Posada mit seinem morbiden Charme gefiel mir damals viel besser. Den Turm konnte man noch kostenlos besteigen, allerdings fehlte die eine oder andere Stufe ;)
Von Budoni hatte ich auch nur den Eindruck, ein paar Häuser entlang der SS125...

Heute hat sich das total gewandelt. Während ich in Budoni ganzjährig wirklich alles kaufen kann, wirkt Posada im Winter (bei La Caletta ist das noch deutlicher) ziemlich leer und öde. In Budoni, vielleicht auch dank des rührigen Bürgermeisters, ist eigentlich immer was los und nur wenige Bars od. Restaurants schließen über den Winter. Mal Betriebsferien, aber ansonsten ganzjährig geöffnet. Heute bin ich wirklich gern in Budoni.

LG Ute
Salamaghe
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Re: Tourismus auf Sardinien 2018

Beitrag von Salamaghe »

Danke Günther dass du es auch nochmal bestätigt hast.
Wenn Budoni so weiter macht wird es so einige Dörfer hinter sich lassen.
futurestyling
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Re: Tourismus auf Sardinien 2018

Beitrag von futurestyling »

Wenn in Triei eine Pizzeria(vermutlich da Salvatore?) nach 20 Jahren schließt,müsste man schon die näheren Umstände kennen.
Ich glaube das kann man nicht dem "mangelnden Tourismus" zuschieben.
Was ein Pizzaolo in einem Agriturismo soll entzieht auch meiner Kenntnis.
Lg,Helmut
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Re: Tourismus auf Sardinien 2018

Beitrag von Casa Sardegna »

Wie Du schon schreibst, Helmut,
DU weißt nicht, warum Torre geschlossen hat.
Da hilft dann auch nicht glauben, spekulieren oder zuschieben. ;)

Bei konstanter bis rückläufiger Zahl an Gästen (Abwanderung der jungen Dorfbewohner) und gleichzeitig steigenden Kosten (allein über 4TEUR Abfallbeseitigungskosten in 2018, stetig steigende Holzpreise für den Forno al legno und kommunale Abgaben) kannst Du Dir überlegen, für wieviel (oder wenig) Geld Du noch Deine Zeit investieren möchtest bzw. die Selbstausbeutung anfängt. Das Restaurant befand sich in den Räumlichkeiten von Salvatores Schwester, die Hütte ist bezahlt, keine Mietkosten und kein aufwändiger Chichi plus ein Preisniveau, welches ihm wenigstens noch die Dorfbewohner als Kunden gesichert hat. Die Qualität war immer top.

Und wenn es nicht am mangelnden Tourismus liegen sollte, dann erkläre bitte, welche Gründe Du dafür ursächlich machst bzw. wie Du mehr Touristen in Dein Restaurant bugsieren möchtest, wenn in SMN, Tortoli, Baunei und sonstwo ebensolche Pizzerien zu finden sind, die eben nicht mit dem Auto erreicht werden müssen. Wer hier überleben möchte, schafft das nur mit Stammkunden über Empfehlung.

Steigende Kosten benötigen steigenden Umsatz, sonst ist auch nach 20 Jahren einmal Feierabend, was ich sehr bedaure.

Und offenbar ist es jetzt auch Agriturismi erlaubt, Restauration incl. Pizzeria zu betreiben.
Zum Rasenmähen oder Schafe melken fängt Salvatore dort jedenfalls nicht an, das macht er schon zu Hause.
Tanti Saluti

Maria Pia und Michael
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Re: Tourismus auf Sardinien 2018

Beitrag von futurestyling »

Ja,schade dass er zu gesperrt hat,war heuer noch bei ihm und das schon über 10 Jahre,immer sehr zufrieden.
Ich meinte mit den Umständen eigentlich nur das diese Entwicklung ja nicht von heute auf morgen kam. Vielleicht hätte man dem etwas entgegensetzen können.
Ein Bekannter von uns, Sarde,hatte vor über 14 Jahren eine Pizzeria in einem kleinen steirischen Ort(Zuhause seiner "Urlaubsliebe")eröffnet. Ging bis vor 4Jahren bestens, dann ging es aber rasch bergab.Man stand auch vor dem Entschluss zu schließen oder mit neuen Innovationen nochmals durchzustarten.
Nach kürzester Zeit war das Lokal so gut wie täglich ausgebucht,und es läuft noch immer bestens.Heute kommen fast alle Gäste aus dem fast 40 Kilometer entfernten Graz und dessen Umland zu ihm.
Also mit neuen Ideen und Angeboten müsste sich doch auch auf Sardinien so manches bewerkstelligen lassen,so meine Annahme.
Lg,Helmut
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Re: Tourismus auf Sardinien 2018

Beitrag von Casa Sardegna »

Da gebe ich Dir recht.

Wer 20 Jahre im eigenen Saft kocht (nicht wörtlich ;) ), der merkt nicht, wie still und leise die Umsätze sinken und was die Konkurrenz vielleicht anders oder besser macht. Eventkochen, Paket mit Exkursion, Weinprobe und Mahlzeit wären ebenfalls nicht verkehrt, um den Umsatz zu heben.
Schließlich bleiben viele Monate, wo die Touristenzahlen niedrig bis nicht vorhanden sind, die man bei fortlaufenden Kosten überbrücken muss.

Aber erkläre das mal einem Sarden :?

Hier ein Beispiel, wie solche Ideen zur Steigerung des Tourismus verhindert werden:

Wir sind gerade dabei, mit einer deutschen Schule für Kräuterpädagogik Seminarreisen und Exkursionen in die Ogliastra zu organisieren. Dazu gibt es in Deutschland ausreichendes Interesse, Teilnehmer und Geld. Was fehlt, sind die richtigen Locations und Kontakte auf Sardinien. Hier wollten wir helfen.

Die Idee ist, diese Seminare mit vorgenannten Koch- und Weinprobe-Events zu kombinieren und dazu eines der vier "Landhäuser" Trieis als Schulungsraum zu nutzen (am besten ganzjährig angemietet). Unterkunft und Verpflegung am Ort in B&B, Agriturismi oder Restaurants.

Die Landhäuser wurden vor einigen Jahren mit regionalen und EU-Fördergeldern an landschaftlich schönen Stelle, u.a. an dem Nuraghenpark in Osono errichtet und sollen den Bürgern Trieis eigentlich zur gemeinnützigen Nutzung zur Verfügung stehen. Einzelne Bürger dürfen die Objekte nicht nutzen, z.B. für Feiern etc., gemeinnützige Vereine gibt es kaum, also wird sich daran so schnell nichts ändern, dass die Häuser leerstehen. Mangels Geld für die Unterhaltung bei der Kommune beginnen sie bereits zu verfallen.

Wir haben über die Bürgermeisterin Trieis und die Region versucht, die Häuser für die Seminare nutzen zu dürfen. Die Gemeinde erhielte Geld für die Unterhaltung, Strom und Telefon würde die deutsche Schule bezahlen. Dazu würden die Seminarteilnehmer das Geld im Dorf lassen und somit Gastronomie und Herbergen unterstützen.

Das Ergebnis:
Fehlanzeige, da dies den damaligen Förderrichtlinien widerspräche und die Gemeinde die Förderung ggf. zurückerstatten müsste.
Andere Nutzung, als die damals bewilligte, ist nicht zulässig.
Was uns momentan bleibt, ist die Hoffnung, die kommunale Bibliothek nutzen zu können, da nicht förderschädlich.
Aber was ein Unsinn, öffentliches Geld in Projekte zu stecken, die danach niemandem nützen.

Ich kann verstehen, wenn man da irgendwann das Handtuch wirft, weil man bei der italienischen Bürokratie stets "vor die Pumpe läuft", wenn man neue Ideen umsetzen möchte.
Tanti Saluti

Maria Pia und Michael
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Re: Tourismus auf Sardinien 2018

Beitrag von futurestyling »

Traurig,traurig,äh beschissen!
Frag mich nur wer sich für den Erhalt und dessen Pflege verpflichtet hat,mit dem Bauen alleine ist das ja nicht getan!
Sollte sich herausstellen dass sich die Gemeinde dazu verpflichtet hatte so hat sie auch dafür zu sorgen bzw. bei Geldmangel um adäquate Nutzungsänderung anzusuchen damit die Gebäude instandgehalten werden können.
Dumme Frage, warum gründest nicht Du einen gemeinnützigen Verein?
Mit dem Ziel die Häuser vor dem Verfall zu bewahren und zusätzliche Gelder für die Gemeinde zu lukrieren.
"Wir für Triei!" oder so ähnlich. Die Gemeinde stellt dem Verein die Häuser zur Verfügung und ihr kümmert euch um deren Erhalt und "Bespielung".Nur mal so angedacht, lg,Helmut
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