Wasserversorgung Budoni u. Umland an der Nordostküste

George M
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Re: Wasserversorgung Budoni u. Umland an der Nordostküste

Beitrag von George M »

Welchen Anteil an der Gesamtversorgung in Budoni und Umland nimmt eigentlich der Stausee Maccheronis ein?
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Su Corvu
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Re: Wasserversorgung Budoni u. Umland an der Nordostküste

Beitrag von Su Corvu »

Der Stausee versorgt die ganze Gegend von Siniscola über Posada, Torpè, Budoni bis San Teodoro mit dem jeweiligen Hinterland mit Trink- u. Brauchwasser. D.h., die Haushalte sind von der Wasserversorgung durch Abbanoa abhängig, es sei denn, sie haben einen eigenen Brunnen. Allerdings gibt es in fast jedem Ort Quellwasser-Zapfstellen, in Posada z.B. die sog. Fontanelle.
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Tine
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Re: Wasserversorgung Budoni u. Umland an der Nordostküste

Beitrag von Tine »

wir kennen die quellwasser - zapfstelle in Posada nicht. kannst du uns bitte erklären, wo sie ist?
George M
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Re: Wasserversorgung Budoni u. Umland an der Nordostküste

Beitrag von George M »

Vielen Dank! Verfügt Abbanoa selbst über - zumindest unterstützende - Versorgungsalternativen wie z.B. eigene Tiefbrunnen, die solche Engpässe wie derzeit lindern können?
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Su Corvu
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Re: Wasserversorgung Budoni u. Umland an der Nordostküste

Beitrag von Su Corvu »

Nein, Abbanoa ist nur für das Leitungsnetz zuständig, die Stauseen werden von der Ente acque della Sardegna (Enas)
verwaltet.

Was unsere Gegend betrifft: Bis Ende der 1980er-Jahre kam das Trinkwasser über ein Leitungsnetz aus den unterirdischen Wasservorräten des Monte Albo. Dieses Wasser hatte beste Trinkwasserqualität, aber die Leitungen waren schlecht ausgelegt, so dass z.B. unser Dorf nur alle 3 Tage mit Wasser versorgt wurde.

Nach Recherchen von Experten reichten die Wasservorräte im Monte Albo für die Versorgung des ganzen Gebiets aus, wenn sie endlich erschlossen würden.
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Su Corvu
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Re: Wasserversorgung Budoni u. Umland an der Nordostküste

Beitrag von Su Corvu »

Tine hat geschrieben: 06.02.2024, 08:39 wir kennen die quellwasser - zapfstelle in Posada nicht. kannst du uns bitte erklären, wo sie ist?
https://www.fontanelle.org/Mappa-Fontan ... degna.aspx
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Su Corvu
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Re: Wasserversorgung Budoni u. Umland an der Nordostküste

Beitrag von Su Corvu »

Zur Erläuterung der grundlegenden Problematik hole ich hier noch einmal einen früheren Beitrag hoch:
Sardinien hat im Jahresdurchschnitt durchaus ausreichende Niederschlagsmengen! Das Problem ist die geologische Struktur der Insel (Karst z.b.), so daß das Regenwasser in Grotten u. unterirdischen Wasserläufen versickert. Deswegen gibt es auch so gut wie keine natürlichen Seen. Das zweite Problem sind zu wenige u. oft über ein halbes Jahrhundert alte, reparaturbedürftige Stauseen. Die Wasserzuleitungen zu den Ortschaften sind häufig defekt bzw. werden angezapft. Das dritte Problem ist selbstgemacht: Der Umgang mit dem Wasser. Wassersparen ist für viele Sarden und Touristen vom Festland immer noch ein Fremdwort, trotz der horrenden Wasserpreise des Monopolisten "Abbanoa". Regenwasserzisternen sind auch ein Fremdwort, u. wenn Häuser überhaupt Regenrinnen haben, dann wird es nicht gesammelt sondern fließt auf die Straße.
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Tine
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Re: Wasserversorgung Budoni u. Umland an der Nordostküste

Beitrag von Tine »

danke für die info
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Re: Wasserversorgung Budoni u. Umland an der Nordostküste

Beitrag von Pastorella »

Es gibt kein Quellwasser in Posada, es sind nur Fontanelle aus denen das Wasser kommt das in jedem Haushalt ankommt, also seit August seit dem Feuer, non portabile. Es ist kein L’acqua dì fonte. Dafür fahren di Posadini nach Torpe, und genau deshalb steht ja seit einem halben Jahr ein Trinkwasser Tanker in Posada.
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Su Corvu
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Re: Wasserversorgung Budoni u. Umland an der Nordostküste

Beitrag von Su Corvu »

Heute kam in RAI Sardegna ein ausführlicher Bericht über die kritische Situation der Stauseen auf der Insel mit Luftaufnahmen des Wasserstands in 2003 und jetzt. Besonders drastisch ist die Lage an der Diega Maccheronis bei Torpè, der Stausee ist nur noch zu 13 % seines Fassungsvermögens gefüllt und sieht eher aus wie ein Pfütze. Seit Januar ist daher die Bewässerung der Felder eingestellt worden.

In einem Bericht der Il Sole 24 Ore zur italienweiten Situation hieß es, daß der Wasserverlust durch marode Leitungen in Norditalien lediglich 4 % beträgt, auf den Insel Sardinien[*] u. Sizilien hingegen 46 %. Der Wassermangel ist also auch eine "questione meridionale".

[*]Sardinien nach Angaben von Abbanoa 56 %
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