Medizinische Versorgung auf Sardinien

[Su Corvu]

Es ist ja immer wieder das alte Strickmuster: Gewinne privatisieren - Verluste sozialisieren!

[Su Corvu]

Höherer Richtwert für Patientenzahl geplant!
Statt bisher maximal 1.500 sollen die Hausärzte auf Sardinien künftig nach Plänen der Regionalregierung bis zu 1.800 Patienten versorgen müssen. Eine Zumutung, schon jetzt arbeiten die medici di famiglia am Limit.
(La Nuova, 11.1.23)
Aber auch in D. sieht es kaum besser aus, hier kommen durchschnittlich 1.581 Patienten auf einen Hausarzt.

[Sardinienhansi]

Ja auch in Deutschland gibt es ein großes Problem
Su Corvu hat geschrieben durchschnittlich 1581 Patienten
Aus der Gemeinde in Deutschland wo ich herkomme gibt es keinen Arzt
3 Regio Doc´s versorgen 6 Gemeinden mit zusammen ca. 20000 Einwohner
Wie viele davon Patienten sind kann ich leider nicht sagen
Aber früher hatte unsere Gemeinde mit 3000 Einwohner 2 Ärzte

[Su Corvu]

Wir waren gestern zum ersten Mal im hier schon von Kerstin erwähnten neuen "Centro Polispecialistico Emmep" in Budoni zu einer kardiologischen Untersuchung. Die junge Ärztin aus Olbia machte einen kompetenten Eindruck und hat sich für eine gründliche Untersuchung (EKG u. Ultraschall) rund eine Stunde Zeit genommen, u. am Nachmittag hatte ich bereits die Diagnose u. den "piano terapeutico" per Email. Das waren mir die 150 € wert.

[Luna sarda]

In der Unione Sarda habe ich heute in einem Artikel gelesen, dass ein Krebsrisiko-Patient via Cup keinen Termin für ein Screening bekommen konnte mit der Begründung, es gäbe kein verfügbares Datum in nächster Zeit.
Mein Mann hat dagegen für ein MRT in der größten Klinik in Cagliari sehr kurzfristig einen Termin erhalten, allerdings hat diesen die Fachärztin in unserem hiesigen Krankenhaus angefordert. Ähnliches hatten wir erlebt, als wir am Ticketschalter des Krankenhauses (was wesentlich problemloser geht als ein Anruf bei Cup) selbst einen Facharzttermin vereinbaren wollten, keinen Termin innerhalb eines halben Jahres erhielten, und die Ärztin das dann selbst in die Hand nahm. Ergebnis: ein Termin innerhalb 10 Tagen.
Jetzt frage ich mich natürlich aufgrund solcher Erfahrungen,
1) wieso bekommt man über die Ärzte relativ schnell einen Termin und über Ticketschalter oder Cup nicht?
2) Gibt evtl. auch der Fakt den Ausschlag, dass mein Mann zwar im italienischen Gesundheitssystem registriert ist, aber die Kosten letztlich von der deutschen Krankenkasse übernommen werden, vielleicht sogar eine höhere Quote abgerechnet werden kann?

[Su Corvu]

Acht Guardie Mediche Turistiche in der Gallura wieder geöffnet

Seit gestern sind die ambulanten medizinischen Dienste für Touristen in folgenden Orten der Gallura wieder in Betrieb: Badesi, Isola Rossa, Santa Teresa di Gallura, Palau, Arzachena, Golfo Aranci, Porto San Paolo, San Teodoro. Budoni bleibt weiterhin unbesetzt, die Patienten müssen sich an die Guardia Medica in San Teodoro wenden.

Die Ambulatorien sind von 9.00 bis 13.00 u. von 14.00 bis 20.00 geöffnet. Neben basalen medizinischen Behandlungen können Überweisungen an Fachärzte ausgestellt u. Medikamente verschrieben werden. Es wird eine Gebühr von 20 € erhoben.

[Su Corvu]

Torpè hat eine neue Hausärztin (medico di base). Dott.ssa Chiara Bacciu ist auch Fachärztin für Gastroenterologie. Sie hält Sprechstunden ab in Torpè donnerstags in der Via San Nicolò 92 von 8.30 bis 11.00 u. in Brunella freitags in der ehemaligen Schule über der Post in der Via Enrico Berlinguer 5 von 16.00 bis 18.00 Uhr.

[Su Corvu]

Ärzte u. medizinisches Personal fordern bessere Arbeitsbedingungen!
Da die Verhandlungen mit der ASL Gallura zu keinem Ergebnis geführt hätten, rufen die Gewerkschaften am 19. Februar zu einem eintägigen Streik auf. Ab 10. Uhr findet auf dem Platz gegenüber des Krankenhauses San Giovanni Paolo II von Olbia eine Kundgebung zur Unterstützung der Streikenden statt.

[Su Corvu]

Lage des Gesundheitssystems in den italienischen Regionen:
Sardinien schneidet vergleichsweise gut ab
Im Jahresbericht des Gesundheitsministeriums zur grundlegenden medizinischen Versorgung in den drei zentralen Kategorien Krankenhaus, Territorium (ASL) u. Vorsorge haben unterdurchschnittliche Ergebnisse in einem der Indikatoren Bozen, Ligurien, Latium, Abruzzen, u. Molise bezüglich der Prävention. Gute Resultate zeigen in jeweils zwei Kategorien Piemont, Kampanien, Basilikata, Kalabrien, Sizilien u. Sardinien.

Interessanterweise bestätigen diese Daten nicht die verbreitete Meinung von der qualitativ besseren Gesundheitsversorgung in Norditalien.

[Carlo]

Laut dem Bericht bei „quotidiano sanita“ liegt Sardinien in zwei Bereichen unter den Erfordernissen, nur der Bereich Krankenhaus liegt „Im Grünen“.

https://www.quotidianosanita.it/governo ... _id=120281

Gruss Carlo