Medizinische Versorgung auf Sardinien

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Giro
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Re: Medizinische Versorgung auf Sardinien

Beitrag von Giro »

Eigentlich wollte ich dir nicht mehr antworten, aber du schaffst es immer wieder mit deiner
gepflegten Wortwahl mich dazu zu anninier.
Das du dich in Sardinien bestens auskennst ist wohl unumstritten.
Genau so unumstritten ist es aber auch das du gezielt mit den übelsten Beschimpfungen immer wieder meine
Berichte Kommentierst.
Da du der einzigste bist, hat das wohl eine Bedeutung.
Ich bin diesbezüglich schon von mehreren Mitgliedern privat angeschrieben worden.
Egal,auch hier ist es wie im wahren Leben einen gibt es immer.
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Su Corvu
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Re: Medizinische Versorgung auf Sardinien

Beitrag von Su Corvu »

Grundlegende Informationen zu den Leistungen des staatlichen italienischen Gesundheitsdienstes für hier wohnhaft gemeldete Ausländer findet man hier:

https://ec.europa.eu/social/main.jsp?ca ... &langId=de
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Su Corvu
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Re: Medizinische Versorgung auf Sardinien

Beitrag von Su Corvu »

Notaufnahme der Klinik San Francesco in Nuoro vor dem Kollaps

Nachdem die Leitende Ärztin des Pronto Soccorso aus Protest gegen die unhaltbare Situation kürzlich zurück getreten war, schlagen jetzt die Gewerkschaften Alarm.
Von 18 Planstellen in der Notaufnahme sind aktuell nur 6 besetzt, dazu kommen 2 Ärzte die temporär vom Roten Kreuz zur Verfügung gestellt. Unter diesen prekären Bedingungen sei die Versorgung der Bevölkerung in der Provinz Nuoro nicht mehr gewährleistet.

Auch wir in der Baronia sind betroffen, denn die Notaufnahme der Klinik Giovanni II in Olbia ist erfahrungsgemäß vor allem im Sommer ebenfalls völlig überlastet.
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Su Corvu
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Re: Medizinische Versorgung auf Sardinien

Beitrag von Su Corvu »

270 Millionen aus EU-Wiederaufbaufonds für das sardische Gesundheitssystem

Jetzt doch im PNRR (Nationaler Plan für den Wiederaufbau): Die "Missione 6 Salute", welche in der Medienberichterstattung nicht mehr auftauchte, sieht 270 Mio. Euro vor um das Gesundheitssystem auf der Insel bis 2026 zu sanieren. Der Plan soll insbesondere die Krankenhäuser "digitalisieren" und technologisch modernisieren. Im einzelnen handelt es sich um die Kliniken Giovanni Paolo II (Olbia), San Francesco (Nuoro), Nostra Signora di Bonaria (San Gavino Monreale), Sirai (Carbonia), San Martino (Oristano), Cliniche San Pietro (Sassari), Policlinico Duilio Casula (Monserrato), San Michele, Arnas G. Brotzu, u. Santissima Trinità (Cagliari).

Anzumerken ist jedoch bei dieser ausnahmsweise einmal positiven Nachricht zur Lage des Gesundheitswesens, daß alle Digitalisierung u. technologische Innovation nichts nutzt, wenn das Personal fehlt - vom Arzt bis zur Krankenschwester. Siehe meinen vorstehenden Bericht zur Situation in der Notaufnahme von San Francesco.
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Re: Medizinische Versorgung auf Sardinien

Beitrag von Salamaghe »

Und von der Struktur müsste sich was ändern. Viel zu verworren das ganze. Wenn man in einer Behandlung ist wird man z.b zum röntgen geschickt, dann wieder zum Facharzt, der meint dann....ah noch ein Ultraschall, also nochmal Termin machen, wieder Monate warten, dann wieder zum Facharzt, da bekommt man den Termin aber erst wieder im halben Jahr. Und so geht es weiter. Bis dahin kaum Therapieansätze.
Vie zu kompliziert. Warum kann der Facharzt nicht gleich wenn nötig ein Ultraschal machen?
Privat ist es viel unkomplizierter, kostet dann natürlich viel mehr.
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Re: Medizinische Versorgung auf Sardinien

Beitrag von Su Corvu »

1 Milliarde (!) Euro für das sardische Gesundheitswesen nicht ausgegeben

Laut einer Mitteilung des italienischen Gesundheitsministers Roberto Speranza hat die Region Sardinien seit Jahren diese ihr zur Verfügung stehenden Mittel aus nationalen Fonds nicht ausgegeben, darunter 467,2 Mio. für Baumaßnahmen u. weitere 275 Mio. für laufende Kosten während des Covid-Notstands (Vorsorge, Nachverfolgung, Krankenhausversorgung) u. 30 Mio. für die Verkürzung der Wartelisten. (L'Unione Sarda, 7.4.22)

Ans Licht gebracht hat jetzt diesen Skandal der Abgeordnete des Regionalrats Eugenio Lai (Liberi e Uguali).
Die 270 Mio. aus dem EU-Wiederaufbaufonds haben mit diesem Vorgang (noch) nichts zu tun.
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Su Corvu
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Re: Medizinische Versorgung auf Sardinien

Beitrag von Su Corvu »

Salamaghe hat geschrieben: 07.04.2022, 12:14 Und von der Struktur müsste sich was ändern. Viel zu verworren das ganze. Wenn man in einer Behandlung ist wird man z.b zum röntgen geschickt, dann wieder zum Facharzt, der meint dann....ah noch ein Ultraschall, also nochmal Termin machen, wieder Monate warten, dann wieder zum Facharzt, da bekommt man den Termin aber erst wieder im halben Jahr. Und so geht es weiter.
Ich kann Kerstin nur zustimmen. Einen Grund dafür sehe ich in der Rolle des "Medico di base" bzw. "Medico di famiglia". Er ist Allgemeinmedinziner u. hat die Aufgabe, die vom Patienten berichteten Symptome zu interpretieren, erste Diagnosen zu erstellen, Rezepte zu verschreiben u. gegebenenfalls weitere Untersuchungen in Laboren u. bei Fachärzten zu veranlassen. Das alles ist mit Fahrten und häufig langen Wartezeiten verbunden.

Konkret: Unsere niedergelassene (u. von der ASL zugewiesene) Hausärztin hat eine Praxis in Siniscola u. hält Sprechstunden in vielen umliegenden Dörfern ab. Die Praxis ist nicht einmal mit den basalen Geräten, wie Ultraschall, ausgestattet - daher ist oft eine Überweisung zum Facharzt oder zu einem Labor notwendig. Die Hausärztin macht auch Hausbesuche, ist aber mit der Zuständigkeit für über 1.500 Patienten überlastet. Bei akuten Beschwerden kann man die Guardia Medica Turistica in Budoni aufsuchen, die ist aber nur im Hochsommer geöffnet, oder nach Siniscola zur ambulanten Behandlung in zur ASL fahren. In dringenden Fällen bleibt nur die Notaufnahme (pronto soccorso) in der Klinik in Olbia oder Nuoro übrig.
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Re: Medizinische Versorgung auf Sardinien

Beitrag von Pastorella »

Posada hat eine guarda medica die das ganze Jahr geöffnet hat,das wäre auch noch eine Alternative.
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Re: Medizinische Versorgung auf Sardinien

Beitrag von Su Corvu »

Das ist richtig. Hier die Adresse:
Guardia medica di Posada
via Nazionale, 113 08020 Posada (NU)
tel. 0784 854684 - 3924387319
località servite: Torpè

Allerdings an Werktagen nur nachts geöffnet:

Orari di apertura
Lunedi 20:00 - 08:00
Martedi 20:00 - 08:00
Mercoledi 20:00 - 08:00
Giovedi 20:00 - 08:00
Venerdi 20:00 - 08:00
Sabato 10:00 - 24:00
Domenica 00:00 - 08:00

Hier findet man die Kontaktdaten aller Guardie mediche, akkreditierter Ärzte u. anderer medizinischer Einrichtungen in der Provinz Nuoro:
https://www.aslnuoro.it/index.php?xsl=2 ... =2124&qr=1
Salamaghe
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Re: Medizinische Versorgung auf Sardinien

Beitrag von Salamaghe »

Die Guarda Medica in Budoni ist ausschliesslich für Touristen, daher nur im Sommer besetzt. Ich war dort mal, da ich es nicht wußte und als ich die Tessera vorlegte, meinte die Ärztin....ups, das geht nicht. Wenn ich Residente bin muss ich nach San Teodoro, oder ich müsste jetzt eine Gebühr zahlen. Da es mir nicht gut ging und ich nicht weiter wollte, habe ich die Gebühr von 8 Euro bezahlt.
Das ist einige Zeit her. Jetzt ist noch nicht mals mehr San Teodoro besetzt. Auch die Hausärzte sind nicht auf den neuesten Stand, wer wo besetzt ist. Das finde ich schon traurig. Am bessten man fährt zur Zeit nach Posada.
Ich muss Günther zu stimmen, die Hausärzte sind überhaupt nicht mit Geräten ausgerüstet. Warum nicht???
Meine Hausärztin hat ein Blutdruckgerät und evtl.kann sie den Blutzucker noch bestimmen.
Sie ist meineserachtens da um weiter zuüberweisen und Rezepte oder Überweisungen auszufüllen die von Facharzt abgesegnet werden.
Es ginge alles viel schneller, wenn die Häusärzte mehr Kompetenzen hätten.
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