Gartenbewässerung

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Luna sarda
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Gartenbewässerung

Beitrag von Luna sarda »

Eine automatische Bewässerung ist eindeutig eine Arbeitserleichterung, wenn man mehr als 5 oder 10 Pflanzen im Garten hat, besonders, wenn man nicht dauerhaft vor Ort sein kann oder jemand hat, der sich darum kümmert.
Allerdings wird auch die Automatik zum Problem, und das aus verschiedenen Gründen:
1) Stromausfall und dadurch nötige Neujustierung
2) verstopfte Tropfer
3) kaputte Tropfer, die dann dauerhaft 'giessen'
4) von Mäusen durchgebissene Schläuche

Dazu kommt noch, das Pflanzen, Büsche und Bäume unterschiedlich grossen Wasserbedarf haben.

Was sind Eure Erfahrungen, wie habt Ihr das optimal gelöst?
Zuletzt geändert von Luna sarda am 08.12.2021, 08:59, insgesamt 1-mal geändert.
L'abitudine è la più brutta delle malattie. Ti fa accettare di tutto, anche di non essere felice!
George M
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Re: Gartenbewässerung

Beitrag von George M »

Wir hatten die Überlegung auch schon, da wir nicht durchgängig auf der Insel sind. Wir haben zwar Schläuche zur Linien- und Einzelbewässerung verlegt, jedoch bedienen wir sie ausschließlich manuell über den Wasserhahn und entsprechende Verteiler.

Neben den bereits genannten Gründen ist uns auch das Risiko, den Hauptabsperrhahn offen und damit "Druck auf der Bude" zu lassen während unserer Abwesenheit zu groß. Bei einem Rohrbruch würde u.U. tage-/ wochenlang das Wasser plätschern.

Ist uns aber auch ohne Steuerung eine gute Hilfe.
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Carlo
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Re: Gartenbewässer

Beitrag von Carlo »

Ich habe weite Strecken unseres Garten mit einer automatischen Bewässerung versehen. Ich benutze das System der Firma Claber mit Gardena-Bewässerungsautomaten. Es gibt Tropfer mit unterschiedlichen Liter/h-Werten (auch variabel einstellbar) für den unterschiedlichen Wasserbedarf einzelner Pflanzen. Probleme mit Mausverbiss hatten wir bisher nicht, eher Kollateralschäden bei pflegerischen Schnitten der Pflanzen mit der Gartenschere. Zu Beginn der Saison muss man die Tropfer auf Verstopfungen überprüfen und das ggfs. während des Sommers wiederholen. Es gibt auch Filter, die das Verstopfen der Tropfer deutlich reduzieren, dafür muss man dann die Filter reinigen. Letzteres ist allerdings mit viel weniger Aufwand verbunden, als alle Tropfer zu reinigen. Wichtig ist auch ein Druckminderer unmittelbar nach dem Wasserhahn bzw. der Bewässerungsautomatik, damit Druckstösse des Autoklaven nicht zum Platzen von Verbindungen oder Verzweigungen führen. Ich habe auch ein Grohe Sense Guard System eingebaut, welches bei ungewöhnlichen Abgaben von Wasser (geplatzte Leitungen oder Überschreiten von einstellbaren Wassermengen pro Abgabe etc.) ein elektrisches Ventil schliesst und eine Meldung ans Smartphone absetzt. Das Absperrventil lässt sich damit auch fernbedienen. Völlig wartungsfrei ist das System nicht (gelegentliche Überprüfung/Reinigung der Tropfer) aber für mich eine wesentliche Erleichterung vor allem auch bei gelegentlicher Abwesenheit im Sommerhalbjahr. Zudem spart die Tröpfchenbewässerung direkt an die Wurzel viel Wasser, was für uns sehr wichtig ist. Zeigt das Smartphone einen ungewöhnlich hohen Wasserbrauch an oder wird sogar das Absperrventil automatisch geschlossen, kann man auch aus der Ferne einen Nachbarn oder Bekannten bitten, nach dem Rechten zu schauen.

Gruss Carlo
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Luna sarda
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Re: Gartenbewässerung

Beitrag von Luna sarda »

Ja, Druckminderer sind wichtig, ebenso, dass man die Wasserzufuhr vom Tiefbrunnen zum Haus separat absperren kann. Damit kann es dort keine Überschwemmung geben. Um Wasserverlust in grossem Stil zu vermeiden (bei angebissenen Schläuchen oder Absprengen des Tropfers), finde ich die Idee mit dem Sense Guard System sehr gut.

Wir hatten auch schon Tropfer, bei denen man die Wassermenge einstellen kann, allerdings waren diese noch schneller verstopft als die gewöhnlichen runden, schwarzen... danach haben wir diese nur noch bei wenigen Pflanzen verwendet, die aufgrund der Grösse sehr wenig Wasser brauchen. Es scheint aber einen grossen Unterschied zu machen, wo der Tiefbrunnen liegt, also am Untergrund, denn trotz Filter hat sich bei unserem zweiten Brunnen im Nachbargelände am Verstopfen nicht viel geändert. Beim Reinigen des Filter man kann sehen, dass es ziemlich viel Ablagerungen gibt.

Da wir inzwischen überwiegend auf Sardinien sind, hat sich das Problem mangelnder Kontrolle bei längerer Abwesenheit erledigt.
Monte Nieddu
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Re: Gartenbewässerung

Beitrag von Monte Nieddu »

Von Anfang an haben wir es mit Automatik und allen möglichen Tröpflern versucht. Die Italo-Geräte hielten meist nur eine Saison.

Wir arbeiteten eine Zeit lang nur per Schwerkraft (bis 40 m Höhenunterschied). Aus der oben stehenden Zisterne floss es per Gardena-Uhr.
Unten kam es auch zuverlässig an. Aber oben kaum. Zu wenig Druck und dann zugesetzt. Die Höhenunterschiede sorgten für sehr ungleichmäßigen Fluss.

Später, mit elektrischer Zeitschaltuhr und Pumpendruck, "sprengte" es manche Tröpfler. Bis ich einen Absperrhahn dazwischen schaltete. Ungleich kommt das Wasser aber weiterhin an. Ich werde noch einen Manometer einbauen.

Wäre ich immer anwesend, müsste ich wohl alle 1 -2 Wochen schauen. Zu schnell verstopfen sie. Oder statt der Tröpfler, kleine offene Schläuche tiefer in die Erde stecken. Dann nur kurz laufen lassen. Mit viel Mulch ist das genauso gut wie tröpfeln. Das wird mein zukünftiger Plan.

Natürlich hatten wir auch schon zweimal einen Filter vorgesetzt. Der wurde aber immer zerbissen (Wassersuchende Ratte?). Mancher Schlauch wurde auch schon Opfer meiner Mäh- oder Schneid-Arbeiten. Es wurden aber auch schon Schläuche durch Menschen (Jäger?) beschädigt! Irgendwo war dann grüne Wiese und 20 meter weiter alles abgestorben.

Leider ist ja auch nicht nur der Sommer (Juli-August) zu überstehen, sondern auch manch trockner Winter. Der große Busch mit diversen Wandelrösschen blüht meist immer erst Wochen, nachdem wir wieder mit dem Bewässern begonnen haben. Schlimm war auch die Lockdown-Zeit. Dabei ging Vieles ganz kaputt. Da der Brunnen nur spärlich sammelt, können wir auch nicht egoistisch einfach mehr laufen lassen, sondern müssen "haushalten". Nur zwischen 100 und 1000 l/Tag fließen nach.

Nachbarn, wegen Kontrolle, zu fragen, ist nicht möglich.

Dennoch hilft dieses "Bewässerungs"-System, bei Anwesenheit. Ich schleppe nur selten eine Gießkanne und muss abends nicht viel Zeit dafür opfern. Nur bei Rückkehr, nach langer Abwesenheit, ist das manchmal dringend notwendig. Wenn genug Wasser da ist, nehme ich dann aber meist den großen Schlauch und lasse ihn überall 5 Minuten liegen. 8 Tage später wird´s dann dort sogar wieder grün.
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Carlo
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Re: Gartenbewässerung

Beitrag von Carlo »

Die Diskussion zeigt dass man - wie so oft auf Sardinien - die Lösung suchen muß, die für die persönliche Bedürfnisse am besten geeignet ist. Das heißt dann leider oft „Lehrgeld bezahlen“.

Wenn wir nicht anwesend sind, übernehmen sofort ein halbes Dutzend wild lebender Katzen aus der Umgebung das Zepter - vielleicht haben wir deswegen kein Problem mit Nagerverbiss. Unsere zwei Brunnen (180 bzw 240 m tief) sind in massiven Granit gebohrt und die Pumpen hängen ca 20 m höher als der Boden und das Wasser kann in den Zisternen nochmals sedimentieren, daher gibt es nur sehr wenig Sandteilchen im Wasser und es ist extrem kalkarm, damit nur wenig Ablagerungen.

Gruß Carlo
Zuletzt geändert von Carlo am 08.12.2021, 17:24, insgesamt 2-mal geändert.
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Carlo
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Re: Gartenbewässerung

Beitrag von Carlo »

Die Diskussion zeigt dass man - wie so oft auf Sardinien - die Lösung suchen muß, die für die persönliche Bedürfnisse am besten geeignet ist. Das heißt dann leider oft „Lehrgeld bezahlen“.

Wenn wir nicht anwesend sind, übernehmen sofort ein halbes Dutzend wild lebender Katzen aus der Umgebung das Zepter - vielleicht haben wir deswegen kein Problem mit Nagerverbiss. Unsere zwei Brunnen (180 bzw 240 m tief) sind in massiven Granit gebohrt und die Pumpen hängen ca 20 m höher als der Boden und das Wasser kann in den Zisternen nochmals sedimentieren, daher gibt es nur sehr wenig Sandteilchen im Wasser und es ist extrem kalkarm, damit nur wenig Ablagerungen.

Gruß Carlo
Zuletzt geändert von Carlo am 18.11.2022, 15:01, insgesamt 4-mal geändert.
Monte Nieddu
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Re: Gartenbewässerung

Beitrag von Monte Nieddu »

Granit gibt es bei uns nicht. Nur bröckeligen, braunen Stein, der schnell verwittert.

Optisch betrachtet ist unser Wasser auch völlig rein, wegen Filterrohr und Absetzung. Aber auch sehr kalkhaltig. In den Tröpflern sitzen auch oft Tierchen,...

Katzen werden hier leider nicht sesshaft. Nager (Mäuse, Ratten, Marder,...) gibt es zuhauf.

180/240 m ist aber auch eine stolze Tiefe. Bei 140 m meinte der Brunnenbohrer damals, "tiefer bringt auch nichts mehr".
Obgleich dann natürlich mehr Wasser im Rohr stehen würde.
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Luna sarda
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Re: Gartenbewässerung

Beitrag von Luna sarda »

Unsere beiden Brunnen sind 90 und 75 m tief, die Pumpen hängen etwa 10 - 15 m darüber. Schon beim Bohren des zweiten Brunnens (beim ersten waren wir nicht dabei) kam zuerst eine Menge Sand zutage, und man musste am Schluss sogar noch ein zweites Rohr darüberschieben, bevor dann in etwa 40 m Tiefe das Wasser kam. Wir liegen allerdings nur etwa 50 m überm Meeresspiegel und nur 1200 m von der Küstenlinie entfernt. Im oberhalb liegenden Grundstück ist mehr Gestein im Boden, und das Wasser aus diesem Brunnen hat deutlich weniger Sediment. Aber auch hier kämpfen wir immer wieder mit verstopften Tropfern, teilweise auch bedingt durch Algenbildung.
Zuletzt geändert von Luna sarda am 08.12.2021, 13:24, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Gartenbewässerung

Beitrag von Tine »

wir wollen zwischen den feiertagen unsere bewässerungssysteme richten. unser brunnen sprudelt (danke noch mal, lieber Günter). wir überlegen, welche schläuche am sinnvollsten sind? bringen perlschläuche einen mehrwert? da das grundstück relativ groß ist wären erweiterbare systeme sinnvoll. der Torsten will am liebsten alles über eine app steuern.

ich wäre noch mal neugierig, was ihr so für erfahrungen gemacht habt?
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