Buchbesprechungen
- Su Corvu
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Buchbesprechungen
"Sardinien. Eine literarische Einladung", herausgegeben von Michaela De Giorgio und Otto Kalscheuer. Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 2011. 142 Seiten. Gebunden, 15,90 Euro.
Eine Buchbesprechung findet ihr hier:
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/r ... 43060.html
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- Tina Adler
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Re: Buchbesprechungen
Auf www.sardinien.com sind auch Buchbesprechungen zu finden und ich habe dort fast alle Bücher mir nach und nach bestellt...Sardinien macht süchtig.
Hier ist eine davon:
http://nachrichten.sardinien.com/2015/1 ... te-in.html
und jetzt so kurz vor der Weihnachtszeit möchte ich doch wieder allen Sardinien Freunden das Buch meiner Freundin Andrea und ihrem Mann ans Herz legen. Es ist bei mir in D und immer wenn ich Heimweh nach Sardinien habe, blättere ich darin herum und notiere, wo ich noch hin will und was ich mir anschauen will auf dieser schönsten Insel der Welt:
https://www.amazon.de/Highlights-Sardin ... %C3%BChrer
Das schwarzschafige Reiseführerbuch finde ich allerdings auch sehr gelungen.
Grüße aus Ballao
Tina
Hier ist eine davon:
http://nachrichten.sardinien.com/2015/1 ... te-in.html
und jetzt so kurz vor der Weihnachtszeit möchte ich doch wieder allen Sardinien Freunden das Buch meiner Freundin Andrea und ihrem Mann ans Herz legen. Es ist bei mir in D und immer wenn ich Heimweh nach Sardinien habe, blättere ich darin herum und notiere, wo ich noch hin will und was ich mir anschauen will auf dieser schönsten Insel der Welt:
https://www.amazon.de/Highlights-Sardin ... %C3%BChrer
Das schwarzschafige Reiseführerbuch finde ich allerdings auch sehr gelungen.
Grüße aus Ballao
Tina
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Re: Buchbesprechungen
Finde den "schwarzschafigen,etwas " anderen" Reiseführer auch sehr gelungen und empfehlenswert.
Habe das Erscheinen der Erstauflage im Jänner 2017 an die Stadtbücherei in Innsbruck gemeldet,die daraufhin gleich 5 Stück orderte.
Das"erste" hab natürlich gleich ich ausgeborgt und wurde angenehm überrascht. Mir sind es halt ab und an zu viele "mäaah" s",aber wichtig ist ja der Inhalt.Hab dann gleich 2 selbst erstanden,zum schmöckern und mitnehmen.Kann man weiterempfehlen!,lg,Helmut
Habe das Erscheinen der Erstauflage im Jänner 2017 an die Stadtbücherei in Innsbruck gemeldet,die daraufhin gleich 5 Stück orderte.
Das"erste" hab natürlich gleich ich ausgeborgt und wurde angenehm überrascht. Mir sind es halt ab und an zu viele "mäaah" s",aber wichtig ist ja der Inhalt.Hab dann gleich 2 selbst erstanden,zum schmöckern und mitnehmen.Kann man weiterempfehlen!,lg,Helmut
- Su Corvu
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Re: Buchbesprechungen
Laurence Wylie: Dorf in der Vaucluse. Der Alltag einer französischen Gemeinde. Fischer-Verlag 1978
"Wylie beschreibt das Alltagsleben der Gemeinde Roussillon im südfranzösischen Département Vaucluse. Nach zwei einleitenden Kapiteln zu Geografie und Geschichte des Dorfes, das in dem Buch Peyrane genannt wird, geht er zunächst auf die Lebensabschnitte Kindheit, Schule und Jugend ein. Wylie gab selbst Englischunterricht in der Dorfschule, während sein älterer Sohn die Grundschulklasse besuchte, und lernte so die Realität des französischen Schulwesens kennen. Der größte Teil des Buches widmet sich dann dem Alltagsleben der Erwachsenen, das anhand der Bereiche Probleme und Sorgen sowie Erholung und Vergnügungen im Detail beschrieben wird. Wylie gelingen dabei immer wieder interessante Einblicke, die das Buch auch über seinen soziologischen Gehalt hinaus lesenswert machen"
(Quelle: Wikipedia)
- Karin
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Re: Buchbesprechungen
Hallo Günther,
danke für den Hinweis auf das Buch.
Sehr viel später kam ich 2012 erstmalig nach Sardinien und verliebte mich sofort in die Insel. Aber auch Erinnerungen an die Provence kamen dort wie von selbst hoch und so war ich im März 2014 noch mal in der Provence, u. a. auch in Roussillion. Obwohl völlig außerhalb der Saison empfand ich es als ernüchternd. Die Authentizität, die wir so geliebt hatten, war mittlerweile vollkommen dem Tourismus geopfert worden.
Aber: Ich wusste jetzt, wo ich das alte, unverfälschte Lebensgefühl doch noch wiederfinden konnte - auf Sardinien! Mit diesem Versprechen konnte ich auch meinen Mann überreden, mit mir nach Sardinien zu reisen. Er empfindet es genauso und die Insel wurde unser vorrangiges Reiseziel.
Zumindest in unserem Erleben und Empfinden gibt es sehr viele Parallelen zu dem "Dorf in der Vaucluse" von damals.
Liebe Grüße
Karin
danke für den Hinweis auf das Buch.
Diesen "Sardinienbezug" habe ich selbst erlebt. Zu Anfang der 1980er Jahre hatten wir mehrfach die Provence bereist und kannten auch Roussillion recht gut. Als wir später an die Schulferien gebunden waren, suchten wir uns andere Reiseziele, weil es uns im Sommer damals schon in Südfrankreich zu voll wurde.
Sehr viel später kam ich 2012 erstmalig nach Sardinien und verliebte mich sofort in die Insel. Aber auch Erinnerungen an die Provence kamen dort wie von selbst hoch und so war ich im März 2014 noch mal in der Provence, u. a. auch in Roussillion. Obwohl völlig außerhalb der Saison empfand ich es als ernüchternd. Die Authentizität, die wir so geliebt hatten, war mittlerweile vollkommen dem Tourismus geopfert worden.
Aber: Ich wusste jetzt, wo ich das alte, unverfälschte Lebensgefühl doch noch wiederfinden konnte - auf Sardinien! Mit diesem Versprechen konnte ich auch meinen Mann überreden, mit mir nach Sardinien zu reisen. Er empfindet es genauso und die Insel wurde unser vorrangiges Reiseziel.
Zumindest in unserem Erleben und Empfinden gibt es sehr viele Parallelen zu dem "Dorf in der Vaucluse" von damals.
Liebe Grüße
Karin
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Re: Buchbesprechungen
Ernst Jünger und Sardinien
Im „L’Ortobene“ vom 14. Juni erinnert Giovanni Manca an das Werk des deutschen Schriftstellers und Philosophen mit der Rezension “Visioni della ‘Terra Sarda’ negli anni Cinquanta, un’isola lontana dalle modernità”.
„Terra Sarda“, eine Sammlung ausgewählter Texte aus den Tagebüchern Jüngers von seinen drei Sardinienreisen, erschien 1999 im Verlag Il Maestrale in Nuoro. Die Notizen stammen aus „Am Sarazenenturm“, „Sardische Heimat“, „Serpentara“ und „San Pietro“.
Der Autor besucht Sardinien zum ersten Mal im Mai 1954. Nach der Ankunft des Postschiffes von Civitavecchia in Golfo Aranci reist er mit der Bahn und Bussen nach Illador am Golf von Cagliari und mietet sich dort in der einzigen Pension des Ortes ein. Es gibt noch keinen Strom, das Zimmer ist kahl, die Einrichtung besteht aus Bett, Tisch und Stuhl. Im Zentrum des Reiseberichts stehen der Reichtum der Pflanzen- und Tierwelt, die Eigenart und urtümliche Schönheit der Insel, die Charakterzüge der Menschen und ihre Hirtengesellschaft. Jünger speist im Kreis der Mitbewohner, und wir erfahren so von den typischen Gerichten und dem „Vino Nero“ der Region.
Auch in den folgenden Berichten gilt Interesse Jüngers „vor allem der Natur – insbesondere den Blumen und Käfern –, der kulinarischen Kultur sowie der Geschichte resp. der Geschichtsphilosophie und den alten Mythen, die mit den besuchten Orten in Verbindung stehen. Aktuelle Politik und gesellschaftliche Themen sind weitaus weniger präsent. Ein öfter anzutreffendes Motiv ist das Bedauern über die zunehmende Technisierung, wenn er etwa bei seinem wiederholten Besuch Sardiniens verzeichnet, dass in seiner Unterkunft im Vergleich zum Vorjahr mittlerweile elektrisches Licht statt Kerzen verwendet wird“ (aus dem Prospekt des Klett-Cotta-Verlags, in dem sämtliche Werke Jüngers erschienen sind).
Im „L’Ortobene“ vom 14. Juni erinnert Giovanni Manca an das Werk des deutschen Schriftstellers und Philosophen mit der Rezension “Visioni della ‘Terra Sarda’ negli anni Cinquanta, un’isola lontana dalle modernità”.
„Terra Sarda“, eine Sammlung ausgewählter Texte aus den Tagebüchern Jüngers von seinen drei Sardinienreisen, erschien 1999 im Verlag Il Maestrale in Nuoro. Die Notizen stammen aus „Am Sarazenenturm“, „Sardische Heimat“, „Serpentara“ und „San Pietro“.
Der Autor besucht Sardinien zum ersten Mal im Mai 1954. Nach der Ankunft des Postschiffes von Civitavecchia in Golfo Aranci reist er mit der Bahn und Bussen nach Illador am Golf von Cagliari und mietet sich dort in der einzigen Pension des Ortes ein. Es gibt noch keinen Strom, das Zimmer ist kahl, die Einrichtung besteht aus Bett, Tisch und Stuhl. Im Zentrum des Reiseberichts stehen der Reichtum der Pflanzen- und Tierwelt, die Eigenart und urtümliche Schönheit der Insel, die Charakterzüge der Menschen und ihre Hirtengesellschaft. Jünger speist im Kreis der Mitbewohner, und wir erfahren so von den typischen Gerichten und dem „Vino Nero“ der Region.
Auch in den folgenden Berichten gilt Interesse Jüngers „vor allem der Natur – insbesondere den Blumen und Käfern –, der kulinarischen Kultur sowie der Geschichte resp. der Geschichtsphilosophie und den alten Mythen, die mit den besuchten Orten in Verbindung stehen. Aktuelle Politik und gesellschaftliche Themen sind weitaus weniger präsent. Ein öfter anzutreffendes Motiv ist das Bedauern über die zunehmende Technisierung, wenn er etwa bei seinem wiederholten Besuch Sardiniens verzeichnet, dass in seiner Unterkunft im Vergleich zum Vorjahr mittlerweile elektrisches Licht statt Kerzen verwendet wird“ (aus dem Prospekt des Klett-Cotta-Verlags, in dem sämtliche Werke Jüngers erschienen sind).
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Re: Buchbesprechungen
400 Seiten, über 327 Abbildungen, davon 132 Tafeln in Schwarz-Weiss und 166 Tafeln in Farbe, jeweils ganz- oder doppelseitig.
Mehr Informationen u. Bestellmöglichkeit http://www.ilisso.it/z/marianne.html
"Eine Meisterfotografin reist durch das Sardinien der Fünfziger und Sechziger Jahre. Auf der Stufe höchsten Könnens spürt sie der Bedeutung dessen nach, was um sie herum geschieht. Über 300 Bilder in Schwarz-Weiss und Farbe aus einem Archiv von über 13.000 zeigen, nicht selten mit feinem Humor, das Leben und das Tun der Menschen: Fischfang, Brotbacken, Keramikherstellung, Weberei, Korbflecht- und Schmucktradition, typische Hausformen, Dorffeste und Prozessionen ebenso wie die Herstellung von Bottarga und Tierglocken, die Verarbeitung von Obst und Gemüse, Herstellung und Export des Schafskäses und vieles andere mehr - auch gänzlich Unerwartetes wie die Jugendproteste von 1968. Es ist ein bisweilen intimes Portrait der Insel, wie es vielleicht nur eine Frau fotografieren konnte. Ein Glücksfall für die Insel in ihren beiden glücklichsten Jahrzehnten - befreit von der jahrtausendelangen Geißel der Malaria und unbeschwert von den Änderungen, die Industrialisierung und Tourismus bringen werden. Es sind die Schlüsseljahre für jeden, der Sardinien umfassend kennenlernen und verstehen will. In einem profunden Essay führt der sardische Schriftsteller, Dichter und Anthropologe Giulio Angioni durch diese reiche Bilderfolge, einfühlsam und leidenschaftlich, aber stets frei von falscher Nostalgie. Aus zahllosen Interviews mit Marianne Sin-Pfältzer fügt der Fotohistoriker Salvatore Novellu eine Biografie der Fotografin" (aus der Verlagsankündigung, der Text ist wohl von Rainer Pauli)
Dem ist nichts hinzu zu fügen. Außer dem: Der Titel "Menschliche Landschaften" ist treffend, denn die Fotos spiegeln den lebendigen Alltag wieder, anders etwa als bei dem von mir ebenfalls geschätzten August Sander, dessen Bilder statische Portraits sind.
- Su Corvu
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Re: Buchbesprechungen
„Sprich gut über Sardinien“ von Thomas Münster
Die Wochenzeitung „L’Ortobene“ der Diözese Nuoro vom 19. Juli erinnert an das erste Sardinien-Werk des deutschen Schriftstellers Thomas Münster: „Sprich gut über Sardinien“. Der Bericht über seine erste Sardinien-Reise erschien 1958 im Süddeutschen Verlag in München und erst 2006 in italienischsprachiger Ausgabe als „Parlane bene“ im Il Maestrale-Verlag in Nuoro.
Im Artikel von Giovanni G. Manca wird Münsters Erzählstil als „leicht und ironisch“ charakterisiert, seine persönlichen Reiseerinnerungen an die Barbagia, ihre Dörfer und den Alltag der Menschen hätten keinen wissenschaftlichen Anspruch, könnten auf Grund ihrer genauen Beobachtungen und anschaulichen Schilderungen „zwischen den Zeilen“ mit Recht als ein kulturanthropologisches Dokument des ländlichen Lebens dieser Zeit gelten. In seinen Schlussbemerkungen erklärt Münster den Titel seines Buches so: „Sardinien ist heute so zivilisiert wie der Rest Italiens – aber für wen Gastfreundschaft eine Tugend ist, der kann die Insel mehr schätzen als den Kontinent. Dennoch wird noch viel Zeit vergehen, bevor die Insel ihren schlechten Ruf verliert, wir erinnern an die Worte, mit denen fast jeder Sarde seinen Gast verabschiedet - kehr zurück um mich im nächsten Jahr wieder zu treffen, und wenn Du wieder in Deinem Land bist, sprich gut über Sardinien!“.
Der Autor war bereits vor seiner ersten Reise über Sardinien zufällig auf die Insel gekommen – als Soldat. Im zweiten Weltkrieg war Münster in Afrika stationiert, auf dem Rückzug der Wehrmacht nach Deutschland stürzte sein Flugzeug über Sardinien ab, er überlebte, erkrankte jedoch an Malaria und musste zunächst auf der Insel bleiben. Nach dem Krieg kehrte Münster mehrfach zurück, sein zweiter Roman, „Die sardische Hirtin“, erschien 1960 im Süddeutschen Verlag. Besprochen habe ich das Buch hier in dieser Rubrik.
Die Wochenzeitung „L’Ortobene“ der Diözese Nuoro vom 19. Juli erinnert an das erste Sardinien-Werk des deutschen Schriftstellers Thomas Münster: „Sprich gut über Sardinien“. Der Bericht über seine erste Sardinien-Reise erschien 1958 im Süddeutschen Verlag in München und erst 2006 in italienischsprachiger Ausgabe als „Parlane bene“ im Il Maestrale-Verlag in Nuoro.
Im Artikel von Giovanni G. Manca wird Münsters Erzählstil als „leicht und ironisch“ charakterisiert, seine persönlichen Reiseerinnerungen an die Barbagia, ihre Dörfer und den Alltag der Menschen hätten keinen wissenschaftlichen Anspruch, könnten auf Grund ihrer genauen Beobachtungen und anschaulichen Schilderungen „zwischen den Zeilen“ mit Recht als ein kulturanthropologisches Dokument des ländlichen Lebens dieser Zeit gelten. In seinen Schlussbemerkungen erklärt Münster den Titel seines Buches so: „Sardinien ist heute so zivilisiert wie der Rest Italiens – aber für wen Gastfreundschaft eine Tugend ist, der kann die Insel mehr schätzen als den Kontinent. Dennoch wird noch viel Zeit vergehen, bevor die Insel ihren schlechten Ruf verliert, wir erinnern an die Worte, mit denen fast jeder Sarde seinen Gast verabschiedet - kehr zurück um mich im nächsten Jahr wieder zu treffen, und wenn Du wieder in Deinem Land bist, sprich gut über Sardinien!“.
Der Autor war bereits vor seiner ersten Reise über Sardinien zufällig auf die Insel gekommen – als Soldat. Im zweiten Weltkrieg war Münster in Afrika stationiert, auf dem Rückzug der Wehrmacht nach Deutschland stürzte sein Flugzeug über Sardinien ab, er überlebte, erkrankte jedoch an Malaria und musste zunächst auf der Insel bleiben. Nach dem Krieg kehrte Münster mehrfach zurück, sein zweiter Roman, „Die sardische Hirtin“, erschien 1960 im Süddeutschen Verlag. Besprochen habe ich das Buch hier in dieser Rubrik.
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Re: Buchbesprechungen
Salvatore Satta: Der Tag des Gerichts. Insel-Verlag 1980 u. Edition Suhrkamp 1998
"Auf Sardinien liegt Nuoro, eine Stadt, die wie ein Rabennest ist, bewohnt von Menschen, die zur Bewachung eines fluchbeladenen Kastells herbefohlen scheinen. In diesem Ort, dessen Existenz keinen Grund hat, lebt eine alte Familie, die Sanna Carboni, wohlhabende Notare, Repräsentanten einer Autorität, die von einer anderen Welt ist. "Der Tag des Gerichts" folgt der Geschichte der Sanna Carboni vom Ende des vergangenen bis in die ersten Jahrzehnte dieses Jahrhunderts. Es ist zugleich die Geschichte von ganz Nuoro, angefangen bei den Honoratioren und den reichen und bleichen Frauen bis hin zu den Hirten und Banditen und Müßiggängern, den Priestern, Vagabunden und Prostituierten. Nuoro ist wie Caesars Gallien geteilt in drei Teile: in das fürchterliche Nuoro der Hirten, das statische und traurige der Bauern und die Neustadt. Was die Bewohner wirklich gemeinsam haben, ist der Friedhof, den ein Felsen beherrscht, der aussieht wie eine Parze"
Neu ins Deutsche übersetzt:
Salvatore Satta: Die Veranda. Rote Katze Verlag 2023 "Ein Tbc Sanatorium in Italien , vor etwa 100 Jahren. Die Menschen hier wissen nicht, ob sie das Haus je lebend verlassen werden- und wann. Freund-und Feindschaften, Liebe und Eifersucht, Angst und Neid , Sehnsucht und Verzweiflung herrschen in der Zwangsgemeinschaft auf engem Raum.Wem Thomas Mann`s "Zauberberg" einfällt, liegt nicht falsch.Beide Autoren arbeiten zur selben Zeit am selben Sujet, ohne einander zu kennen oder auch nur vom anderen zu wissen"
Siehe auch den Hinweis in der L'Unione Sarda
https://www.unionesarda.it/cultura/die- ... a-f02lpuac
"Auf Sardinien liegt Nuoro, eine Stadt, die wie ein Rabennest ist, bewohnt von Menschen, die zur Bewachung eines fluchbeladenen Kastells herbefohlen scheinen. In diesem Ort, dessen Existenz keinen Grund hat, lebt eine alte Familie, die Sanna Carboni, wohlhabende Notare, Repräsentanten einer Autorität, die von einer anderen Welt ist. "Der Tag des Gerichts" folgt der Geschichte der Sanna Carboni vom Ende des vergangenen bis in die ersten Jahrzehnte dieses Jahrhunderts. Es ist zugleich die Geschichte von ganz Nuoro, angefangen bei den Honoratioren und den reichen und bleichen Frauen bis hin zu den Hirten und Banditen und Müßiggängern, den Priestern, Vagabunden und Prostituierten. Nuoro ist wie Caesars Gallien geteilt in drei Teile: in das fürchterliche Nuoro der Hirten, das statische und traurige der Bauern und die Neustadt. Was die Bewohner wirklich gemeinsam haben, ist der Friedhof, den ein Felsen beherrscht, der aussieht wie eine Parze"
Neu ins Deutsche übersetzt:
Salvatore Satta: Die Veranda. Rote Katze Verlag 2023 "Ein Tbc Sanatorium in Italien , vor etwa 100 Jahren. Die Menschen hier wissen nicht, ob sie das Haus je lebend verlassen werden- und wann. Freund-und Feindschaften, Liebe und Eifersucht, Angst und Neid , Sehnsucht und Verzweiflung herrschen in der Zwangsgemeinschaft auf engem Raum.Wem Thomas Mann`s "Zauberberg" einfällt, liegt nicht falsch.Beide Autoren arbeiten zur selben Zeit am selben Sujet, ohne einander zu kennen oder auch nur vom anderen zu wissen"
Siehe auch den Hinweis in der L'Unione Sarda
https://www.unionesarda.it/cultura/die- ... a-f02lpuac
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Re: Buchbesprechungen
Bertha von Suttner: Die Waffen nieder!
Göttingen: Liwi Literatur- Und Wissenschaftsverlag, 2023
Erstausgabe: Verlag Edgar Pierson, Dresden und Leipzig 1889
"Das Buch schildert aus der Ich-Perspektive das Leben der aus Wien stammenden Gräfin Martha Althaus im Kontext von vier Kriegen. Im Sardinischen Krieg von 1859 zwischen Österreich und Sardinien sowie Frankreich verliert Martha im Alter von 19 Jahren ihren ersten Mann Graf Arno Dotzky. Sie wird daraufhin zur überzeugten Pazifistin. Ihr zweiter Mann Baron Friedrich Tilling teilt ihre Ansichten, obwohl er selbst Offizier in der Armee Österreichs ist. Er nimmt mit der Österreichischen Armee am Deutsch-Dänischen Krieg von 1864 und am Deutschen Krieg im Jahr 1866 teil.
Marthas Schwestern und ihr Bruder sterben an den Folgen der durch den Krieg bedingten Cholera, auch ihr Vater stirbt im Gram über den Verlust seiner Kinder. Ihr Mann zieht sich daraufhin aus der Armee zurück, um Marthas Friedensaktivitäten zu unterstützen. Als sie sich 1870 bei Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges in Paris aufhalten, wird ihr Mann wegen des Verdachts, ein preußischer Spion zu sein, standrechtlich erschossen. Ihr Sohn Rudolf aus erster Ehe beginnt daraufhin, sich für die Ziele seiner Mutter einzusetzen.
Bertha von Suttner wählte für ihr Anliegen bewusst die Romanform anstelle eines Sachbuchs, da sie der Meinung war, auf diese Weise ein breiteres Publikum erreichen zu können. Die große Popularität des Buches resultiert zum Teil auch aus der Tatsache, dass sie neben der Frage von Krieg und Frieden auch das Selbstverständnis und die Rolle der Frauen in der Gesellschaft thematisierte" (Wikipedia)
Göttingen: Liwi Literatur- Und Wissenschaftsverlag, 2023
Erstausgabe: Verlag Edgar Pierson, Dresden und Leipzig 1889
"Das Buch schildert aus der Ich-Perspektive das Leben der aus Wien stammenden Gräfin Martha Althaus im Kontext von vier Kriegen. Im Sardinischen Krieg von 1859 zwischen Österreich und Sardinien sowie Frankreich verliert Martha im Alter von 19 Jahren ihren ersten Mann Graf Arno Dotzky. Sie wird daraufhin zur überzeugten Pazifistin. Ihr zweiter Mann Baron Friedrich Tilling teilt ihre Ansichten, obwohl er selbst Offizier in der Armee Österreichs ist. Er nimmt mit der Österreichischen Armee am Deutsch-Dänischen Krieg von 1864 und am Deutschen Krieg im Jahr 1866 teil.
Marthas Schwestern und ihr Bruder sterben an den Folgen der durch den Krieg bedingten Cholera, auch ihr Vater stirbt im Gram über den Verlust seiner Kinder. Ihr Mann zieht sich daraufhin aus der Armee zurück, um Marthas Friedensaktivitäten zu unterstützen. Als sie sich 1870 bei Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges in Paris aufhalten, wird ihr Mann wegen des Verdachts, ein preußischer Spion zu sein, standrechtlich erschossen. Ihr Sohn Rudolf aus erster Ehe beginnt daraufhin, sich für die Ziele seiner Mutter einzusetzen.
Bertha von Suttner wählte für ihr Anliegen bewusst die Romanform anstelle eines Sachbuchs, da sie der Meinung war, auf diese Weise ein breiteres Publikum erreichen zu können. Die große Popularität des Buches resultiert zum Teil auch aus der Tatsache, dass sie neben der Frage von Krieg und Frieden auch das Selbstverständnis und die Rolle der Frauen in der Gesellschaft thematisierte" (Wikipedia)
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