"Mein Ort"

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Luna sarda
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Re: "Mein Ort"

Beitrag von Luna sarda »

Ich werd langsam verrückt - jetzt ist mein zwischenzeitlich hier im System gespeicherter Teil 3 verschwunden. Wollte vorsichtshalber nur noch ein paar Dinge nachkontrollieren😤
Habe fertig 😤 zumindest für heute.
Östlich der SS 125 wäre ich nicht in den Ausläufern der Berge... wahrscheinlich auch zu flach, um das Meer noch zu sehen 😊
Zuletzt geändert von Luna sarda am 09.05.2020, 23:11, insgesamt 1-mal geändert.
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eumel
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Re: "Mein Ort"

Beitrag von eumel »

Vielen, vielen Dank für den super tollen Bericht.
In den letzten Jahren haben wir begonnen, Urlaub im Urlaub zu machen und einige Tage in uns noch wenig bekannte Gebiete zu fahren. So waren wir in der Ecke Alghero / Bosa, Westküste Nebida, Torre dei Corsari und im letzten Jahr durchs Landesinnere an die Costa del Sud. Dieses Jahr hätte Villasimius, Muravera etc auf dem Programm gestanden, deshalb interessiert mich dein Bericht ganz besonders.
Wenns dieses Jahr nicht mehr klappt, dann im nächsten Jahr und vielleicht können wir dann einen cafe trinken
futurestyling
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Re: "Mein Ort"

Beitrag von futurestyling »

Habe gefragt,da die"Ausläufer" ja bis zum Meer reichen(Auslegungssache).Kenne mich in dieser Gegend sehr gut aus,daher wirst Du vermutlich zwischen Muravera und San Priamo wohnen,vielleicht auch etwas südlicher Richtung Camisa, Olia Speziosa.
Ich frage deßhalb,da ich immer bei deinen Wetterinfos teils 2-3 Grad mehr für diese Gegend von dir gemeldet sehe als bei meteoam.it das allgemein sehr zuverlässig ist.Unser Freund in Frazione Tuerra,Pietro, hat auch teils bessere Werte als allgemein.
LG,Helmut
P.s.:
Herzlichen Dank nochmals für deinen schönen,informativen Bericht!
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Luna sarda
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Re: "Mein Ort"

Beitrag von Luna sarda »

Teil 3 - neu verfasst, da verschwunden! Mit dem Smartphone alles etwas mühsamer...

Zu VILLAPUTZU (mit dem später erbauten Ortsteil Santa Maria, dem Feriendorf Porto Corallo und dem gleichnamigen porto turistico) kann ich wenig berichten; interessant für uns ist dort nur der kleine Hafen, wo das Boot liegt (und die Versicherungsagentur von Sai Unipol mit den beiden netten und kompetenten 'Mädels)'.
In den letzten Jahren stehen auch im Sommer manche Ferienwohnungen und Reihenhäuschen im Villaggio Porto Corallo leer - immer weniger wollen wahrscheinlich in den eng aneinander gebauten 'Behausungen' Urlaub machen, wo der Nachbar über die Mauer zum Bierglas des Nachbarn greifen oder deren Familienstreit hautnah miterleben kann! Aber manche Menschen lieben vielleicht gerade diese Nähe, weil ihnen sonst langweilig wird, wenn sie nicht den Gesprächen anderer lauschen können. Immerhin gibt es eine nette Strandbar, die meisten Ferienhäuser haben Blick aufs Meer, das fussläufig zu erreichen ist. Der Strand am Porto Tramatzu ist im Sommer immer gut besucht, und es gibt Tretboote zum Mieten.
Meiner Meinung nach ist das Feriendorf aber eine völlig verplante Anlage, weil manche Grundstücksbesitzer (und die Gemeinde) in den 70iger Jahren, einfach nur schnell und viel Geld verdienen wollten - das hätte man viel schöner bauen und besser in die Natur integrieren können!

Um Übrigen ist das alte Dorf wie viele andere sehr langgezogen, die Geschäfte sind auch nicht der Hit; erwähnenswert wäre noch die Eisdiele an der Hauptstraße, wo es wirklich leckeres Eis gibt, oder ein paar Läden, die interessant für Angler und Fischer sind und die auch Bootszubehör im Angebot haben. Ansonsten hat der Ort wenig zu bieten, außer vielleicht den Wochenmarkt (Dienstag), der um einiges größer ist und mehr Auswahl hat als der in Muravera (Montag) oder in San Vito (Freitag). Es ist schade, dass diese Märkte sehr viele Stände mit billigen, meist qualitativ minderwertigen Textilien und Schuhen haben (ähnlich wie in Chinesenläden), auch keinen hübschen 'Trödel' und relativ wenig an guten sardischen Produkten im Bereich Lebensmittel (außer Obst und Gemüse). Mit Wehmut erinnere ich mich an die Märkte in Südfrankreich, wo es eine grosse Auswahl an Pasteten und Käse gab, ebenso Brot und je nach Jahreszeit, Pilze, Trüffel und andere, auch selbst hergestellte Leckereien.

Wenn man auf der alten SS 125 von Villaputzu nach Norden fährt und die Abzweigung nach rechts findet, kommt man auf eine kleine Straße, die zur Ruine des Castello di Quirra führt. Ein etwas mühsamer Anstieg auf den letzten Metern wird belohnt von einer 360° Panorama-Sicht auf die Landschaft im Tal und aufs Meer.

Übrigens - alle hier genannten Orte kann man aus meiner Sicht als eher 'zweckmäßig' beschreiben, denn sie laden nicht unbedingt zum Bummeln/Flanieren oder Shoppen ein (wie Villasimius). Romantisches Flair kann ich jedenfalls nicht erkennen. Die Bars, Pizzerien und Restaurants verfügen weder über Arkaden noch über einen Vorgarten oder Innenhof, wo man im Freien unter Bäumen sitzen kann; lediglich die Bar Paderi bietet diesen Vorteil. Die Bar Cuccumeo hat immerhin in der Seitenstraße ein paar Stühle und Tische aufstellen dürfen (was von Ausdauer im Kampf mit den bürokratischen 'Windmühlen' zeugt). Aber ein Handicap sind auch die Straßen, die kaum breiter sind als zu Zeiten, als die Eselkarren unterwegs waren.

Dafür gibt es kilometerlange, auch im Sommer teilweise leere Sandstrände, die zum Baden und Sonnen einladen, was in Zeiten von Corona den nötigen Abstand sichert! Wen es eher an überfüllte Strände zieht, war bisher mit der Costa Rei gut beraten. Wer allerdings weiter als bis zur Brusttiefe ins Meer will, das im Sommer badewannenwarm ist, und nicht unbedingt Boden unter den Füßen braucht (und das sind doch recht viele unter den Einheimischen), mietet sich im Hafen Porto Corallo ein Gummiboot, fährt hinaus aufs Meer und sucht sich eine kleine Bucht.





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Luna sarda
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Re: "Mein Ort"

Beitrag von Luna sarda »

Gut, dass es gestern und heute (bis jetzt, langsam wird der Himmel blauer) ziemlich bewölkt war, sonst hätte ich kaum Stunden beim Schreiben im Haus verbracht!
Hier nun der 4. und letzte Teil (und der 4. Ort in meiner Gegend):

CASTIADAS mit Olia Speciosa hat knapp 1700 Einwohner und ist hauptsächlich durch die Vecchie Carceri in Castiadas - Centrale bekannt geworden. Eine Besichtigung mit entsprechender Führung ist durchaus interessant, auch das zugehörige Museum, in dem die Geschichte anschaulich dargestellt ist.

1875 aufgrund einer Entscheidung des Innenministeriums des Landes erbaut, durch ursprünglich 30 Strafgefangene, die mit ihren Bewachern vom Festland auf die Insel gebracht worden waren, um die seit 1500 Jahren unbewohnte Gegend, verseucht von Malaria, zu sanieren (bonificare) und das Land urbar zu machen. Es wurde die grösste Strafkolonie des Landes, die über 2000 Bewohner 'beherbergte' - Straftäter, Wachsende, und Bedienstete sowie deren Familien. Die Gefangenen, größtenteils vom Kontinent, mussten hart arbeiten, um das Land zu kultivieren und Landwirtschaft sowie Viehzucht zu ermöglichen.
Später - zu Mussolinis Zeiten, dienten die Kerker der Unterbringung von politischen Gefangenen. Die Strafkolonie wurde 1952 im Zuge einer Landwirtschaftsreform aufgelöst und in 7 Betriebe aufgeteilt.
Die alten Kerker wurden später teilweise restauriert und ein großer Teil der Zellen sowie der Innenhof zur Besichtigung freigegeben - es gibt dort jetzt eine Apotheke, ein Büro und das Museum. Im Sommer finden auf dem weitläufigen Areal vor den Carceri Ausstellungen von Handwerkskunst aller Art statt, und im Innenhof werden Konzerte veranstaltet. Interessant ist auch das Haus des Gefängnisdirektors mit seinem schönen großen Garten.

Die Azienda OlivicolaSan Tomas mit dem riesigen Olivenhain ist ebenfalls in Castiadas ansässig - das biologisch erzeugte Olivenöl wird nicht nur in dieser Region verkauft, sondern auch auf dem Kontinent und teils sogar ins Ausland exportiert.
Auch eine Ölmühle gibt es etwas außerhalb des Ortes, in die wir in den ersten Jahren unsere damals noch wenigen Oliven brachten, aber nach einiger Zeit und mehr Erfahrung waren wir weder mit der Ausbeute noch mit der Qualität der Mühle zufrieden (inzwischen bringen wir die Oliven in die etwa 50 km entfernte Mühle in Maracalagonis).

Der zu Castiadas gehörende Küstenbereich mit seinen 13 Strandkilometern von feinstem Sand, der einzigartigen Cala Sinzias, der geschützten Cala Pira und einigen 3 und 4 Sterne-Hotels ist ein sehr beliebtes Urlaubsziel. In dem fast tropisch anmutenden Paradies sollte am Fuße des Monte Turnu ein neues Ferienresort entstehen, was aber mittels Unterschriftensammlung durch die Ambientalisti anscheinend verhindert werden konnte.

Ein letztes Ziel in dieser Region:
Wer von Muravera auf der alten SS 125 in Richtung Cagliari fährt und die schöne, aber enge und alte Granitsteinbrücke über den Riu Picocca überquert hat, kann nach wenigen Kilometern die mächtigen Felsen des Canyons mit dem Flüsschen tief unten bestaunen. Eines dieser Naturmonumente trägt den Namen Arco dell'Angelo.
Auf dieser Straße bin ich sicher schon hunderte Male gefahren, aber trotzdem beeindruckt mich diese Strecke immer wieder. Auch von Motorradfahrern und eher sportlichen Rennradlern wird diese kurvige und oft steil bergauf und bergab führende Strasse sehr frequentiert.

Immer weiter hinauf in die Berge geht es in teils engen Kurven (bei denen ich jedes Mal hoffe, dass mir kein Biker in der Strassenmitte in absoluter Schräglage entgegenkommt), bis man auf der Passhöhe, dem valico S'Arcu e Tidu, angelangt ist. Linkerhand ist man nach wenigen Metern am Eingang zum Parco Sette Fratelli, wo sich auch die caserma forestale befindet. Seinen Namen verdankt dieser Naturpark dem gleichnamigen Gebirgsmassiv mit den markanten 7 Gipfeln (höchster Punkt 1023 m). Der Park mit einem Areal von etwa 60 ha, hauptsächlich Wald, bietet selten gewordenen Tierarten wie dem sardischen Hirsch, Mufflons, sardischen Wildkatzen, Wanderfalken, Adlern und anderen Greifvögeln, unter anderem dem 'astore sardo' (der sonst nur noch auf Korsika vorkommt), aber auch Mardern und Wildschweinen eine geschützte Heimat.

Wenn man sich auf der Passhöhe jedoch nach rechts wendet und der Straße folgt, kommt man nach Burcei, das für seine Kirschen berühmt ist - seit Jahren nehmen wir uns schon vor, das Kirschenfest dort zu besuchen.


Nachsatz:
Alle beschriebenen Orte und Sehenswürdigkeiten haben wir selbst schon besucht (außer Burcei). Trotzdem gibt es keine Garantie auf Vollständigkeit der Angaben zu diesen Orten.
Es wurden keine Texte aus irgendwelchen Veröffentlichungen übernommen, lediglich Zahlen und Angaben wie Namen, etc. (die ich so nicht alle im Kopf hatte).
Vieles davon kann jeder bei Interesse viel ausführlicher in Reiseführern oder im Internet nachlesen!
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Re: "Mein Ort"

Beitrag von futurestyling »

Vielen Dank für diese tollen, von dir übermittelten Berichte!Man sieht du lebst nicht nur in Sardinien,Du bist Sardinien!
Da könnten sich all die vielen Wohnungs-
bzw. Hausbesitzer etc.eine Scheibe abschneiden,die nur nörgeln und nichts zum Allgemeinwohl der Insel beitragen außer meckern und ankreiden,das keiner braucht und die auch nichts berichten,weil die ja verständlicherweise nichts zu berichten haben da sie keiner will!
Nochmals Dank,Helmut
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Luna sarda
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Re: "Mein Ort"

Beitrag von Luna sarda »

Danke für das Kompliment, Helmut, und die vielen anderen Dank-Zeichen - es freut mich, dass meine Mühe nicht umsonst war und der Bericht trotz seiner Länge so gut angekommen ist.
Bevor wir uns auf der Insel 'niedergelassen' haben, sind wir jahrelang herumgereist, um möglichst viel zu sehen (und zu verstehen), Küsten, Strände, archäologische Stätten, Nuraghen, Ruinen, Höhlen, verlassene Dörfer, Wasserfälle und viele Naturschönheiten im Inland.
Für Gäste aus dem Ausland bin ich schon zum Reiseführer mutiert - mehrsprachig, und im von uns oft besuchten Nuraghen Arrubiu habe ich dauerhaft freien Eintritt, wenn ich (zahlende 😁) Besucher mitbringe. Im Agriturismus oder Restaurant, wo man mich gut kennt, werde ich schon mal zum Übersetzen an andere Tische gebeten.
Aber wie immer gilt hier auch: wie man in den Wald reinschreit, ,...
Oder: die Hand ist nicht nur zum Nehmen da!
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Su Corvu
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Re: "Mein Ort"

Beitrag von Su Corvu »

Luna Sarda,
Dir ist einen ganz wunderbarer, authentischer Bericht gelungen, eine ethnografische lokale Studie, wie man sie nie in einem Reiseführer finden wird.
Günther

P.S.: Ein Klassiker solcher Untersuchungen ist übrigens das Werk von
Laurence Wylie: Dorf in der Vaucluse. Der Alltag einer französischen Gemeinde. Fischer-Verlag 1978
(Hinweise zum Buch in "Buchbesprechungen")
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Sardinienhansi
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Re: "Mein Ort"

Beitrag von Sardinienhansi »

Also mit dem was Luna Sarda in ganz besonderer Weise hier eingestellt hat kann ich mich bei Weitem nicht messen.
Aber dem Aufruf von Günther möcht ich auch nachkommen und den Ort an dem wir einen großen Teil des Jahres leben vorstellen.
Ich hoffe, man nimmt es mir nicht übel, dass ich dafür einige Informationen aus dem Netz benutzt habe.

Wer sind wir

Hans Georg Alias Sardinienhansi und Brigitte Alias Sardinienbiggi

Wo sind wir zu Hause

Torpe

Torpè ist ein Ort in der Provinz Nuoro in der italienischen Region Sardinien mit 2844 Einwohnern. Torpè liegt 58 km nordöstlich von Nuoro. Die Nachbargemeinden sind Budoni, Lodè, Padru, Posada, San Teodoro und Siniscola. Beim Ort liegt die Nuraghe San Pietro.
Torpe selbst gliedert sich in die Ortsteile Brunella, Concas, Su Cossu und Talava. -

Torpe liegt an der Nordostküste Sardiniens, umgeben durch eine imposante Gebirgskette, Im Norden liegen die Hügel von Cuccuru 'e luna, Monte Pedra Ruina und Monte Nizzu, an deren Fuß sich die alte Kupfermine befindet. In unmittelbarer Umgebung erwartet Sie der Wald Su Lidone mit seinen Korkeichen Steineichen und Erdbeerbäumen. Kurz gesagt, lässt sich hier wunderbar die Natur genießen und bietet sich ein atemraubender Fernblick auf den Capo Figari, den Golf von Olbia sowie die Inseln von Tavolara, Molara und Molarotto. Im Süden liegt der Golf von Orosei und die lange Gebirgskette des Supramonte. Ein imposantes Gebiet, ganz bestimmt für Wanderer und Naturliebhaber.
Einer der interessantesten Nuraghen der Gegend ist San Pietro mit Hauptturm und weiteren Türmen, von denen einer in der Römerzeit benutzt wurde.
Ein weiteres Highlite liegt in der nahen Umgebung im Nachbarort Posada.
Das Castello della Fava.
Ein wenig Schweiß fließt beim Aufstieg, jedoch entschädigt das Schlendern durch die alten Gassen und der Aufstieg auf den Turm mit einem fantastischen Blick über die Gegend.

Warum sind wir hier

Das ist im wesentlichen in meinem Bericht „wie ich nach Sardinien kam“ beschrieben.

Seit über 20 Jahren haben wir die Insel mit dem Motorrad und dem Wohnmobl bereist und sind dabei mehr als 50Tkm auf der Insel herumgereist.
Schon seit Jahren kommen wir immer wieder nach Torpe und haben dort viele Bekannte zu denen wir heute Freunde sagen.
Torpe ist ein gewachsenes Dorf das unweit vom Meer entfernt liegt, aber dennoch selbst in der Hochsaison wenig touristisch ist. Es gibt zwar einige Ferienwohnungen und B&B aber der Ort ist nie überlaufen.
Durch Bekannte haben wir einen Bauunternehmer kennengelernt, der auch noch ein schönes Grundstück hatte und uns ein Haus ganz nach unseren Wünschen gebaut hat.
Feste werden in Torpe in sehr tradioneller Form gefeiert, wobei das Antoniusfeuer in der Nacht vom 16 auf 17 Januar als besonders hervorgehoben werden darf.

Am 22. Mai feiert man Santa Rita und am dritten Sonntag im September die Beata Vergine Immacolata. Am 8. September wird das feierliche Fest Nostra Signora degli Angeli von Folkloreveranstaltungen mit Musik, Spielen und sportlichen Wettkämpfen begleitet. Am ersten Sonntag im Oktober belebt sich das Dorf zum Fest Santa Teresa.

Von Torpe aus erreicht man die tollen Strände an der Nord Ostküste in kürzester Zeit.
Der Ort liegt direkt an der Schnellstraße nach Olbia und ist dadurch schnell vom Flughafen und Fährhafen aus zu erreichen.

Die Infrastruktur (Bäcker, Metzger, Supermarkt, Apotheke, Friseur, Baumarkt Eisenwarenhandel, Gärtnerei, mehrere Bars Pizzerias) ist ausreichend und man bekommt alles was man so braucht im Ort.
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Hans1
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Re: "Mein Ort"

Beitrag von Hans1 »

Wie alles begann, dazu muss ich weiter ausholen.
Als ich zum ersten Mal 2005 oder 2006 auf Sardinien war, kannte ich Sadali so wie viele Orte auf der Insel. Zur damaligen Zeit, ging es in erster Linie ums Motorradfahren, darum wurde in Girasole ein Hotel gebucht. Vom ersten Moment war ich von Sardinien fasziniert, ich glaube da ging es nicht nur mir so. Im folge Jahr musste ich wieder kommen, diesmal in den Norden, Costa Smeralda und den Süden, Vilasimius. Im Norden hatte ich in Tempio ein einschneidendes Erlebnis mit einem alten Mann, sicher um die 90 Jahre, an einem Brunnen. Wir unterhielten uns mit Händen und Füßen, sprachbedingt, aber ich merkte dass er zufrieden war, zufriedener als ich damals.
Nach unzähligen Besuchen in Sardinien, mittlerweile an der Ostküste um Santa Maria Navarese und das mehrmals im Jahr, reifte der Plan hier sesshaft zu werden.
Mir waren die Menschen wichtig die in meinem zukünftigen Ort leben und wie diese miteinander umgehen und letztendlich auch mit mir.
SMN oder grundsätzlich Touristische Regionen kamen für mich und auch meine Frau nicht in Frage, wir suchten Ruhe.
2014 wurde ich dann mit der Nase drauf gestoßen, dass war da, als mich kurz vor Sadali ein alter Mann vom Motorrad fuhr. Bis auf ein paar Prellungen und ein Krad mit Totalschaden war nichts passiert. Im Dorf wurde ich als "Unfallopfer" herzlich umsorgt in den 3 Stunden bis der Abschleppdienst mit der Versicherung geklärt war, das war dass aufregenste.
Zu der Zeit habe ich einige mir bis heute wichtige und liebe Menschen kennengelernt die uns auch heute noch sehr wichtig sind.
Mit einem Teil dieser Menschen, sprachen wir auch über einen Hauskauf, ein deutscher Makler schafft nicht so viel Vorschläge wie unsere Freunde, inklusive Besichtigungstermin.
Es kam auch noch ein Haus in absoluter Abgeschiedenheit bei Dorgali in Betracht, aber auch wir werden nicht jünger und dorthin fährt kein Arzt und wenn man was vergisst, sind 2 Stunden dahin.
2016 hatten wir im Sommer in Sadali unser Objekt gefunden und machten im Oktober einen Termin mit der Besitzerin aus. Der Preis war mehr oder weniger telefonisch vereinbart und wir fuhren für 2 Tage nach Sardinien. Vor Ort, kam dann die Überraschung, ein anderer Interessent bot um 20T mehr. Da hatten wir dankend abgelehnt da ja die hälfte der Kaufsumme noch in Renovierung geflossen wäre.
2017 im Juni, war ich wieder in SMN und erhielt von meiner Freundin einen Anruf: Ich habe ein Haus für euch.
Lange Rede kurzer Sinn, da ich alleine da war, habe ich nach der Besichtigung den Vorvrtrag gemacht und im Dezember gekauft.
Wir leben jetzt seit 15 Mai 2020 in "unserem" Dorf. Da durch dass ich die letzten Jahre bis zu sechs mal hier war, kann ich nur sagen, die Unterstützung bin ich nicht gewohnt.
Es gibt alles hier, das ganze Jahr über, B&B, zwei Metzger, drei Supermercato, drei Bars, ein Sammelsurium Geschäft, Wochenmarkt und vieles mehr.
Im Dorf des Wassers, hält der Trenino Verde, zur Zeit aber nur aus Mandas hoch. Da wir gerade bei der Höhe sind, Sadali liegt auf 740 m und im Winter kann es auch mal Schnee geben wobei die Temperatur selten unter 0 Grad fällt.
Beim Dorf ist die Grotte Janas und herrliche Wanderwege führen an einem Bach entlang zu zwei Wasserfällen. Dies sind unsere täglichen Wege mit dem Hund, absolute Ruhe.
Im Dorf leben ca. 900 Einwohner und auch hier ist die Jugendarbeitslosigkeit bei ca. 20%, die Tochter unserer Freunde arbeitet in Cagliari, der Sohn in Mandas.
Es gibt einige Handwerksbetriebe, aber bei weitem nicht ausreichend für annähernde Vollbeschäftigung.
Sadali liegt an der SS 198 ca. 30 km nach Gairo und 90 km von Cagliari entfernt. Es wird touristisch überwiegend von WoMo Fahrern (Stellplatz im Ort) und sehr stark von Motorradfahrern besucht.
Wir sind mit unserer Wahl mehr als zufrieden.
Sadali :o
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