Wasserzisterne

praktische Informationen für Leute, die hier nicht nur Urlaub machen
George M
Experte
Beiträge: 382
Registriert: 24.09.2018, 15:25
Wohnort: San Teodoro
Has thanked: 37 times
Been thanked: 6 times
Kontaktdaten:

Re: Wasserzisterne

Beitrag von George M »

Su Corvu hat geschrieben: 22.04.2020, 14:02
George M hat geschrieben: 22.04.2020, 11:47 (...) hat sich langsam als Problem entwickelt, sind feine Wurzeln, die durch die Fugen eindringen. Durch solche Vorgänge verursachte Undichtigkeiten haben bei unseren Nachbarn schon (über längere Zeit) zu nicht unbeträchtlichen Wasserverlusten geführt (...)
Unsere Zisterne (um 15 Tsd. Liter Fassungsvermögen) im alten Haus ist auch gemauert, da haben wir das gleiche Problem mit den Wurzeln des Rosmarin. Abdichten kann man nur von innen, und das nur mit einer elastischen Masse. Wir haben noch keine Lösung gefunden. Deswegen: Wer neu baut, auf jeden Fall eine Zisterne aus armiertem Beton, kein Plastik!
Bei Eigeninitiative mit irgendwelchen Spachtelmassen sehe ich die folgenden Probleme:
1.) Es sollte nicht allzu schadstoffreich sein, da es ja mit dem "Trinkwasser" in Kontakt ist
2.) Sobald die Wurzeln schon im Mauerwerk sind, verschönert man mit Spachteln innen nur die Oberfläche und es ist lediglich eine Frage der Zeit bis zum nächsten Durchbruch
Daher frage ich mich, ob es nicht Sanierungsmethoden mit einer kompletten inneren Auskleidung (Hülle) gibt.

Viele Grüße
Michael
Benutzeravatar
Carlo
Experte
Beiträge: 826
Registriert: 14.01.2019, 00:46
Wohnort: Arzachena
Has thanked: 2 times
Been thanked: 54 times
Kontaktdaten:

Re: Wasserzisterne

Beitrag von Carlo »

Ich empfehle jedem, der Wasser aus unkontrollierten Quellen bezieht, eine Wasseranslyse organisch/anorganisch machen zu lassen. Das geschieht am besten in einem zertifizierten Labor. Ich selbst kenne nur eines in Olbia. Auch bei der Variante „Wasser kommt aus eigenem Brunnen oder Abbanoa in die Zisterne und dann von dort ins Haus“ steht das Wasser doch einige Zeit in der Zisterne. Da jedes Wasser Bakterien enthält (natürlich je nach Quelle in unterschiedlichen Mengen) vermehren sich diese bei steigenden Temperaturen exponentiell (sic!). Zudem fällt auch ab und zu einmal eine lucertola oder Ähnliches hinein, deshalb sollte man ab April bis Oktober einmal im Monat einen Liter Amuchina in die Zisterne (8.000-10.000l) geben. Damit bleibt der Gehalt an freiem Chlor unter 0,3 mg/l (der Grenzwert nach der deutschen Trinkwasserverordnung 🙄) und ist ungefährlich. Im Winter reicht das alle zwei Monate. Trinkwasser hat man damit noch lange nicht, ein häufiges Problem ist der oft hohe Gehalt des Wassers (egal ob Quelle oder Diga) an Mangan. Besser also nicht trinken, es sei denn man hat eine permanent frei sprudelnde offene Quelle. Dann liegt sowohl der Gehalt an Bakterien als auch der an gelösten Mineralien ( z.B. Mangansalzen) wegen der relativ kurzen Verweilzeit meist im niedrigen Bereich, eine Analyse empfiehlt sich aber auch da. Wir benutzen unser Brunnenwasser als Brauchwasser und zum Kochen, sofern das Wasser nicht in den Speisen bleibt. Zum Trinken nehmen wir nur Flaschenwasser, da man schädigende Einträge nicht völlig ausschließen kann. Kommt das Wasser aus einem Granitreservoir (wie bei uns in der Gallura) enthält es oft noch relativ viel gelöstes CO2, welches mit Wasser Kohlensäure bildet. Es sprudelt damit zwar noch nicht, aber Kohlensäure ist auch in geringen Mengen recht korrosiv und schädigt gerne in Kombination mit hohen Temperaturen die Leitungen im Haus (bei uns war der Wärmetauscher der Solarheizung nach zwei Jahren durchkorrodiert). Wie von Günther erwähnt würde ich Filter tatsächlich nicht einsetzen, Bakterien setzen sich dort gerne fest und vermehren sich auf den organischen Ionenaustauscherharzen. Andere, grosstechnische Filter- und Aufbereitungsanlagen sind teuer, bedürfen eines hohen Wartungsaufwandes und lohnen sich im privaten Einsatz nicht.

Gruß Carlo
Benutzeravatar
Luna sarda
Experte
Beiträge: 1946
Registriert: 28.10.2018, 13:57
Been thanked: 1 time
Kontaktdaten:

Re: Wasserzisterne

Beitrag von Luna sarda »

Wenn ich hier so die Probleme höre, die man mit einer Wasserzisterne haben kann...

Als wir unser Haus auf dem Land vor vielen Jahren gekauft haben, gab es keine Zisterne. Zuerst hatten wir auch gar nicht darüber nachgedacht, erst als unser Nachbar Probleme damit hatte (es kam kein Wasser mehr in die Zisterne) und eine Diskussion über das Für und Wider entbrannte, überlegten wir, ob das für uns in Frage kam.
Allerdings entschieden wir uns dagegen, mir war es lieber, immer frisches Wasser direkt aus dem Tiefbrunnen im Haus zu haben (Analyse hatte ergeben, dass es sehr gute Trinkwasser-Qualität war). Nachdem wir sogar in sehr niederschlagsarmen Jahren nie Wassermangel hatten, blieb es dabei.
Im Fall des Ausfalls der Pumpe haben wir seit ein paar Jahren auch noch die Möglichkeit, das Wasser vom zweiten Tiefbrunnen zum Haus zu leiten. Das System lässt sich auch umkehren, je nachdem, welche Pumpe den Geist aufgibt! Bisher haben unsere Tauchpumpen immer 4 - 5 Jahre durchgehalten (andere haben ihre nach 2 Jahren tauschen müssen), vor allem, nachdem wir im verzinkten 'Verzehr-Rohr' noch eines aus Edelstahl eingesetzt haben.
L'abitudine è la più brutta delle malattie. Ti fa accettare di tutto, anche di non essere felice!
Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 5 Gäste