Wasserversorgung Budoni u. Umland an der Nordostküste
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Wasserversorgung Budoni u. Umland an der Nordostküste
Jetzt wird in der La Nuova wieder wie alljährlich Alarm geschlagen: "Diga Maccheronis a secco, gli agricoltori senz’acqua". Auf Grund der Trockenperiode seit Mitte Dezember ist der Wasserstand auf 6 Mio. m³ gefallen, dies entspricht 28% des Höchststands.
Die Bauern der Region erhalten Brauchwasser für die Landwirtschaft zu Vorzugspreisen, dies ist jetzt gestoppt worden, um Wasser für die Touristensaison vorzuhalten.
https://www.lanuovasardegna.it/nuoro/cr ... 1.41294159
Eine aus meiner Sicht falsche Entscheidung, denn die einheimische Landwirtschaft sollte Vorrang haben.
Hier ein Video zu den Bauarbeiten an der Staumauer, die immer noch nicht beendet sind - trotz gegenteiliger Meldungen:
https://www.youtube.com/watch?v=BCje_M4E3b4
https://www.youtube.com/watch?v=OIPyWNOcUy4
Zuletzt geändert von Su Corvu am 21.03.2022, 11:53, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Wasserversorgung Budoni u. Umland an der Nordostküste
Nach den starken Regenfällen der letzten Tage ist der Stausee jetzt wieder mit 18 Mio. m³ gefüllt (von max. 23 Mio.). (Quelle: Videolina, 21.3.22)
Das heißt, nur 3 Tage Dauerregen haben das Becken mit 12 Mio. m³ Wasser gefüllt! Als Hintergrundinfo hole ich daher noch einmal einen Beitrag von mir aus dem Jahr 2020 hoch:
Sardinien hat im Jahresdurchschnitt durchaus ausreichende Niederschlagsmengen! Das Problem ist die geologische Struktur der Insel (Karst z.b.), so daß das Regenwasser in Grotten u. unterirdischen Wasserläufen versickert. Deswegen gibt es auch so gut wie keine natürlichen Seen. Das zweite Problem sind zu wenige u. oft über ein halbes Jahrhundert alte, reparaturbedürftige Stauseen. Die Wasserzuleitungen zu den Ortschaften sind häufig defekt bzw. werden angezapft. Das dritte Problem ist selbstgemacht: Der Umgang mit dem Wasser. Wassersparen ist für viele Sarden und Touristen vom Festland immer noch ein Fremdwort, trotz der horrenden Wasserpreise des Monopolisten "Abbanoa". Regenwasserzisternen sind auch ein Fremdwort, u. wenn Häuser überhaupt Regenrinnen haben, dann wird es nicht gesammelt sondern fließt auf die Straße.
viewtopic.php?f=18&t=875&p=9918&hilit=w ... sada#p9918
Das heißt, nur 3 Tage Dauerregen haben das Becken mit 12 Mio. m³ Wasser gefüllt! Als Hintergrundinfo hole ich daher noch einmal einen Beitrag von mir aus dem Jahr 2020 hoch:
Sardinien hat im Jahresdurchschnitt durchaus ausreichende Niederschlagsmengen! Das Problem ist die geologische Struktur der Insel (Karst z.b.), so daß das Regenwasser in Grotten u. unterirdischen Wasserläufen versickert. Deswegen gibt es auch so gut wie keine natürlichen Seen. Das zweite Problem sind zu wenige u. oft über ein halbes Jahrhundert alte, reparaturbedürftige Stauseen. Die Wasserzuleitungen zu den Ortschaften sind häufig defekt bzw. werden angezapft. Das dritte Problem ist selbstgemacht: Der Umgang mit dem Wasser. Wassersparen ist für viele Sarden und Touristen vom Festland immer noch ein Fremdwort, trotz der horrenden Wasserpreise des Monopolisten "Abbanoa". Regenwasserzisternen sind auch ein Fremdwort, u. wenn Häuser überhaupt Regenrinnen haben, dann wird es nicht gesammelt sondern fließt auf die Straße.
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Re: Wasserversorgung Budoni u. Umland an der Nordostküste
50 Prozent des Wassers geht auf Sardinen im Leitungssystem verloren!
Dies ist seit Jahren bekannt u. wurde jetzt noch einmal durch eine Untersuchung des "Centro studi della Cna Sardegna" bestätigt. Die Ursachen liegen in Defekten im maroden Leitungsnetz u. fehlenden Wartungsarbeiten. (Sardiniapost, 1.4.22).
Eine unendliche Geschichte, mit der sich der Versorger Abbanoa u. die Politik offensichtlich abgefunden haben. Angesichts des chronischen Wassermangels eigentlich ein politischer Skandal, der aber niemanden zu stören scheint. Dabei ist Abbanoa bekanntlich ein hundertprozentiger öffentlich Eigenbetrieb in Form einer AG, deren Aktionäre die Autonome Region Sardinien u. 342 Kommunen der Insel sind.
Die regelmäßig auch in unserer Region von Siniscola bis San Teodoro beklagten Probleme haben unsere Bürgermeister also mit zu verantworten!
Dies ist seit Jahren bekannt u. wurde jetzt noch einmal durch eine Untersuchung des "Centro studi della Cna Sardegna" bestätigt. Die Ursachen liegen in Defekten im maroden Leitungsnetz u. fehlenden Wartungsarbeiten. (Sardiniapost, 1.4.22).
Eine unendliche Geschichte, mit der sich der Versorger Abbanoa u. die Politik offensichtlich abgefunden haben. Angesichts des chronischen Wassermangels eigentlich ein politischer Skandal, der aber niemanden zu stören scheint. Dabei ist Abbanoa bekanntlich ein hundertprozentiger öffentlich Eigenbetrieb in Form einer AG, deren Aktionäre die Autonome Region Sardinien u. 342 Kommunen der Insel sind.
Die regelmäßig auch in unserer Region von Siniscola bis San Teodoro beklagten Probleme haben unsere Bürgermeister also mit zu verantworten!
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Re: Wasserversorgung Budoni u. Umland an der Nordostküste
Aktuell seien die Stauseen im Nordosten der Insel gut gefüllt u. die Wasserversorgung gesichert, sagt die staatliche Betreibergesellschaft. Die Realität in unserer Gegend zwischen Siniscola u. San Teodoro sieht anders aus, regelmäßig wird das Leitungswasser abgestellt. Der Zusammenhang mit den täglich steigenden Touristenzahlen ist offensichtlich, auch wenn für Sardinien dazu keine Studie vorliegt. Aber auf den Balearen:
Laut einer aktuellen Studie der Universität in Palma (UIB) verbraucht der Tourismus auf den Balearen knapp einen von vier Litern Trinkwasser auf den Balearen, fast genauso viel wie die Landwirtschaft. Und je mehr Sterne hinter dem Hotelnamen blinken, desto höher ist in der Regel der Verbrauch. Am heftigsten schlägt dabei das Spa zu Buche. "In einem Fünfsternehotel liegt der Verbrauch pro Gast und Übernachtung zwischen 500 und 600 Litern, in einem Dreisternehotel bei 300 bis 400 Litern", sagt Geograf Celso García. "Und die Luxussiedlung Santa Ponsa verschlingt 1.000 Liter pro Person und Tag jährlich." Der Wissenschaftler ist Leiter der Forschungsgruppe, die die Daten des touristischen Rekordjahrs 2019 mit denen des pandemiebedingten Lockdowns 2020 verglichen hat. Damals kamen 87,4 Prozent weniger Touristinnen und Touristen auf die Balearen. Nicht nur die Wirtschaftsleistung sank um 24,2 Prozent, auch die Kurve des Wasserverbrauchs fiel steil ab. (Die Zeit, 24.7.22)
Nicht nur das Abbanoa-Wasser wird knapp, auch die Brunnen mit Quellwasser, die es in der Nähe fast jeden Dorfes gibt, versiegen wegen des Abfalls des Grundwasserspiegels.
Unser persönlicher Trinkwasserverbrauch liegt für 2 Personen zwischen 70 u. 100 L am Tag - inkl. Wasch- u. Spülmaschine. Dazu braucht man Übung, daher nutzen die Hinweise für unsere Feriengäste zum Wassersparen auch nur wenig, denn das lernt man nicht von heute auf morgen.
Laut einer aktuellen Studie der Universität in Palma (UIB) verbraucht der Tourismus auf den Balearen knapp einen von vier Litern Trinkwasser auf den Balearen, fast genauso viel wie die Landwirtschaft. Und je mehr Sterne hinter dem Hotelnamen blinken, desto höher ist in der Regel der Verbrauch. Am heftigsten schlägt dabei das Spa zu Buche. "In einem Fünfsternehotel liegt der Verbrauch pro Gast und Übernachtung zwischen 500 und 600 Litern, in einem Dreisternehotel bei 300 bis 400 Litern", sagt Geograf Celso García. "Und die Luxussiedlung Santa Ponsa verschlingt 1.000 Liter pro Person und Tag jährlich." Der Wissenschaftler ist Leiter der Forschungsgruppe, die die Daten des touristischen Rekordjahrs 2019 mit denen des pandemiebedingten Lockdowns 2020 verglichen hat. Damals kamen 87,4 Prozent weniger Touristinnen und Touristen auf die Balearen. Nicht nur die Wirtschaftsleistung sank um 24,2 Prozent, auch die Kurve des Wasserverbrauchs fiel steil ab. (Die Zeit, 24.7.22)
Nicht nur das Abbanoa-Wasser wird knapp, auch die Brunnen mit Quellwasser, die es in der Nähe fast jeden Dorfes gibt, versiegen wegen des Abfalls des Grundwasserspiegels.
Unser persönlicher Trinkwasserverbrauch liegt für 2 Personen zwischen 70 u. 100 L am Tag - inkl. Wasch- u. Spülmaschine. Dazu braucht man Übung, daher nutzen die Hinweise für unsere Feriengäste zum Wassersparen auch nur wenig, denn das lernt man nicht von heute auf morgen.
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Re: Wasserversorgung Budoni u. Umland an der Nordostküste
Wegen des niedrigen Wasserstands im Stausee Maccheronis bei Torpè hat das Wasserkonsortium laut Mitteilung des Bürgermeister vom 21. Nov. die Versorgung der Landwirtschaft mit Brauchwasser aus dem Leitungsnetz eingestellt. Die Notverorgung erfolgt durch Tankwagen.
https://www.comune.torpe.nu.it/ente/albo/6384
Diese Maßnahme war zu erwarten, denn seit Tagen beobachten wir, dass die Wasseroberfläche der Diga kaum noch sichtbar ist. Zum Hintergrund siehe vorstehenden Beitrag!
https://www.comune.torpe.nu.it/ente/albo/6384
Diese Maßnahme war zu erwarten, denn seit Tagen beobachten wir, dass die Wasseroberfläche der Diga kaum noch sichtbar ist. Zum Hintergrund siehe vorstehenden Beitrag!
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Re: Wasserversorgung Budoni u. Umland an der Nordostküste
Über die Hälfte des Trinkwassers versickert auf dem Transportweg!
Jedes Jahr speist Abbanoa rund 250 Millionen Kubikmeter Wasser in das Wassernetz ein: "Davon werden nur 112 an die Endverbraucher geliefert, während sich die Verluste auf 138 Millionen Kubikmeter belaufen. Der Grund sind die Lecks im sardischen Wasser-Versorgungsnetz, die durch einen soeben verabschiedeten Bericht der Regionalregierung bestätigt wurden. (L'Unione Sarda, 17.12.22)
Warum dieses seit Jahren bekannte Problem nicht behoben wird, ist angesichts des Wassermangels auf Sardinien ein Skandal! Abbanoa hat das Monopol der Wasserversorgung auf der Insel, die Aktiengesellschaft ist ein staatlicher Eigenbetrieb im Besitz der Region u. aller sardischen Kommunen.
Jedes Jahr speist Abbanoa rund 250 Millionen Kubikmeter Wasser in das Wassernetz ein: "Davon werden nur 112 an die Endverbraucher geliefert, während sich die Verluste auf 138 Millionen Kubikmeter belaufen. Der Grund sind die Lecks im sardischen Wasser-Versorgungsnetz, die durch einen soeben verabschiedeten Bericht der Regionalregierung bestätigt wurden. (L'Unione Sarda, 17.12.22)
Warum dieses seit Jahren bekannte Problem nicht behoben wird, ist angesichts des Wassermangels auf Sardinien ein Skandal! Abbanoa hat das Monopol der Wasserversorgung auf der Insel, die Aktiengesellschaft ist ein staatlicher Eigenbetrieb im Besitz der Region u. aller sardischen Kommunen.
- Carlo
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Re: Wasserversorgung Budoni u. Umland an der Nordostküste
Ca. 40 Millionen € sollen in 15 Gemeinden Sardiniens in die Sanierung der maroden Wasserversorgung investiert werden. Eine sehr sinnvolle Maßnahme. Allerdings soll das unter der Regie von Abbanoa geschehen. Ich hoffe sehr, dass hier nicht der Bock zum Gärtner gekürt wird.
https://www.ansa.it/pnrr/notizie/region ... dbc8f.html
Gruß Carlo
https://www.ansa.it/pnrr/notizie/region ... dbc8f.html
Gruß Carlo
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Re: Wasserversorgung Budoni u. Umland an der Nordostküste
Allerdings hat Sardinien 377 Gemeinden, u. das gesamte Leitungsnetz beträgt 8.513 Km. Diese Sanierungsmaßnahme wäre also nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
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Re: Wasserversorgung Budoni u. Umland an der Nordostküste
Nochmal lesen:
"15 Gemeinden mit den höchsten Wasserverteilungsraten"
"15 Gemeinden mit den höchsten Wasserverteilungsraten"
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Re: Wasserversorgung Budoni u. Umland an der Nordostküste
Nochmal Italienisch lernen:Monte Nieddu hat geschrieben: ↑12.05.2023, 13:01 Nochmal lesen:
"15 Gemeinden mit den höchsten Wasserverteilungsraten"
"Dispersione" heißt in diesem Kontext "Leck" u. nicht "Verteilung"
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