Geschichten von der Insel

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sonja
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Re: Geschichten von der Insel

Beitrag von sonja »

Susanna hat geschrieben: 11.08.2019, 17:31 Ich lese jetzt schon lange diese kleinen Spitzen zwischen manchen Leuten mit und denke dann immer

... wo ist eure sardische Gelassenheit? Nie würden Sarden so miteinander umgehen .. ihr bringt diese ganze deutsche Rechthaberei und Kleinmütigkeit auf diese schöne Insel. Klar ist es ein deutsches Forum, aber muss es wirklich so sehr deutsch sein??

Leben und Leben lassen und auch mal was so stehen lassen können wäre schön(er)
Also liebe Susanna, du hast zwar so viele Zustimmungen für deinen 'Beitrag erhalten, wie sonst kaum ein post. Ich vermute, weil du versucht hast, die Herren, die sich hier im Moment nicht so grün sind, ein wenig zu besänftigen und das dir ist wirklich hoch anzurechnen. Und ich werde mich vermutlich unbeliebt machen, weil ich dem nicht zustimmen kann..... :oops:

Denn ich kann deinen Beitrag nicht unwidersprochen stehen lassen. Was hat das mit "sardisch" und "deutsch" zu tun? "So würden Sarden nie miteinander umgehen". ?????
Das ist sehr sehr idealisierend und es gibt in allen Völkern nette und auch Ekelpakete. Die Sarden sind hilfsbereit und freundlich - vor allem Fremden gegenüber. Untereinander gönnt da oft der eine dem anderen das Schwarze unter dem Fingernagel nicht.

Ich kenne zwei Beispiele, wo aus reinem Neid ein Nachbar den anderen bei der guardia finanzdingsbums ansgeschwärzt hat.

Und vor gar nicht allzulanger Zeit habe ich folgendes erlebt:
Vier Motorradfahrer kommen in eine Bar in einem kleinen Bergdorf und fragen die an sich freundliche junge Dame hinter dem Tresen, ob um die Uhrzeit ein Speiselokal offen hat oder eine Pizzeria. Sie lächelt freundlich und verneint das - "hier in dieser Gegend gibt es nichts". Die vier fahren hungrig weiter. Ich kannte mich in der Gegend zwar nicht aus, war mir aber relativ sicher, dass um zwei Ecken herum ein kleines Ristorante ist, das geöffnet hat, und hab mich gewundert, warum das Mädchen diese Antwort gegeben hat.
Als ich diese Szene später einer Freundin erzähle, die dort wohnt, sagt sie, dass die Bevölkerung - gerade in der Pampa - den anderen, wenn er nicht aus der Familie ist, nichts, aber auch gar nichts gönnt und schon gleich zweimal nicht 4 ausgehungerte Motorradfahrer, die sicher eine ordentliche Zeche gemacht hätten.

Ich glaube also nicht, Susanna, dass "der Sarde an sich" weniger zickig ist als unsereiner!

Und nix für ungut, aber ich hab einfach geschluckt bei deinem post!
Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es aber für die anderen. Genau so ist es übrigens, wenn man doof ist...
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Re: Geschichten von der Insel

Beitrag von futurestyling »

Kannst Du nicht einfach das von Susanne geschriebene so stehen lassen!
Aber nein,Du musst ja vermutlich überall deine"Senf" dazu geben.
LG,Helmut
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Su Corvu
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Re: Geschichten von der Insel

Beitrag von Su Corvu »

Helmut,
das sehe ich anders. Sonja hat doch nur ihre Sicht der Dinge beigetragen . und das sehr sachlich u. in freundlichem Ton.
Susanna
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Re: Geschichten von der Insel

Beitrag von Susanna »

Ciao Sonja,

ja mir war schon klar, dass ich ein wenig idealisierend geschrieben habe und dass den Sarden Feindschaften nicht fremd sind, weiß ich auch. Dann reden sie halt das restliche Leben nimmer miteinander, was in kleineren Dörfern auch ganz schön anstrengend sein kann.
Wobei sie bei unseren Haarspaltereien bestimmt oft abwinken würden. Das ist der Energieaufwand nicht wert seh ich oft als Denkblase drüber. Das habe ich eigentlich gemeint. Die Geschmäcker sind verschieden und ob mir jetzt z.B. eine Autolackierung gefällt oder nicht ist ja eher nebensächlich.
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Re: Geschichten von der Insel

Beitrag von futurestyling »

Sehe ich halt etwas anders,Günther.
Die Existenz eines Lokales um's Eck beruht ja nur auf einer Vermutung.
Dies hätte Sie aber auch den Motorradfahrern mitteilen können wenn Sie schon das Gespräch mitverfolgte.
Um über Befindlichkeiten in und unter sardischen Familien urteilen zu können sollte man m.E.einer solchen angehören oder über fundiertes Wissen verfügen.
Sachlichkeit konnte ich daher leider nicht feststellen.
LG,Helmut
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Re: Geschichten von der Insel

Beitrag von sonja »

Du, jetzt halt mal die Luft an, sonst wirst du mich mal wirklich unsachlich erleben!

Bei allem und jedem gibst du deinen Senf dazu, weißt permanent alles besser und pfeifst die Leute an, wie du es gerade brauchst und maßregelst ständig. Und als Krönung stellst du dich dann auch noch als leuchtendes Vorbild in jedweder Richtung menschlicher Verhaltensweisen dar.

Mir geht es allmählich auf den Geist! Das mussste raus!
Zuletzt geändert von sonja am 17.08.2019, 09:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Geschichten von der Insel

Beitrag von eckart »

Nun, da will ich mit einer Kurzgeschichte beitragen. 2008 wollten wir unsere Gastgeber einladen. Als Danke für die vielen super Tage. Die Jugend hatte die Idee und auch einen Vorschlag zum was und wo.
Wir brachten es vor und erhielte eine Absage mit der Begründung: mit dem Dorf verstehen wir uns nicht so gut. Als Alternative luden Sie uns zu einem Fest ein.

Fazit: natürlich gibt es auch auf Sardinien "Gerangel und dergleichen". Wäre ja "unmenschlich homogen" :mrgreen:

Wenn man eine Sichtweise hat, etwas Erlebtes und darüber berichtet. Ja, dann kann man das so stehen lassen. Und kann sein Erlebtes schildern. Ohne nun das vom anderen Erlebte schlecht, als Lüge und dergleichen machen zu müssen.

Dies ergibt Vielfalt. Wenn jeder in das gleiche Horn bläst - wie soll da ein Orchester erklingen? Nicht seine Meinung dem anderen aufzwingen. Eine Zweite für eine neue Sichtweise. So verstand ich Susanna - gelassen bleiben.
Meine Muttersprache ist deutsch - Ich bin EUROPÄER!
La mia lingua madre è il tedesco - Sono EUROPEO!
UND
Con Piacere im Westen Sardiniens,
a casa der Eckart Schuster (https://mein-tagebuch.de/)
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Re: Geschichten von der Insel

Beitrag von Salamaghe »

Mir gefiel die Idee von Giro sehr gut, das jeder mal schöne, nette Geschichten von der Insel erzählen kann.
Keine Probleme, einfach nur mal was zum schmunzeln oder schöne Erinnerungen.
Ich verstehe daher nicht warum man dann aus jedem Satz oder Bemerkung gleich wieder irgendwas negatives oder wie auch immer ziehen kann. Ich meine jetzt auch keinen speziell.
Versucht doch einfach mal euch an nette Stunden, schöne Erlebnisse zu erinnern und wer will kann es mit uns teilen.......mehr nicht.
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sonja
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Re: Geschichten von der Insel

Beitrag von sonja »

gelöscht!
Zuletzt geändert von sonja am 17.08.2019, 10:18, insgesamt 1-mal geändert.
Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es aber für die anderen. Genau so ist es übrigens, wenn man doof ist...
Susanna
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Re: Geschichten von der Insel

Beitrag von Susanna »

Hilfe kann abfärben ;)

Als ich im Herbst eines Abends ziemlich spät und ziemlich müde und etwas kränklich am Ortsanfang von Iglesias ankam, fragte ich in der ersten Bar nach einer Unterkunft. Zuerst waren die Leute etwas irriert, eine Frau alleine unterwegs ist immer noch etwas seltsam. Aber dann haben sie rumtelefoniert und ein Zimmer in einem kleinen Hotel für mich gefunden. Und da sie mir wohl ansahen wie kaputt ich war, ist mir ein freundlicher Herr mit der Vespa vorausgefahren, damit ich den Weg finde. Und im Hotel hatte ich sogar eine Heizung! Ich war sehr glücklich über diese Hilfe.

Dieses Jahr im Sommer kam ich vom Strand auf den Parkplatz, auf dem drei sportliche junge Männer etwas ratlos auf ihre Handys starrten und diskutierten. Ich bot meine Hilfe an und sie suchten den Arco dei baci. Glücklicherweise wusste ich, wo dieser war und erklärte es ihnen. Aber dann merkte ich, dass der echt schwer zu finden ist, komischerweise hatten sie keine Karte. Also fuhr ich ihnen voraus und erklärte dann den Weg vom Parkplatz aus. Sie freuten sich sehr, denn sie waren dort verabredet. Vielleicht für bacio? :D
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