Anmerkungen zu einem Sardinien-Reiseführer
Verfasst: 26.07.2018, 13:59
Peter Höh: Sardinien. ReiseKowHow-Verlag, 9. Auflage, 2016
Da der Verfasser seinen Reiseführer stets als „Der Gute“ anpreist, erlaube ich mir, stichprobenhaft die Ausführungen zu einem Ort zu überprüfen, den ich gut kenne: Budoni.
Budoni wird in der Kopfzeile von S. 307 geografisch in den „Baronie“ angesiedelt, das ist falsch, das Städtchen gehört zur Gallura, auch daran zu erkennen, dass die Bewohner mehrheitlich Galluresisch sprechen.
Einen „alten Ortskern“ (S. 308) gibt es nicht, Budoni ist als Straßendorf entlang der S.S. 125 entstanden, auf dem Messtischblatt des Militärgeografischen Instituts von Mitte der 1950er Jahre sieht man außer der Straßenmeisterei nur kaum mehr als eine Handvoll Häuser, und die Kirche wurde erst Ende der 1960er Jahre errichtet. Das heutige Budoni war ursprünglich nicht ganzjährig besiedelt und bestand lediglich aus Hütten, später auch wenigen Stazzi der Viehhirten aus dem Hinterland.
Die Cala di Budoni ist keineswegs „wenige Schritte“ entfernt, bis zum nächstgelegenen Strand (Stella Marina) sind es mehr als ein Kilometer. Der Strand von Budoni ist zweifellos sehr schön, aber ich denke nicht, dass man ihn als „Superstrand von karibischer Anmutung“ klassifizieren muss.
Die reisepraktischen Tipps sind lückenhaft und teilweise unzutreffend. Das Restaurant „Medeus“ befindet sich nicht „gegenüber dem Rathaus“, sondern an der Piazza an der einzigen Kurve der Ortsdurchfahrt Via Nazionale. Die Küche habe ich nicht als „kreativ“ empfunden, sondern als durchschnittlich, die Qualität des Restaurants „La Volpe“ hat seit Jahren nachgelassen, und von einem „romantisch-stilvollen Ambiente“ kann man auch nicht sprechen. Die wenigen wirklich guten Restaurants in Budoni und Umgebung (z.B. Mamma’s, Lu Stazzu, Symposium, Shardana, La Perla) werden nicht erwähnt, wahrscheinlich weil einige erst in den letzten Jahren eröffnet haben und dies dem Verfasser entgangen zu sein scheint. Kein einziger Agriturismo wird genannt, obwohl es in der nahen Umgebung einige empfehlenswerte gibt.
Zur Geografie wäre noch zu erwähnen, dass die auf S. 300 beschriebenen Orte Agrustos und Porto Ottiolu zur Gemeinde Budoni gehören. In Porto Ottiolu kann ich kein „Karibikflair“ entdecken, es besteht aus einem erst Anfang der 1990er Jahre in die vorher unberührte Küste hineingebauten Yachthafen, ausufernden Ferienhausanlagen und einem in der Saison entsprechend vollen Strand, übrigens nicht der schönste Budonis.
Mein Eindruck ist, dass der Verfasser Budoni und Umgebung nur flüchtig kennt und die Veränderungen der letzten Jahre im Städtchen (nicht nur in der Gastronomie, auch im Ortsbild und Service-Angeboten für Touristen, wie der Beach-Bus zu den Stränden) nicht zur Kenntnis genommen hat.
Da der Verfasser seinen Reiseführer stets als „Der Gute“ anpreist, erlaube ich mir, stichprobenhaft die Ausführungen zu einem Ort zu überprüfen, den ich gut kenne: Budoni.
Budoni wird in der Kopfzeile von S. 307 geografisch in den „Baronie“ angesiedelt, das ist falsch, das Städtchen gehört zur Gallura, auch daran zu erkennen, dass die Bewohner mehrheitlich Galluresisch sprechen.
Einen „alten Ortskern“ (S. 308) gibt es nicht, Budoni ist als Straßendorf entlang der S.S. 125 entstanden, auf dem Messtischblatt des Militärgeografischen Instituts von Mitte der 1950er Jahre sieht man außer der Straßenmeisterei nur kaum mehr als eine Handvoll Häuser, und die Kirche wurde erst Ende der 1960er Jahre errichtet. Das heutige Budoni war ursprünglich nicht ganzjährig besiedelt und bestand lediglich aus Hütten, später auch wenigen Stazzi der Viehhirten aus dem Hinterland.
Die Cala di Budoni ist keineswegs „wenige Schritte“ entfernt, bis zum nächstgelegenen Strand (Stella Marina) sind es mehr als ein Kilometer. Der Strand von Budoni ist zweifellos sehr schön, aber ich denke nicht, dass man ihn als „Superstrand von karibischer Anmutung“ klassifizieren muss.
Die reisepraktischen Tipps sind lückenhaft und teilweise unzutreffend. Das Restaurant „Medeus“ befindet sich nicht „gegenüber dem Rathaus“, sondern an der Piazza an der einzigen Kurve der Ortsdurchfahrt Via Nazionale. Die Küche habe ich nicht als „kreativ“ empfunden, sondern als durchschnittlich, die Qualität des Restaurants „La Volpe“ hat seit Jahren nachgelassen, und von einem „romantisch-stilvollen Ambiente“ kann man auch nicht sprechen. Die wenigen wirklich guten Restaurants in Budoni und Umgebung (z.B. Mamma’s, Lu Stazzu, Symposium, Shardana, La Perla) werden nicht erwähnt, wahrscheinlich weil einige erst in den letzten Jahren eröffnet haben und dies dem Verfasser entgangen zu sein scheint. Kein einziger Agriturismo wird genannt, obwohl es in der nahen Umgebung einige empfehlenswerte gibt.
Zur Geografie wäre noch zu erwähnen, dass die auf S. 300 beschriebenen Orte Agrustos und Porto Ottiolu zur Gemeinde Budoni gehören. In Porto Ottiolu kann ich kein „Karibikflair“ entdecken, es besteht aus einem erst Anfang der 1990er Jahre in die vorher unberührte Küste hineingebauten Yachthafen, ausufernden Ferienhausanlagen und einem in der Saison entsprechend vollen Strand, übrigens nicht der schönste Budonis.
Mein Eindruck ist, dass der Verfasser Budoni und Umgebung nur flüchtig kennt und die Veränderungen der letzten Jahre im Städtchen (nicht nur in der Gastronomie, auch im Ortsbild und Service-Angeboten für Touristen, wie der Beach-Bus zu den Stränden) nicht zur Kenntnis genommen hat.