Ministerpräsident Draghi hat das Dekret des Ministerrats zur Strom- u. Erdgasversorgung Sardiniens ("Dpcm Energia Sardegna") unterschrieben. Es sieht eine Unterwasserstromleitung von Sizilien nach Sardinien u. die "Methanisierung" der Gasversorgung auf der Insel durch Schiffs-Gaslager in Portovesme, Oristano u. Porto Torres vor. (ANSA Sardegna, 30.3.22)
Warum wird stattdessen nicht das GALSI-Projekt realisiert (Erdgas-Rohrleitung von Algerien über Sardinien zum italienischen Festland)?
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Der Transport mit Schiffen ist wesentlich teurer u. zudem muss das Erdgas dafür verflüssigt werden.
Der Gastransport per Pipeline ist also weitaus weniger klimaschädlich als der Flüssiggastransport per Tanker.
Erdgasversorgung Sardiniens
- Carlo
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Re: Erdgasversorgung Sardiniens
Ich vermute, dass man diese Entscheidung unter dem Eindruck der aktuellen Geschehnisse getroffen hat: man hat Angst vor neuen Abhängigkeiten hinsichtlich eines einzigen Lieferanten, da ist man mit Flüssiggasterminals flexibler. Der Umweltschutz hat es im Moment schwer.Su Corvu hat geschrieben: ↑01.04.2022, 09:39 Ministerpräsident Draghi hat das Dekret des Ministerrats zur Strom- u. Erdgasversorgung Sardiniens ("Dpcm Energia Sardegna") unterschrieben. Es sieht eine Unterwasserstromleitung von Sizilien nach Sardinien u. die "Methanisierung" der Gasversorgung auf der Insel durch Schiffs-Gaslager in Portovesme, Oristano u. Porto Torres vor. (ANSA Sardegna, 30.3.22)
Warum wird stattdessen nicht das GALSI-Projekt realisiert (Erdgas-Rohrleitung von Algerien über Sardinien zum italienischen Festland)?
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Der Transport mit Schiffen ist wesentlich teurer u. zudem muss das Erdgas dafür verflüssigt werden.
Der Gastransport per Pipeline ist also weitaus weniger klimaschädlich als der Flüssiggastransport per Tanker.
Gruß Carlo
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Re: Erdgasversorgung Sardiniens
Die Sardiniapost von gestern berichtet, dass in diesem Zusammenhang die Realisierung des GALSI-Projekts an Aktualität gewonnen habe, auch wenn es im Energie-Dekret nicht erwähnt werde. Einzelheiten werden nicht genannt.
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Re: Erdgasversorgung Sardiniens
Die Unione Sarda vom 11.12.22 berichtet, dass die algerische Regierung in der letzten Woche erklärt habe, weiterhin Interesse an der Realisierung der Gaspipeline (GALSI) von Algerien über Sardinien zum italienischnen Festland habe. Der Ball liege nun bei der Regierung Meloni.
Die Draghi-Regierung hatte zuletzt auf die Versorgung der Insel durch drei schwimmende LNG-Terminals gesetzt, obwohl LNG mit deutlich höheren Kosten verbunden ist. Erdgas (Methan) muss für den Transport in Spezialschiffen zunächst durch Kühlung auf minus 162° verflüssigt u. dann für die Weiterleitung am Zielort regasifiziert werden - ein hoher u. kostspieliger Energieaufwand.
Die Hauptexporteure von LNG sind die USA, Kanada, Australien, Katar; so entstehen neue Abhängigkeiten.
Die Draghi-Regierung hatte zuletzt auf die Versorgung der Insel durch drei schwimmende LNG-Terminals gesetzt, obwohl LNG mit deutlich höheren Kosten verbunden ist. Erdgas (Methan) muss für den Transport in Spezialschiffen zunächst durch Kühlung auf minus 162° verflüssigt u. dann für die Weiterleitung am Zielort regasifiziert werden - ein hoher u. kostspieliger Energieaufwand.
Die Hauptexporteure von LNG sind die USA, Kanada, Australien, Katar; so entstehen neue Abhängigkeiten.
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Re: Erdgasversorgung Sardiniens
aber grundsätzlich sind die Abhängigkeiten, die bei LNG entstehen, geringer als bei Pipelines. Und: ich wäre lieber von Kanada und Australien abhängig, als vom Algerien
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