Casa Sardegna hat geschrieben: ↑18.02.2020, 18:11
Wir haben für unser Ferienhaus in Strandnähe ebenfalls eine Inverter-Luft/Wasser-Wärmepumpe und Konvektoren mit Gebläsen in den einzelnen Räumen. Damit heizen und kühlen wir ganzjährig. Funktioniert prima, ist aber nicht gerade energiearm. Im vergangenen Jahr haben wir rd. 2.500 kWh Strom verbraucht für ein relativ gut isoliertes Haus mit ca. 85 m² Fläche, welches ca. 25 Wochen des Jahres belegt war. Die Geräte stammen aus Japan, die Montage hat der örtliche Klempner gemacht, der sich auch um Ersatzteile und Wartung kümmert.
Preislich waren die Geräte mit denen in Deutschland vergleichbar, die Handwerkerkosten aber auf Sardinien deutlich niedriger.
Danke vielmals an alle die hier so toll meine Fragen beantworten
Dürft ich dich dazu noch was fragen?
Wie läuft das genau mit den Konvektoren? Der heizt und kühlt gleichzeitig, hab ich das richtig verstanden? Und es hängen keine Klimageräte mehr im Haus?
Bzgl Strom sind wir hier nicht so abhängig, da wir uns eine PV-Anlage ausreichend dimensioniert haben möchten, so dass wir Stromtechnisch abgedeckt sein sollten
Die Inverter Wärmepumpe ist ein Aggregat, welches draußen steht und die Umgebungsluft ansaugt. Das Teil ist so groß wie zwei Waschmaschinen und summt im Betrieb wie ein Ventilator vor sich hin.
Je nach Einstellung Sommer/Winter entzieht der Inverter der Luft Wärme oder gibt diese an die Umgebungsluft ab, kann also heizen und kühlen.
Im Haus ist ein Leitungssystem ähnlich wie bei einer Warmwasserheizung verlegt, durch die ein Kältemittel fliesst und entsprechende Konvektoren in den einzelnen Räumen. Über diese wird die gekühlte bzw erwärmte Luft in die Zimmer geblasen bzw.abgestrahlt. Das kann für jeden Raum individuell eingestellt werden.
Funktioniert prima und benötigt nur Strom und Luft.
Ob PV genug Strom liefert, solltest du mit einem Installateur absprechen.
Vorteilhaft an den Klimageräten ist auch, dass sie die Luft zusätzlich entfeuchten können. Und man bringt einen ausgkühlten Raum innerhalb von 10 min auf angenehme Temperaturen.
Hallo zusammen
Ich möchte gerne noch meinen Beitrag zum Thema Heizung mit Klimaconverter leisten.
Der Klimaconverter "hier Wärmepumpe genannt" kann kühlen um im Umkehrbetrieb heizen.
Das Grundprinzip ist ein umgekehrtes Kühlschrankprinzip (Kältemittel wird verdichtet)
Die Energieeffizienz (elektrische Leistung zu Heiz-und Kühlleistung) ist bei dieser Technik sehr gut.
Als Beispiel aus meinem Haus:
Der Klimaconverter kann nach Datenblatt 6KW Heizleistung und im Umkehrprinzip ca. 6kW Kühlleistung erbringen.
Durch das Grundrinzip der Wärmepumpe funktioniert dies mit einer elektrischen Leistung von 2000W.
So jetzt noch eine Ergänzung zum Thema Stromkosten für die Wärmepumpe und den Strom mit PV erzeugen.
Zu beiden Themen habe ich schon Beiträge in diesem und im alten Forum geschrieben.
Stromkosten:
Ich habe von 10 Forumsmitgliedern Stromrechnungen von unterschiedlichen Stromanbietern zur Analyse bekommen und festgestellt, dass der Preis/kWh nur ein geringer prozentualer Anteil ist. Das bedeutet im Umkehrschluß, dass man den größten Kostenanteil der Stromrechnung sowiso hat.
Vergleicht man der reinen KWh Preise
Strom (6-8ct/kWh Sardinien 28-32ct/kwh Deutschland)
Gas (26€ für 15kg bei 12kwh/kg = 15ct/kwh Sardinien)
Holz (120€ für 1000kg bei 5,4kwh/kg = 20ct/kwh)
sind die Kosten für das Heizen oder Kühlen mit der Wärmepumpe eher niedrig.
PV zum Eigenverbrauch:
In den Sommermonaten bietet sich die PV Anlage an um den Strom sowohl für den Normalverbrauch und den Verbrauch für die Wärmepumpe im Kühlbetrieb zu erzeugen.
In den Monaten in denen man die Wärmepumpe (Klimagerät im Umkehrbetrieb = heizen) benutzt braucht die PV Anlage aber einen Stromspeicher, da die Energie ja eher zu Zeiten in denen die Sonne nicht mehr scheint benötigt wird.
Ganz allgemein ist zu diesem Thema zu sagen, dass die Amortisation einer PV Anlage mit Stromspeicher aufgrund der niedrigen Ersparnis durch den niedrigen Kwh/Preis doch sehr lange dauert.
PV bedeutet für mich nicht unbedingt große Ersparnis sondern ein Stück Unabhängigkeit und etwas Versorgungssicherheit bei Stromausfall.
Also sind da wirklich sowas wie Lüftungsschlitze in den verschiedenen Räumen die warme bzw. kühle Luft einblasen?
Verlauft dieses Rohrsystem ebenso im Boden wie eine Fußbodenheizung (also warmer Boden)?
Bzw. Speicher sind wir grad beim Durchrechnen ob sich dieser wie schon angesprochen überhaupt lohnt aufgrund langer Amortisierung.
Weiß das zufällig jmd von euch ob es das gleiche System mit Stromrückführung (also Stromverkauf) ins Stromnetz in Sardinien gibt?
Lüftungs Öffnung im Boden ja.
Ader dadurch wir der Boden nicht warm.
Dann brauchst du eine Fußbodenheizung die du mit einem
Wärmetauscher an die Anlage anschließen kannst.
Warmwasser brauchst du auch noch.
Ist so bei uns verbaut.
also wenn man nachträglich einbaut, hat man ein Teil draußen (der Kompressor) und mehrere Teile drin. Das sind so Kasten, die an der Wand hängen (siehe Foto). Dazwischen Rohre, die dann irgendwo verlaufen, meistens dann unter der Decke (werden dann abgedeckt).
Wenn Du das vorher planst, können die "Rohre" verborgen werden, Kompressor und Innnengerät bleiben.
Bei allen Stromanbietern in Italien machen die reinen Energiekosten knapp die Hälfte der Rechnung aus, der Rest ist für Netzdurchleitung u. andere Gebühren. Abziehen muss man natürlich die mit der Stromrechnung erhobenen TV-Gebühren.
Noch zur Stromerzeugung durch Fotovoltaik: Die Preise für monokristalline Solarmodule sind in den letzten drei Jahrzehnten zwar stark gefallen, aber zur Versorgung mit Gleichstrom braucht man ja außer den Modulen einen Umwandler auf Wechselstrom und ein Speichermedium. Das sind erhebliche Investitionen! Auch zu bedenken; Die Leistung von Solarmodulen läßt im Laufe der Zeit nach u. geht nach rund 20 Jahren auf Null.
